Gedichte-Eiland  

Zurück   Gedichte-Eiland > Prosa und Verwandtes > Kurzgeschichten > Kurzgeschichten

Kurzgeschichten Geschichten, Erzählungen, Märchen, Fabeln

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
Alt 12.12.2011, 20:28   #1
Cebrail
verkannt
 
Benutzerbild von Cebrail
 
Registriert seit: 05.08.2010
Ort: Wo der Himmel die Erde berührt
Beiträge: 332
Standard Träumerlabyrinth

Gedanken



zuhören

Freiraum

spüren

denken

x x x
x x x x
x x x stehenbleibenx ein Traum
x x x






Ich schreibe weiß auf Weiß

mit Händen die keiner mehr kennt


Ich bin auf der Suche nach der Welt. So eine, die da draußen auf mich warten soll.
Immer noch?
Und ich erfreue mich an dem Applaus der Tauben, den sich von sich geben, wenn sie aufsteigen, um sich allmählich im Himmelblau zu verlieren.
Es waren diesmal nur einige Töne von mir, die sie dazu anregten und ich folge ihren Schatten.
Erst noch.
Dann nehme ich in der Seele meiner Töne Platz und betrachte die Welt mit den Tauben.
Von weit, weit oben.
Sie führen mich, geleiten und zeigen mir, was mein Auge nicht kennt.
Über Felder und Wiesen, über Flüsse und Straßen, weit und weiter.
Zur fallenden Sonne hin.
Engelsgleich.
Nur eine Hand voll Töne bringt mich um die Welt.
Sie lassen mich das spüren, was ein Priester wohl Gnade nennen würde.
Doch weiß ich auch, dass man mit ein paar Tönen und einigen Worten die Welt nicht reparieren kann. So was kann nur ein Gott oder jemand der den gleichen Beruf hat.
Wenn er es denn will.
So bleibe ich ein verlorener Reisender, allein mit vielen im Träumerlabyrinth.

xxxxxxxxxxxxxxxxx XXXXXXXXXXXXXXX xxxxxxxxxxxxxxxx

der Atem der Erinnerung

xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx

...und dort, wo die Nacht sich vernäht mit dem Traum, liegt mein Wunsch, leicht wie Staub, auf dem nachtblauen Saum
__________________
© auf alle meine Texte

„Mir gefiel der Geschmack von Bier, sein lebendiger, weißer Schaum, seine kupferhellen Tiefen, die plötzlichen Welten, die sich durch die nassen braunen Glaswände hindurch auftaten, das schräge Anfluten an die Lippen und das langsame Schlucken hinunter zum verlangenden Bauch, das Salz auf der Zunge, der Schaum im Mundwinkel.“
Dylan Thomas

Geändert von Cebrail (13.12.2011 um 15:13 Uhr) Grund: Rechtschreibung 6 setzen
Cebrail ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 13.12.2011, 07:34   #2
Chavali
ADäquat
 
Benutzerbild von Chavali
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.001
Standard

Hi Cebrail,

zuerst fragte ich mich, warum du soviel Platz lässt - freie Flächen sozusagen.
Aber dann wusste ich, welche Bedeutung dahinter steckt
Ich verrate es mal noch nicht - oder darf ich?

Versteckt wie in einem Labyrinth sind die Gedankengänge des Protagonisten -
manchmal wandeln wir auf weißen Wegen, damit sie nicht erkannt werden.

Viele Menschen sind auf der Reise zu sich selbst, der eine mehr, der andere weniger.
Der eine mehr bewusst, der andere unbewusst und so befinden wir uns alle irgendwann
auf träumerischen Abwegen.

Sehr schön und poetisch hast du diese Reise beschrieben, so, dass man sich auf diesen Reisen wiederfindet
oder gar mitreisen möchte.
Mit Musik im Gepäck, die einem helfen kann, die Welt besser zu verstehen...

Gefällt mir ausnehmend gut!

