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Stammtisch Gesellschaft, Politik und Alltag

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Alt 06.03.2009, 21:38   #1
DerKleinePrinz*
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Standard Kalte Krieger

Kalte Krieger

~ Die Zeit steht still ~

Draußen bröckeln Monumente
einer aussichtslosen Welt,
bis im Sog der Fehltalente
auch der letzte Krieger fällt.

Jahrelang wurde genommen –
Spaß statt Freude, Geld statt Glück:
Bald wird unser Ende kommen,
Menschen – es gibt kein zurück!
,

hört man jeden Tag aufs Neue
und wir schau‘n zur Politik –
fordern glaubwürdige Reue,
üben geistlose Kritik,

doch sind wir die Kalten Krieger,
stehen still im Raum der Zeit.
Bald schon fallen alle Sieger –
Helden der Vergangenheit.


6. März 2009
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Alt 06.03.2009, 22:07   #2
ReinART
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Hallo Kleiner Prinz
ein Gedicht passend zu dieser Zeit. Gut geschrieben und formuliert.
Besonders gefällt mir:
Zitat:
Spaß statt Freude, Geld statt Glück:
ich habe allerdings Hoffnung, denn es konnte so , wie Du sagst, nicht weitergehen. Aber es besteht zumindest die Möglichkeit, dass auf den Trümmern dieser untergehenden Welt, eine neue bessere errichtet werden kann.
dann müssen die Krieger bereitstehen und für diese kämpfen.
Wenn dann allerdings ein großer Meteorit auf unseren Planeten fällt , weiß ich auch nicht mehr weiter
Alles Gute
Reinhard
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Alt 07.03.2009, 09:54   #3
Klatschmohn
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Lieber Kleiner Prinz,

auch ich finde den Reim sehr treffend:

Jahrelang wurde genommen –
Spaß statt Freude, Geld statt Glück:


auch der gefällt mir inhaltlich sehr:

hört man jeden Tag aufs Neue
und wir schau‘n zur Politik –
fordern glaubwürdige Reue,
üben geistlose Kritik,


Ich glaube auch nicht, dass irgendwer irgendwas gelernt hat, jedenfals nicht von den Verursachern. Irgendwie gehören wir ja alle zu dem System, der Eine mehr, der Andere weniger. Wir werden es auch alle zu spüren bekommen, aber das hat nichts mit einem Weltuntergang zu tun. Die Welt als solche wird uns alle überleben, auch einen Meteoriten.

Du hast ein gedankenschweres Gedicht geschrieben, mit sehr nachdenklichem Inhalt.

Liebe Grüße,
Klatschmohn
__________________

© Klatschmohn
Inselblumen
Trockenmohn
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Alt 07.03.2009, 20:19   #4
Falderwald
Lyrische Emotion
 
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Moin Prinzchen,

gut, wenn sich die jungen Leute solche Gedanken machen, denn wir Alten haben ja vorgemacht, wie es nicht geht.
Gut, vielleicht nicht jeder, aber viele haben zumindest zugeschaut und einfach mitgemacht.

Das Problem ist immer das Gleiche. Egal zu welcher Zeit, immer wirst du angelogen. Es gibt so viele Lügen, daß du zwischen Wahrheit und Unwahrheiten gar nicht mehr unterscheiden kannst.
Und egal, für was du dich letztendlich entscheidest, es ist im Nachhinein immer falsch gewesen.

Doch eines sollten die kalten Krieger bedenken, daß alles, was sie aus ehrlicher Überzeugung taten, zu dem Zeitpunkt ihres Handelns nicht falsch gewesen ist. Es war höchstens nicht das Richtige...

Das Gedicht ist dir gelungen und hat mir gut gefallen.

Allerdings steckt in S2/Z1 ein Metrikfehler, den ich da gar nicht so gerne sehe.

