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Stammtisch Gesellschaft, Politik und Alltag

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Alt 11.03.2014, 19:04   #1
Falderwald
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Standard Ulis Höhnen



Ulis Höhnen


Ach, Uli wärest du ein Stubenhocker
geblieben, hätte wohl der FC Bayern
bis heute nicht so vielen Grund zu feiern
und du wärst nicht der böse Steuerschocker.

Da flogen die Milliönchen ziemlich locker,
um dich Moralapostel zu entschleiern,
trotz Selbstanschiss hat man dich bei den Eiern,
jetzt machst du heulend dich zum kranken Zocker.

Die Steuerehrlichkeit sei jetzt Devise,
Millionenspenden willst du schnell benennen,
und an der Börse machtest du gar Miese.

Doch Typen so wie du, auch wenn sie flennen,
sind schuldig an der großen Wirtschaftskrise,
nun kann der Rechtsstaat sich zum Recht bekennen.


Falderwald
. .. .

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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



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Alt 11.03.2014, 19:17   #2
Erich Kykal
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Hi, Faldi!

Gnadenlos auf den Punkt, genauer gesagt auf die 12 von Uli! Hand auf's Herz: Wer nimmt ihm die nachträgliche "ehrliche Zerknirschung" wirklich ab??! Das einzige, was der bereut, ist doch, erwischt worden zu sein!

Aber müsste der Titel - wenn man's genau nimmt - nicht eher "Uli's Verhöhnung" heißen?
So wie es da steht, ist es doch besitzanzeigend formuliert: "Das Höhnen des/von Uli (auf-was-auch-immer)".

Gern gelesen!

LG, eKy
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Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
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Alt 12.03.2014, 08:07   #3
Falderwald
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Servus Erich,

vorweg, ich habe Uli Hoeneß nie gehasst oder ihm seinen Erfolg geneidet.
Der Mann hat in seiner Karriere alles erreicht, was man nur erreichen kann, sowohl als aktiver Sportler, wie auch als Manager und Präsident des FC Bayerns.
Trotz der manchmal durchscheinenden Arroganz musste jeder ehrlich anerkennen, das er was drauf hatte und er seine Jobs auf bewunderswerte Art und Weise überaus erfolgreich ausführte.
Er hat auch zweifelsohne viel soziales Engagement bewiesen und hat u. a. mit seinem FC jede Menge Benefizspiele absolviert, die Menschen in Not geholfen haben.

Nichtsdestotrotz gehört er zu jenen Spekulanten, wie es sich ja jetzt herausgestellte, die an der Börse gezockt haben und mitverantwortlich sind, für die Finanzkrise, an der die Welt immer noch krankt und die sich somit auf Kosten des Allgemeinwesens bereichert haben.
Natürlich hat er nur das System genutzt, welches ihm die Möglichkeiten dazu eingeräumt hat, doch die Möglichkeit für Straftaten ist auch immer gegeben, es kommt nur darauf an, wie man mit diesen umgeht.
Und da hat er versagt und soll sich jetzt nicht herausreden, er habe unter "Börsensucht" gelitten, weil dies ja eine Krankheit ist und verminderte Schuldfähigkeit beweisen soll.

Es stände ihm besser zu Gesicht, wenn er jetzt diesen Job auch souverän erledigte und einfach nur bedingungslos zu seinem Verhalten stünde.

So aber blättert jetzt viel von der Bewunderung und Hochachtung gegenüber dieser Persönlichkeit ab.

Das Schicksal war ihm schon einmal hold, als er den Flugzeugabsturz überlebte. Ob es wieder zu seinen Gunsten entscheidet, liegt nun in den Händen des Gerichtes, vor dem er sich zu verantworten hat.

Da will ich auch nicht vorgreifen oder vorverurteilen, aber ich bin trotzdem gespannt darauf, welches Gesicht unser Rechtsstaat in diesem Fall zeigen wird.

Zum Titel:

Ich empfinde Uli Hoeneß' Aussagen zum Teil als Hohn gegenüber allen ehrlichen Bürgern, denn er muss sich ja an seinen eigenen Worten messen lassen, die er als Moralapostel im Laufe seines Lebens öffentlich geäußert hat.

Deswegen wählte ich auch "Ulis Höhnen". Es ist also sein Höhnen gemeint, seine Worte, sein öffentliches Auftreten, was ihm hier entgegen tritt.


Vielen Dank für deine Gedanken zum Thema...


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald
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Alt 12.03.2014, 15:43   #4
Erich Kykal
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Hi, Faldi!

