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Ausflug in die Natur Natur- und Tiergedichte

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Alt 22.08.2012, 09:10   #1
a.c.larin
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 14.03.2009
Ort: wien
Beiträge: 4.893
Standard Spätsommerlied

Es naht der Herbst, ermattet fallen Garben,
graugrün verdorrt, verbrannt und gallenfarben,
vorbei des Sommers Kuss, sein langes Beben.
Das späte Mädchen wird kein Werber finden,
ums Blatt der Raureif sich als Färber winden
und Nebel hüllt das Land in banges Leben.

Wie Hügelketten so umwattet schimmern,
die Bäume, windgekämmt, verschattet wimmern,
um neue Aussaat all die leeren Felder werben!
Aus tiefen Bechern lasst uns Wein trinken
und allem Abschied hinterdrein winken –
eh kalte Nächte auch die letzten Wälder färben.
__________________
Cogito dichto sum - ich dichte, also bin ich!

Geändert von a.c.larin (27.08.2012 um 19:18 Uhr)
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Alt 22.08.2012, 22:11   #2
wüstenvogel
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 30.08.2011
Ort: Wetzlar/Hessen
Beiträge: 446
Standard Spätsommerlied

Hallo larin,

ein wunderschönes (Spät)Sommergedicht, in dem sich der Herbst schon ankündigt.
Noch quält(?) uns der Sommer mit seiner Glut, doch bald hat er "ausgespielt'", muss sich dem Herbst ergeben:

"Sommer hält noch eine Weile
den Atem an
Herbst hat keine Eile
seine Zeit
kommt heran."

Danke für diesen Lesegenuss!

Beste Sommergrüße

wüstenvogel
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Alt 24.08.2012, 09:28   #3
a.c.larin
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 14.03.2009
Ort: wien
Beiträge: 4.893
Standard

lieber wüstenvogel,

das wollen wir doch hoffen, dass der herbst sich und uns noch ein wenig zeit lässt!
auch wenn der sommer uns mit hitze quält: das licht tut uns doch wohl.
daher: rasch noch genügend sonne tanken - ehe die tage der finsternis wiederkehren!

liebe grüße, larin
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Alt 24.08.2012, 12:38   #4
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
Standard

Die schönen Schüttelreime sind wohl bisher keinem aufgefallen, wie?
Ein kleines Kunstwerk im Kunstwerk!

LG, eKy
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
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Alt 24.08.2012, 17:54   #5
Thomas
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Benutzerbild von Thomas
 
Registriert seit: 24.04.2011
Beiträge: 3.375
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Hallo larin,

ich möchte mich Erichs positiver Würdigung anschließen - eine sehr interessante Form!

Leider entsteht in der vorletzten und drittletzten Zeile durch die fehlende unbetonte Silbe (sie müsste jeweils als drittletzte eingeschoben sein, z.b. "Weine trinken") ein kleines metrisches Problem, was sich wahrscheinlich nur sehr schwer lösen lässt. Ich finde jedenfalls keine Lösung, um diesen kleinen Makel zu beseitigen.

Liebe Grüße
Thomas
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Alt 24.08.2012, 21:08   #6
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Hi, Leutz!

Diese Zeilen haben Überlänge, also mehr als 5 Heber:

Zitat:
Zitat von a.c.larin Beitrag anzeigen
Es naht der Herbst, ermattet fallen Garben,
graugrün verdorrt, verbrannt und gallenfarben,
vorbei des Sommers Kuss, sein langes Beben.
Das späte Mädchen wird nun keinen Werber finden,
um jeden Strauch mag Raureif sich als Färber winden,

und Nebel hüllt das Land in banges Leben.

Wie Hügelketten so umwattet schimmern,
die Bäume, windgekämmt, verschattet wimmern,
um neue Aussaat all die leeren Felder werben!
Lasst uns zusammen einen Becher Wein trinken
und all dem Abschiednehmen tapfer hinterdrein winken –
eh kalte Winde auch die letzten Wälder färben.
Folgende Vorschläge:

Zitat:
Zitat von a.c.larin Beitrag anzeigen
Es naht der Herbst, ermattet fallen Garben,
graugrün verdorrt, verbrannt und gallenfarben,
vorbei des Sommers Kuss, sein langes Beben.
Das späte Mädchen wird kein Werber finden,
ums Blatt der Raureif sich als Färber winden,
und Nebel hüllt das Land in banges Leben.

Wie Hügelketten so umwattet schimmern,
die Bäume, windgekämmt, verschattet wimmern,
um neue Aussaat leere Felder werben!
Aus tiefen Bechern lasst uns Wein trinken
und allem Abschied hinterdrein winken –
eh Froste auch die letzten Wälder färben.

Damit hätten wir eine saubere, durchgängige Metrik, oder?
Nimm's an oder lass es.

LG, eKy
__________________
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Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
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Alt 26.08.2012, 18:40   #7
Chavali
ADäquat
 
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Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.004
Standard

Liebe larin,

was für ein wundervolles Gedicht, es hat mich in doppelter Hinsicht fasziniert.
Einmal deine Reimkunst und zum zweiten diese herrlichen Bilder!

Ich finde diese "Überlängen" gar nicht korrigierenswert
Es muss nicht immer alles *exakt* nach Buchstaben und Zeilen geordnet sein.
Hier passt alles!

Lieben Gruß,
Chavali
__________________
.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*
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Alt 27.08.2012, 19:14   #8
a.c.larin
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danke, danke ihr lieben ,

hm ja - also ich grüble wegen der überlängen.
einiges hab ich jetzt von erich ( sei doppelt bedankt! ) übernommen .
nur die "froste" gefallen mir ganz und gar gar nicht.
(liegt das vielleicht darn, dass gerade der bofrost -mann bei mir war.... ?)
so sind halt aus den "winden" nächte geworden.

ein kleiner dank sei an dieser stelle auch an fridolin gesendet, dessen herzhaftes geschüttel mich immer wieder dazu animiert, so etwas auch einmal zu versuchen.

hier hat er mich eindeutig mit dem schüttelvirus infiziert!

lg, larin
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Geändert von a.c.larin (27.08.2012 um 19:18 Uhr)
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