Jahrelang wurde genommen. Du willst wirklich "wurde" wurde, als xX betonen?
Das widerspricht meinem Sprachgefühl, weshalb ich an dieser Stelle auch gestolpert bin.

Ist zwar nicht sehr schön, aber man könnte zum Beispiel schreiben: "Über Jahre ward genommen"

Das "ward" ist eine veraltete Form, die es heute nicht mehr gibt, aber in der Lyrik oft zu finden ist (war).
Ich vermeide das zwar, wann immer es mir möglich ist, doch wenn sich partout keine andere Lösung abietet, gehört das eben zur dichterischen Freiheit und sollte hier nur mal als schnelles Beispiel herhalten.


Gerne gelesen und kommentiert...


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald
__________________


Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



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Alt 09.03.2009, 10:28   #5
Seeglitzern
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Hallo KleinerPrinz,
Ich beginne bei Dir, weil ich von Dir so ein schönes (erstes) Kommentar bekommen habe und ich freue mich riesig, nein, nicht nur wegen Deiner Sätze in meinem Faden, sondern, dass ich die Freude habe, Deine Zeilen lesen zu können. Wunderbar. Ich überlege nur, wer/was die kalten Krieger sind...
Sind sie/ wir die Nachfolger, wir/ sie, die sehen, was übrig bleibt? Ich denke vielleicht falsch, aber es gefällt mir sehr so zu denken.

Besonders gefallen hat mir dieser Satz:

Zitat:
doch sind wir die Kalten Krieger,
stehen still im Raum der Zeit.
Das ist Poesie, wie sie von einem Großen gemacht wurde.

Liebe Grüße cori
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Alt 09.03.2009, 13:11   #6
Chavali
ADäquat
 
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Hallo Prinzi,

auch ich wollte schon neulich was zu deinem Text sagen, aber wie es denn immer so ist:
man nimmt sich was vor und dann verliert man es wieder aus den Augen.

Wie Faldi bleibe ich auch an einigen Stellen metrisch hängen.
Hier zum Beispiel:
Zitat:
hört man jeden Tag aufs Neue
und wir schau‘n zur Politik –
fordern glaubwürdige Reue,
üben geistlose Kritik,
XxXxXxXx
XxXxXxX
XxXxxxXx --> das geht gar nicht, als müsste man glaubwürdige betonen
XxXxxXx ---> hier ebenfalls holpernd

Ich denke, da müsste dringend was anderes her.

Ansonsten mag mir das Thema ganz gut gefallen, auch im Prinzip die Umsetzung, wobei politische Themen
nicht so mein Ding sind.

Lieben Gruß,
katzi
__________________
.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*
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Alt 09.03.2009, 14:44   #7
DerKleinePrinz*
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Hallo und Guten Tag ihr Lieben

Lieber ReinArt,

wir scheinen uns ja mittlerweile wieder zu vertragen habe ich das Gefühl, ich hoffe ich täusche mich da nicht.
Hoffnung habe ich auch, ich bin sogar sehr zuversichtlich, denn wir sind ja noch keine Kalten Krieger, oder? Insofern sage ich ja nicht, das es nicht weiter geht, sondern das sagen viele andere. Deshalb ist es kursiv geschrieben. Man muss z.B. nur mal die Glotze einschalten, da wird sicherlich gerade wieder ein Experte die Angst verbreiten, dass wir in 5 Jahren alle verdursten müssen, der böse Iran eine Atombombe auf uns schmeißt oder wir elendig an Vogelgrippe sterben müssen. Was die tun ist Angst verbreiten, was die aber Positives für unsere Welt machen ist mir schleierhaft. Unsere Welt kann nicht zu Grunde gehen, wenn jeder erkennt, das wir, also jeder einzelne von uns es sind, die es in der Hand haben. Aber dann gibt es Massen von Kalten Kriegern, von starren Monumenten, die sich ewig an der Vergangenheit festhalten und den Experten aus dem Fernseher zu Füßen liegen. Die sagen dann "ach, ich kann doch eh nichts ändern" und gehen zu MC Doof um sich mit Hamburgern vollzustopfen, zum Frühstück natürlich. Dann haben sie genug Energie um den Rest des Tages ihrer Arbeit nachzugehen, nach unten treten und für die oberen den Buckel krumm machen und wenn sie nach Hause kommen schauen sie ein bisschen Krieg im Fernseher, davor sind sie aber noch schnell bei MC Drive vorbei gefahren. Achja, die Familie ist auch noch da, aber die schaut auch mit Krieg im Fernseher. Das sind die kalten Krieger. Wichtig ist es natürlich sich am nächten Tag auf Arbeit über den Scheiß im Fernseher aufzuregen. Und so geht das jeden Tag mit Millionen von Menschen. Diese Menschen sind meistens sehr erfolgreich, die mit Ehre und Gehirn bleiben meistens auf der Strecke. So ist das heute...meistens.