Nochmal bezüglich "Höhnen":

Das Problem dabei ist nur, dass dann Titel und Text völlig divergieren.

Der Text selbst könnte durchaus eine Art Verhöhnung des Uli sein, während andererseits in besagtem Text nirgendwo auf seine hohnartigen Aussagen Bezug genommen, geschweige denn derlei auch nur am Rande erwähnt wird.

Der Titel bezeichnet also etwas, das im Text darunter nicht angesprochen wird - deshalb meine diesbezügliche Verwirrung. Dort geht es um seine Millionen, die Zockerei damit, sein Geflenne hinterher und die Konsequenzen seines Tuns für ihn und andere. Keine einzige Silbe über seine Zitate, die man potentiell als Hohn empfinden könnte, und keine Erklärung zu diesem Umstand.

LG, eKy

PS: Sorry, wenn ich wieder mal zu pingelig bin...(schäm, schäm)
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Alt 12.03.2014, 16:41   #5
ginTon
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Hi Faldi,,

also ich sehe das so...erstens ist es denke ich die erste Straftat von Uli Hoeneß was berücksichtigt werden muss. Zweitens gab es eine unvollständige Selbstanzeige, aber der gute Willen war da. Drittens kann man Steuerschuld nicht anhand einer Bemessensgrenze richten, da jemand der 100.000 im Monat verdient einen ganz anderen Umgang mit Geld hat, als sagen wir mal jemand mit 1000 Euro im Monat. Wenn man sich den Rechtsstaat genau anschaut ist denke ich fast jeder ein kleiner steuersünder und versucht überall wo es nur geht mehr Kohle herauszuholen. Das fängt bei dem kaputten Tisch und der Versicherung an und hört bei dem Schwarzarbeiter auf. Das verschleudern von Steuergeldern für Sinnlosprojekte der Politiker finde ich, sollte auch strafrechtlich verfolgt werden. Die andere Sache, die mich an dem Ganzen stört. Leute die ihren Wohnsitz in der Schweiz oder sonstwo haben, werden auch nicht belangt. Ich will den Uli jetzt nicht freisprechen, aber keine Bewährungsstrafe wäre in meinen Augen ein Hohn aufgrund der genannten Gründe...

LG gin
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Alt 12.03.2014, 19:07   #6
Falderwald
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Servus Erich,

ich bin nicht ganz deiner Meinung, denn es gibt vier aussagekräftige Zeilen, darunter sogar eine ganze Strophe (1. Terzett), zu direkten Aussagen von Uli Hoeneß:

"...jetzt machst du heulend dich zum kranken Zocker."

Uli Hoeneß sagte vor Gericht aus, er habe mit dem Geld auf seinem geheimen Schweizer Konto jahrelang richtig gezockt, mit Summen, die für ihn heute schwer nachvollziehbar seien. Per Telefonat mit seiner Bank schob er enorme Millionenbeträge hin und her, wie er sagte, ohne auf die Kontoauszüge zu achten.

"Die Steuerehrlichkeit sei jetzt Devise,"

Zitat:
Zitat von Uli Hoeneß
Mir ist klar, dass mir nur absolute Steuerehrlichkeit hilft
"Millionenspenden willst du schnell benennen,"

Er sagte vor Gericht aus, er sei kein Sozialschmarotzer und präsentierte sich als Wohltäter, der Millionen für soziale Zwecke gespendet habe.

"und an der Börse machtest du gar Miese."

Zitat:
In manchen Jahren habe ich zudem hohe Gewinne mit den Spekulationsgeschäften erzielt, in anderen habe ich erhebliche Verluste erlitten.
Das sind alles Aussagen, angesichts der Tatsache, dass die Steuerschuld jetzt soagar bei ca. 27,5 Millionen € liegen soll, die aus seinem Munde, bezüglich früher getätigter Sprüche zu Ehrlichkeit, Aufrichtigkeit und Anständigkeit, wie Hohn klingen, sollen sie doch einzig und allein vom eigentlichen Kernthema des Strafprozesses ablenken.

Findest du das nicht?


Hi gin,

natürlich wird das Gericht alle strafmildernden Umstände prüfen und auch anwenden.

Die Sache hat nur einen Haken, der vorsitzende Richter ist immer an das Gesetz gebunden und so hat das seine Grenzen.
Hält er sich nicht an die Gesetzesvorlagen, schafft er einen Präzedenzfall.
Der BGH hatte in einem Urteil vorgeschrieben, dass es ab 1 Million keine Bewährung mehr gibt.
Hier stehen jetzt 27,5 Mio zur Debatte.