Kleine Tippfehlerchen:
In Zeile 5 Platz groß schreiben bitte
In Zeile 12 kein Komma hinter Töne
In Z 13 hinter würde ein Punkt setzen



Lieben Gruß,
katzi


edit:
zur Erläuterung:
Zitat:
zuhören

Freiraum

spüren

denken
das und mehr ist weiß auf weiß










__________________
.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*

Geändert von Chavali (13.12.2011 um 18:34 Uhr) Grund: Einfügung von Text
Chavali ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 13.12.2011, 17:18   #3
ginTon
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Benutzerbild von ginTon
 
Registriert seit: 14.02.2009
Ort: Mainz
Beiträge: 12.422
ginTon eine Nachricht über ICQ schicken ginTon eine Nachricht über Skype™ schicken
Standard

hallo cebrail,,

am interessantesten finde ich die Anordnung des Textes...
Zitat:
Ich bin auf der Suche nach der Welt. So eine, die da draußen auf mich warten soll.
Immer noch?
Und ich erfreue mich an dem Applaus der Tauben, den sich von sich geben, wenn sie aufsteigen, um sich allmählich im Himmelblau zu verlieren.
Es waren diesmal nur einige Töne von mir, die sie dazu anregten und ich folge ihren Schatten.
Erst noch.
Dann nehme ich in der Seele meiner Töne Platz und betrachte die Welt mit den Tauben.
Von weit, weit oben.
Sie führen mich, geleiten und zeigen mir, was mein Auge nicht kennt.
Über Felder und Wiesen, über Flüsse und Straßen, weit und weiter.
Zur fallenden Sonne hin.
Engelsgleich.

Nur eine Hand voll Töne bringt mich um die Welt.
Sie lassen mich das spüren, was ein Priester wohl Gnade nennen würde.
Doch weiß ich auch, dass man mit ein paar Tönen und einigen Worten die Welt nicht reparieren kann. So was kann nur ein Gott oder jemand der den gleichen Beruf hat.
Wenn er es denn will.
So bleibe ich ein verlorener Reisender, allein mit vielen im Träumerlabyrinth.
ja was gibt es da weiter zu sagen, lesen und genießen oder ähnlich ....lieben Gruß gin
__________________
© Bilder by ginton

Schtjel Sam Abys Mje Uchiel!

Alles, was einmal war, ist immer noch, nur in einer anderen Form. (Hopi)


nichts bleibt, nichts ist abgeschlossen und nichts ist perfekt... (Wabi-Sabi)
ginTon ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 05.01.2012, 09:25   #4
Cebrail
verkannt
 
Benutzerbild von Cebrail
 
Registriert seit: 05.08.2010
Ort: Wo der Himmel die Erde berührt
Beiträge: 332
Standard

Hallo Katzi, ahoi Ginnie,
danke für euer Lesen und die Kommentare dazu.
Ja, das ist eine der Kurzreisen die ich immer wieder mal unternehme, da bedarf es nur einer Hand voll Töne, einem streicheln der Sonne, der Gedanke an Meer oder ein paar Tauben, die die am Himmel kreisen, ab und an sitze ich auch auf dem Dach und spiele mit den Sternen, wenn man weiß wie es geht, kann man die an und aus schalten.
Und die kurzen Einwürfe, die Ginnie da hervorgehoben hat, mag ich auch besonders gerne. Ich stelle mir dann immer vor, dass sie aus dem Off kommen, kleine Gedankenrandnotitzen.
Katzi ich finde es schön dass du die weiß auf weiß Dinger gefunden hast.
Und das gute an so einem Träumerlayrinth ist es, dass man gar nicht herausfinden muss / will.
Ich danke euch beiden.
Schön dass ihr hier gewesen seid.
Einen Gruß
C.
__________________
© auf alle meine Texte

„Mir gefiel der Geschmack von Bier, sein lebendiger, weißer Schaum, seine kupferhellen Tiefen, die plötzlichen Welten, die sich durch die nassen braunen Glaswände hindurch auftaten, das schräge Anfluten an die Lippen und das langsame Schlucken hinunter zum verlangenden Bauch, das Salz auf der Zunge, der Schaum im Mundwinkel.“
Dylan Thomas
Cebrail ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 26.01.2012, 20:14   #5
Falderwald
Lyrische Emotion
 
Benutzerbild von Falderwald
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 9.908
Standard

Hallo cebrail,

auch ich habe mich ins Träumerlabyrinth ziehen lassen und bin mit den Bildern dort herumgeschwelgt.