Freut mich das die mein Gedicht gefallen hat

~~~

Liebe Klatschmohn,

Zitat:
Ich glaube auch nicht, dass irgendwer irgendwas gelernt hat, jedenfals nicht von den Verursachern. Irgendwie gehören wir ja alle zu dem System, der Eine mehr, der Andere weniger.
Ja, dem kann man sich nicht entziehen. Es gibt ein Zitat das lautet: Vielleicht gibt es bessere Zeiten, aber das hier ist die unsere!"
Wir sind die Verursacher von dem, was auf der Welt geschieht. Jeder hat die Verantwortung für die Gestaltung der Welt. Wer da burgermampfend vorm TV sitzt, und sich über die Politiker aufregt geht definitv den verkehrten Weg.
Klar kann man kritisieren, das sollte man auch, aber ich meine dieses stupide: "Ach, die sollte man alle austauschen, nächstes Jahr wähle ich FDP, dann wird es vielleicht besser."
Wenn aber jeder vor seiner eigenen Tür kehrt ist die ganze Welt sauber. An dieser Stelle möchte ich das Buch Culture Jamming von Kalle Lasn empfehlen. Es nennt sich das Manifest der Antiwerbung und jeder der was ändern möchte erkennt darin einige Ansätze.

Ich danke dir für deinen Kommi

~~~

Lieber Forenmonarch,


Zitat:
gut, wenn sich die jungen Leute solche Gedanken machen, denn wir Alten haben ja vorgemacht, wie es nicht geht.
Gut, vielleicht nicht jeder, aber viele haben zumindest zugeschaut und einfach mitgemacht.
Ich glaube das war damals ganz genauso wie heute. Nur auf einer anderen Ebene. Und ich habe manchmal die Befürchtung, dass es immer so sein wird, aber wenn man daran glaubt kann man auch gleich aufgeben.


Zitat:
Das Problem ist immer das Gleiche. Egal zu welcher Zeit, immer wirst du angelogen. Es gibt so viele Lügen, daß du zwischen Wahrheit und Unwahrheiten gar nicht mehr unterscheiden kannst.
Und egal, für was du dich letztendlich entscheidest, es ist im Nachhinein immer falsch gewesen.
Ich hatte mal eine Zeit, in der ich mich intensiv mit der Wahrheitsfindung, vorallem im politischen und gesellschaftlichen Bereich beschäftigt hatte. Nun, das ist in der Tat sehr komplex. Es gibt zum einen das, was alle sehen können. Das sind die großen Zeitungen, das Fernsehen und das Radio. Dort wird natürlich im großen Stil gelogen. Das beste Beispiel ist immernoch eine Geschichte die ein Freund meines Bruders ihm erzählte. Die habe ich bestimmt schon mal irgendwo erzählt.
Sie fuhren in einem Reisebus durch Israel, da kamen auf einmal links und rechts vom Straßenrand bewaffnete Milizen und schossen wir wild über den Bus, ließen ihn aber passieren. Der Schock war natürlich groß genau wie die Verwunderung, dass alle nur aus der Hüfte heraus schossen und nichts passiert ist. 50 Meter entfernt stand dann die Kamera von RTL. Am nächsten Tag kam eben diese Szene im Fernseher. So werden Meinungen verbreitet.