Und wenn Uli Hoeneß jetzt zusätzlich zur Steuernachzahlung noch eine saftige Geldstrafe und eine Haftstrafe auf Bewährung erhält, dann könnte durchaus der Eindruck entstehen, ein sehr reicher Mensch könne sich vor einem deutschen Gericht freikaufen.

Du musst bedenken, dieses Spiel hat er über Jahre hinweg getrieben.
Er ist also nicht einmal straffällig geworden und hat eine Summe hinterzogen, nein, das tat er immer und immer wieder.
Und seine Verdienste können ihm auch nicht angerechnet werden, denn derjenige, der schon seit 20 Jahren bei der Freiwilligen Feuerwehr war und unzählige Brände zu löschen geholfen hat, der hat aus Geldmangel jetzt einen schweren Einbruch mit Raub begangen.
Der fährt ein, auch wenn er alles wieder zurück gibt.

Natürlich hast du Recht, fast jeder ist ein kleiner Steuersünder und versucht überall Kohle heraus zu holen, doch der kleine Steuersünder, ist er erwischt, wird erbarmungslos zur Rechenschafft gezogen. Das Gesetz kennt da keine Gnade.
Wieso sollte es da mit den Großen anders umgehen?

Ich finde doch, dass man Steuerschuld anhand einer Bemessungsgrenze richten kann.
Weißt du, keiner der 1000 oder 100.000 € im Monat verdient, wird so schnell eine Steuerschuld von über 1 Mio anhäufen.
Da müssen wir in andere Etagen.

Mal abgesehen davon, dass wir hier über Summen reden, die das Vorstellungsvermögen eines Normalverdieners sprengen und als Einkommen und Gewinne für Personen eigentlich schon als unmoralisch anzusehen sind, sollte man doch davon ausgehen, dass sich solche Leute auch ihrer immensen Einkommen und Vermögen und der damit verbundenen Verantwortung bewusst sein müssten, denn immerhin verdienen sie an der Allgemeinheit und das tritt bei Börsenspekulanten noch erschwerend hinzu, waren sie es doch, die die Wirtschaftskrise ordentlich eingeheizt haben.
Zum Schaden aller...

Ich bin froh, in diesem Verfahren nicht der Richter zu sein.
Aber ich denke, man hat einen erfahrenen Mann mit dieser Ufgabe betraut.

Da stehen sich jetzt zwei Profis Auge in Auge gegenüber und müssen das miteinander ausmachen.

Vielleicht sollten wir ja auch mal Kapital daraus schlagen, gin, was meinst du?

Ich setze 10 € auf eine angemessene Haftstrafe ohne Bewährung.

Schlägst du ein?


Vielen Dank für eure Kommentare und Gedanken...


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald
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Alt 12.03.2014, 20:02   #7
ginTon
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Hi Faldi,,

gut das stimmt zwar schon sprich
Zitat:
Die Sache hat nur einen Haken, der vorsitzende Richter ist immer an das Gesetz gebunden und so hat das seine Grenzen.
Hält er sich nicht an die Gesetzesvorlagen, schafft er einen Präzedenzfall.
Der BGH hatte in einem Urteil vorgeschrieben, dass es ab 1 Million keine Bewährung mehr gibt.
Hier stehen jetzt 27,5 Mio zur Debatte.
aber ich denke, dass er seine Selbstanzeige durchgeführt hat und theoretisch die Lücke nutzte die das dt. Recht ihm gab.
Zitat:
Du musst bedenken, dieses Spiel hat er über Jahre hinweg getrieben.
Er ist also nicht einmal straffällig geworden und hat eine Summe hinterzogen, nein, das tat er immer und immer wieder.
Und seine Verdienste können ihm auch nicht angerechnet werden, denn derjenige, der schon seit 20 Jahren bei der Freiwilligen Feuerwehr war und unzählige Brände zu löschen geholfen hat, der hat aus Geldmangel jetzt einen schweren Einbruch mit Raub begangen.
Der fährt ein, auch wenn er alles wieder zurück gibt.
Ähm, also ich weiß ja nicht ob man schweren Raub, wo vllt auch noch Leute verletzt werden, damit vergleichbar ist. Tatsache ist doch, dass dieses Geld von Hoeneß erwirschaftet wurde und der Staat seinen Anteil daran haben will. Ist ja auch richtig so, deswegen heißt es ja auch Sozialstaat. Dennoch verstehe ich einige Dinge in diesem Staat nicht.ZB wenn ich spende, kann ich diese steuerlich absetzen, ich meine was is das für nen Quatsch, entweder ich spende oder lass es sein. Aber irgendwo versucht halt jeder Pfennigfuchser und jede Firma so viel Geld zu behalten wie es nur geht und über Umwege seine Ausgaben und Erträge gut auszubalancieren...

