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Ausflug in die Natur Natur- und Tiergedichte

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Alt 06.05.2009, 15:32   #1
Leier
gesperrte Senorissima
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Pfalz
Beiträge: 4.134
Standard Pan erwacht

.

Pan erwacht.
Im heißen Schweigen
setzt er seine Flöte an,
hebt, frei von dunkler Nacht,
den Fuß zu neuem Reigen,
schreckerregend: Pan.

Gräser beben
in dem Glast der Stille.
Flöte nur durchbricht den Bann.
Alles Leben ist gebrochner Wille.
Pan gewann.
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Alt 06.05.2009, 19:59   #2
Chavali
ADäquat
 
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Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 12.994
Standard

Liebe cypi,

wenn der Hirtengott erwacht, wird er seine Flöte, die Panflöte, spielen.
Seine Gestalt ist sicher nicht von Schönheit gezeichnet mit dem Unterkörper als Ziegenbock,
aber seiner Flöte entlockt er süße Töne.

Interessantes Thema, das ich gern länger verdichtet gesehen hätte.

Lieben Gruß,
Chavali
__________________
.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*
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Alt 06.05.2009, 20:22   #3
Dana
Slawische Seele
 
Benutzerbild von Dana
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 5.637
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Liebe Cypi,
so soll es gewesen sein. Der Pan löste Panik aus mit seiner Gestalt und seinem Gestank. Betörte zugleich mit unnachahmlichem Flötenspiel.
Diese zwei Eigenschaften, und nur diese, hebt dein Kurzgedicht hervor,
als wolltest du nur diesen Auftritt sehen lassen.
Gelungen, wenn auch mir ein bisschen zu wenig. Der Titel verspricht mehr.
Liebe Grüße
Dana
__________________
Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
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Alt 07.05.2009, 09:37   #4
Leier
gesperrte Senorissima
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Pfalz
Beiträge: 4.134
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Liebe Chavali,
liebe Dana!

Das Ganze soll nur eine Momentaufnahme sein, von daher die Kürze.
Es war auch nur eine Augenblicksidee, die mir in der brütenden Mittagsstille kam.

Habt Dank, Ihr Lieben!

Herzlichen Gruß
von
cyparis
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Alt 07.05.2009, 09:47   #5
Ibrahim
Verstorbener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 30.03.2009
Ort: Puch/Salzburg
Beiträge: 597
Standard Hallo cyparis!

Pan erwacht, wenn du ihn erwachen lässt. Auch wenn die "Kürze" angesprochen wurde, für mich ist "alles drinnen". LG Ingo
__________________
Ich will mit meinen Reimen die Leute zum Schmunzeln, Weinen oder Fluchen bringen.
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Alt 09.05.2009, 07:37   #6
Leier
gesperrte Senorissima
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Pfalz
Beiträge: 4.134
Standard

Guten Morgen, lieber Ingo!

Der Du jetzt schon weit weg weilst - wohl sei Dir!

Hab Dank für Deinen verständnisvollen Kommentar!


Herzlichen Gruß
von
cyparis
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Alt 09.05.2009, 09:44   #7
fee
asphaltwaldwesen
 
Registriert seit: 31.03.2009
Ort: österreich
Beiträge: 961
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ein so kurzer, wie "mächtiger" text, cyparis!


ich les ihn nun schon zum wiederholten male, im versuch in worte zu fassen, was deine momentaufnahme mit mir macht.

auf jeden fall entfaltet dein pan die wirkung, die seinem betörend-erschreckenden wesen gerecht wird. diese ambivalenz von charisma und zu ahnender bedrohung in seiner gegenwart.

wer den film "pans labyrinth" gesehen hat, weiß, was ich meine. genau so wirkt auch der pan in deinem gedicht.

grausam, selbstverliebt, machtvoll, angsteinflößend und verlockend zugleich.

am schönsten finde ich die zeilen
Zitat:
Flöte nur durchbricht den Bann.
Alles Leben ist gebrochner Wille.
Pan gewann.

der gebrochne wille als wahrheit, die anzuerkennen wir menschen nicht bereit sind. und dennoch ist etwas in uns nur zu bereit, pans flötenspiel zu erliegen...

sehr beeindruckend und hinterlässt bei mir starken nachhall.


lieber gruß,

fee
__________________
"Gedichte sind Geschenke an die Aufmerksamen" Paul Celan
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Alt 09.05.2009, 14:39   #8
Medusa
Gesperrt
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Berlin
Beiträge: 2.213
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Liebe Cyparis,

bei mir löst Dein Gedicht keine Panik aus, schliesslich war der Knabe der Gott der Wälder und Wiesen, der Beschützer der Herden und betörte durch sein Flötenspiel. So gesehen stimmt Dein Gedicht nicht mit der Sage überein, die ein schönes Beispiel liefert, dass selbst das hässlichste und böseste Wesen irgendwo etwas Schönes und Gutes versteckt hat.

Flüssig geschrieben, gefällt mir , auch wenns ein wenig knapp ist; ich hätte gern noch weiter gelesen!

Liebe Grüße,
Medusa.

Geändert von Medusa (09.05.2009 um 14:42 Uhr)
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Alt 11.05.2009, 08:39   #9
Leier
gesperrte Senorissima
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Pfalz
Beiträge: 4.134
Standard

Liebe fee!

Du machst aus meinem kleinen Gedicht mehr, als darinnensteckt.
Ich folgte hier wirklich nur einem erinnerungsschwangeren Moment in der lastenden Mittagshitze.
Pans Flörenspiel konnte mich zwar immer entzücken - meinen Willen brechen konnte es nicht. Zeus sei Dank!

Dein Kommentar ist Nektar meinen Sinnen!
Hab Dank dafür!




Liebe Medusa,
ich danke Dir für Deinen Kommentar.
Warum das Poem so kurz ist, hab ich oben erklärt.
Für mich war Pan immer einer, den ich gern mal aus der Nähe gesehen hätte, denn in meiner Vorstellung ist er ein gar reizender Knabe mit Hörnchen und Bocksfüßchen, der betörend schön die Syrinx spielt. Nebst Anderem...

Lieben Gruß
Euch beiden
von
cyparis!

Geändert von Leier (11.05.2009 um 14:34 Uhr)
Leier ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 11.05.2009, 13:47   #10
a.c.larin
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 14.03.2009
Ort: wien
Beiträge: 4.893
Standard

liebe cyparis,
ein magischer augenblick ist das, wenn pan uns in seinen bann schlägt.
vielleicht könntest du den schauder, der einem da leise über den rücken rieselt, noch verstärken, wenn du das gedicht doch noch etwas ausbaust- den lyrischen klangbogen dazu hätte es!
wie soll ich's sagen? es ist fast so, als wolle man als leser noch ein bissel mehr erschreckt, länger in atem gehalten werden,
ein stückchen kampf ahnt man ja schon fast im voraus , denn so schnell geht das dann(hoffentlich!)doch nicht:
leben ist gebroch'ner wille. pan gewann.

(wir kino -gewohnheitstiere : von bruce willis wissen wir's, dass er zum gewinnen mindestens eineinhalb stunden braucht! - wir gönnen unsern helden , dass sie auch ein bissel schwitzen...)

liebe grüße
larin
__________________
Cogito dichto sum - ich dichte, also bin ich!
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