Zitat:
Doch weiß ich auch, dass man mit ein paar Tönen und einigen Worten die Welt nicht reparieren kann. So was kann nur ein Gott oder jemand der den gleichen Beruf hat.
Wenn er es denn will.
So bleibe ich ein verlorener Reisender, allein mit vielen im Träumerlabyrinth.
Ich glaube, jeder ist alleine in seinem Träumerlabyrinth gefangen.

Ist es dann nicht auch jeder selbst, der sich ein eigenes Labyrinth kreiert?
Und kann er dann nicht mit ein paar Tönen und Worten seine eigene Welt reparieren?
Wenn nicht er, wer sonst?
Es ist doch sein Labyrinth und dort ist er sein eigener Gott.

Ich finde, das macht die Menschlichkeit aus.
Die Phantasie und die Kreativität und die sind einzigartig und individuell.

Das ist der göttliche Funken, die schaffende Lebenskraft, die in jedem mehr oder minder vorhanden ist.

So ein lyrisches Labyrinth lasse ich mir durchaus gefallen...


Gerne gelesen und kommentiert...


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald
__________________


Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



Falderwald ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 08.04.2014, 00:25   #6
Cebrail
verkannt
 
Benutzerbild von Cebrail
 
Registriert seit: 05.08.2010
Ort: Wo der Himmel die Erde berührt
Beiträge: 332
Standard

Hallo Falderwald,
verzeih mir bitte die etwas verspätete Antwort ;-), das Ding ist mir wohl untergegangen und ich wollte mich für deinen Kommentar und deine Gedanken zu meinen Worten bedanken.

Nun, da seit der Enstehung dieser Zeilen einiges an Wasser den Rhein hinunter geflossen ist, habe ich auch ein wenig mehr Abstand zum Text, aber eine Antwort habe ich noch nicht gefunden.
Im Grunde hast du recht und man könnte lange hin und her philosophieren ohne auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen, eben weil wir individuell sind (ich nicht ;-)). Ich denke ein jeder macht da seine Erfahrungen und mancher findet einen Weg oder so was wie eine Formel für sich, um dem eigenem Labyrinth zu entkommen oder besser, sich darin zurecht zufinden.

Zitat:
Ist es dann nicht auch jeder selbst, der sich ein eigenes Labyrinth kreiert?
Und kann er dann nicht mit ein paar Tönen und Worten seine eigene Welt reparieren?
Hier muss ich irgendwie mit jain antworten, weil nicht immer alles steuerbar ist, zumindest bei mir und ich kann ja nur für mich sprechen, und ein paar Töne können den Moment vergessen machen, also eher eine temporäre Reparatur und die paar Worte müssten dann schon so was wie ein Zauberspruch sein. Aus meiner Sicht.

Zitat:
Wenn nicht er, wer sonst?
Gute Frage, ich weiß die Antwort gerade nicht.

Nun ja, wie oben schon erwähnt, es gibt mit Sicherheit sehr viele Gedankengänge zu dem Thema, die aber mit großer Wahrscheinlichkeit den Rahmen hier sprengen würden.
Auf jeden Fall finde ich deine Aussage zum Text spannend und sie haben mich dazu angeregt mal meine Karten vor mir auszulegen.

Danke dafür.
Bis dahin.
Gruß
C.
__________________
© auf alle meine Texte

„Mir gefiel der Geschmack von Bier, sein lebendiger, weißer Schaum, seine kupferhellen Tiefen, die plötzlichen Welten, die sich durch die nassen braunen Glaswände hindurch auftaten, das schräge Anfluten an die Lippen und das langsame Schlucken hinunter zum verlangenden Bauch, das Salz auf der Zunge, der Schaum im Mundwinkel.“
Dylan Thomas
Cebrail ist offline   Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +1. Es ist jetzt 01:00 Uhr.


Powered by vBulletin® (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, Jelsoft Enterprises Ltd.

http://www.gedichte-eiland.de

Dana und Falderwald

Impressum: Ralf Dewald, Möllner Str. 14, 23909 Ratzeburg