Zitat:
Ich finde doch, dass man Steuerschuld anhand einer Bemessungsgrenze richten kann.
Weißt du, keiner der 1000 oder 100.000 € im Monat verdient, wird so schnell eine Steuerschuld von über 1 Mio anhäufen.
Da müssen wir in andere Etagen.
Ja, deswegen meinte ich ja auch prozentual...

Zitat:
Ich bin froh, in diesem Verfahren nicht der Richter zu sein.
Aber ich denke, man hat einen erfahrenen Mann mit dieser Ufgabe betraut.

Da stehen sich jetzt zwei Profis Auge in Auge gegenüber und müssen das miteinander ausmachen.

Vielleicht sollten wir ja auch mal Kapital daraus schlagen, gin, was meinst du?

Ich setze 10 € auf eine angemessene Haftstrafe ohne Bewährung.

Schlägst du ein?
Gerne Ich gehe davon aus, dass er Bewährung bekommt. Na warten wir mal ab...

liebe Grüße gin
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Alt 13.03.2014, 08:16   #8
Falderwald
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Top! Die Wette gilt!

Ich schicke dir dann per PN meine Kontodaten.

Hi gin,

die Selbstanzeige hat wenig wert, denn sie erfolgte, als Hoeneß erfuhr, dass ein Nachrichtenmagazin, ich glaube, der "Stern" war es, Informationen besaß, die eine Top-Person aus der ersten Bundesliga beschuldigten, Steuerhinterziehungen in Millionenhöhe begangen zu haben.
Zudem beinhaltete seine Selbstanzeige nur einen Teil der Summe, die er tatsächlich am Finanzamt vorbei geschleust hatte, nämlich nur gut 12 %.

Dass es nun anstatt der "gestandenen" 3,5 Mio. sogar 27,2 Mio. geworden sind, lässt das ganze Ausmaß nur erahnen.

Und das hat er nur gestanden, weil er unter Druck war und davon ausgehen konnte, dass die Staatsanwaltschaft mit Sicherheit viel mehr finden würde, wenn sie noch tiefer wühlte.

So weit so gut.

Er hat also die Summe, die eine Bewährungstrafe eigentlich ausschließt, um mehr als das 27-fache überschritten.
Wieviel kann man ihm jetzt davon gutschreiben?

Ich habe keine Ahnung, wie hoch eine Strafe bei 27,2 Mio. angesetzt ist, aber ich denke, dafür geht ein solcher Täter fünf bis sieben Jahre in die Justizvollzugsanstalt.

Wenn ihm also die Hälfte aufgrund der Selbstanzeige, des umfassenden Geständnisses und des bisherigen Lebenswandels davon erlassen werden, dann kommt er noch gut weg dabei.

Ich schätze, sein Strafmaß wird irgendwo zwischen zwei und dreieinhalb Jahren im offenen Vollzug liegen.
Und bei guter Führung wird der Rest dann nach 18 - 24 Monaten zur Bewährung ausgesetzt.

Es wäre m. E. auch ungerecht, dass er sein bisheriges Leben in Wohlstand so weiter führen könnte, ohne diese Sanktion.
Der Rechtsstaat würde seine Glaubwürdigkeit vollends verlieren, wenn das so glimpflich für ihn ausginge.

Übrigens bei dem von mir verwendeten Beispiel mit dem Feuerwehrmann, konstruierte ich kein Gewaltverbrechen, sondern einen Einbruch mit Raub.

Und nichts anderes hat Uli Hoeneß getan. Er hat das Gesetz gebrochen und einen Raub von 27,2 Mio. am Staat und somit der Allgemeinheit begangen.

Aber lassen wir das Gericht urteilen. Dort sitzen die Fachleute und ich habe das Vertrauen, dass sie ein gerechtes Urteil fällen werden.


Liebe Grüße

Falderwald
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Alt 13.03.2014, 17:01   #9
ginTon
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Hi Faldi,

sieht so aus, als hätte das Gericht zunächst so entschieden, nun gut hätte ich nicht mit gerechnet...

Zitat:
die Selbstanzeige hat wenig wert, denn sie erfolgte, als Hoeneß erfuhr, dass ein Nachrichtenmagazin, ich glaube, der "Stern" war es, Informationen besaß, die eine Top-Person aus der ersten Bundesliga beschuldigten, Steuerhinterziehungen in Millionenhöhe begangen zu haben.
Zudem beinhaltete seine Selbstanzeige nur einen Teil der Summe, die er tatsächlich am Finanzamt vorbei geschleust hatte, nämlich nur gut 12 %.

Dass es nun anstatt der "gestandenen" 3,5 Mio. sogar 27,2 Mio. geworden sind, lässt das ganze Ausmaß nur erahnen.
Also ich denke, dass er überhaupt eine Selbstanzeige gemacht hat, ist strafmildernd zu bewerten. Immerhin ist er dem Pfad der Ehrlichkeit gefolgt, wenn auch mit Anstupsern, wovon sich einige andere in diesen Positionen schon eine Scheibe von abschneiden können..meine Meinung

Zitat:
Er hat also die Summe, die eine Bewährungstrafe eigentlich ausschließt, um mehr als das 27-fache überschritten.
Wieviel kann man ihm jetzt davon gutschreiben?
Sorry meines Erachtens war er aber so ehrlich und war hier in Deutschland wohnhaft. Ich denke seine Firma hat auch sehr viel Umsatzsteuer und sonstige Dinge alles bezahlt. Andere hingegen machen sich einfach aus dem Staub und verlassen das Land. Also wer ist nun ehrlicher

Zitat:
Es wäre m. E. auch ungerecht, dass er sein bisheriges Leben in Wohlstand so weiter führen könnte, ohne diese Sanktion.
Der Rechtsstaat würde seine Glaubwürdigkeit vollends verlieren, wenn das so glimpflich für ihn ausgeht.
Warum? Er hat eine Firma gegründet und ist/ war erfolgreich. Natürlich hätte er seine Gewinnsteuern aus seinen Börsenspekulationen versteuern müssen. Andere Großkonzerne ziehen mit ihren Firmen sonst wo hin. Ist dies kein Steuerbetrug? Ich denke, er hätte mit seinem Geld besser Wetten sollen, ich glaube Spielgewinne sind zunächst steuerfrei, Aktiengewinne leider nicht, bin mir aber nicht sicher. Mich stellt sich natürlich jetzt die Frage, auf was er spekuliert hat, iwie waren doch Weltwirtschaftskrisen, aber egal...

du hast gewonnen, Bewährung hat er nicht bekommen, was ich gerechter gefunden hätte, da es meines Erachtens vorsätzlich größere Betrüger hier in Deutschland gibt, aber na ja was soll man sagen, bei Geld hört eben der Spaß auf ne,,

interessanter Fall, das wird ja eine Talksendungen wieder geben, die werden ja zZt. mit den Themen regelrecht übrhäuft

LG gin


PS: die 10Euro die ich dir dann überweise, aber ordentlich versteuern ne
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Alt 13.03.2014, 18:48   #10
Chavali
ADäquat
 
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Hallo Faldi,

zu deinem Text:
Du hast es auf den Punkt gebracht

An ginnie noch ein Wort:

Was du da als Antwort parat hast, ist doch wohl nicht dein Ernst?
Zitat:
Also ich denke, dass er überhaupt eine Selbstanzeige gemacht hat, ist strafmildernd zu bewerten. Immerhin ist er dem Pfad der Ehrlichkeit gefolgt, wenn auch mit Anstupsern, wovon sich einige andere in diesen Positionen schon eine Scheibe von abschneiden können..meine Meinung
Hä? Er hat es erst gemacht, als er durch einen STERN-Readakteur aufmerksam gemacht wurde, dass gegen ihn ermittelt werden könnte.
Zitat:
Sorry meines Erachtens war er aber so ehrlich und war hier in Deutschland wohnhaft. Ich denke seine Firma hat auch sehr viel Umsatzsteuer und sonstige Dinge alles bezahlt. Andere hingegen machen sich einfach aus dem Staub und verlassen das Land. Also wer ist nun ehrlicher
Ähem, das ist aber ein schwaches Argument.
Dass wer anders es anders macht, ist für U.H. noch lange kein Grund, auch Steuerbetrug zu betreiben.
Zitat:
Bewährung hat er nicht bekommen, was ich gerechter gefunden hätte
Nee, nicht wirklich, oder....?
Mir scheint, Gerechtigkeitssinn kann auch subjektiv sein, ginnie, oder?

Nun noch meine persönliche Meinung:

Als Richter wäre ich dem Antrag der Staatsanwaltschaft gefolgt.
Hier stehen nämlich nicht irgendwelche Lebenswerke und Gutmenschentümelei auf dem Prüfstand,
sondern eine Steuerhinterziehung von über achtundzwanzig Millionen Euro.
Also wirklich...!


Steuerbefreite Grüße!
Chavali


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