Dann gibts natürlich noch die Randgruppen, Sekten, Extreme usw. mit teils verbotetem Material. Das sieht kaum noch einer von uns aber dennoch verbreiten auch die ihre Propaganda unter uns.

Dann gibts noch die, die alles anzweifeln, das ganze System schlechtreden und überall Verschwörungen sehen. Im Grunde haben die sicherlich ihre Wahrheiten, jedoch ist das ein solch unübersichtlicher Bereich, dass man da auf keinen Fall davon ausgehen kann, auf viele Wahrheiten zu stoßen. Die suchen das ganze Leben lang nach den Illuminati und glauben an eine hohle Erde und daran, das es kein Aids gibt.

So wen soll man denn nun glauben? Richtig, niemandem. Man sollte sich fernhalten von allen, die behaupten die Wahrheit zu kennen, denn das ist sicher eine Lüge. Man sollte den TV auslassen, keine Zeitung lesen und auch kein Radio mehr hören. Zumindest nicht die verblödenden Medien, gegen Tierdokus etc. ist ja nichts einzuwenden.
Dann haben natürlich die meisten Angst, dass sie uninformiert sein würden. Man muss ja schließlich wissen was auf der Welt passiert! Da soll sich jeder seine eigenen Gedanken machen.

Zitat:
Allerdings steckt in S2/Z1 ein Metrikfehler, den ich da gar nicht so gerne sehe.
Hier hatten wir uns ja schon per PN unterhalten. Ich werde auf jeden Fall darüber nachdenken, auch wenn nach meinem Sprachgefühl kein Problem vorhanden ist. Eine verzwickte Situation

Ich danke die für deine netten Zeilen

~~~


Liebe Cori,

das hast du aber lieb geschrieben

Zitat:
Ich überlege nur, wer/was die kalten Krieger sind...
Ja also^^, ich glaube mittlerweile habe ich einen halben Roman geschrieben, ich glaube kaum dass das noch jemand liest, aber die Erklärung für die Klaten Krieger steht weiter oben in meiner Antwort.

Zitat:
Das ist Poesie, wie sie von einem Großen gemacht wurde.
Na nicht gleich übertreiben

Danke für deine lieben Worte.

~~~

Liebes Katzentier,

ich finde das Thema garnicht so politisch, ich denke eher es betrifft uns alle.

Mit der Metrik habe ich hier so meine Probelem anscheinend, und schon bin ich wieder in der Zwickmühle, denn mein Sprachgefühl sagt mir, das alles soweit stimmt. Was soll ich denn jetzt machen?

Ich danke dir und euch allen für eure Mühe, ich glaube meine Antwort ist irgendwie lang, oder?^^

Liebe Grüße
DerKleinePrinz*
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Alt 09.03.2009, 20:41   #8
Seeräuber-Jenny
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Lieber Kleiner Prinz,

zu deinem Gedicht, das sehr nachdenklich macht, fällt mir ein Lied von Rio Reiser ein:

Wann?

Du sagst, du willst die Welt nicht ändern, und ich frag mich, wie machst Du das nur?
Du bist doch kein Geist in der Flasche und du bist auch kein Loch in der Natur.
Denn nach jedem Schritt, den du gehst und nach jedem Wort, das du sagst,
Und nach jedem Bissen, den du isst, ist die Welt anders als sie vorher war.

Du sagst, du willst die Welt nicht retten, das ist dir alles ne Nummer zu groß.
Und die Weltenretter war'n schon so oft da, nur die meisten verschlimmbessern bloß.
Und doch fragt mich jeder neue Tag, auf welcher Seite ich steh.
Und ich schaff's einfach nicht, einfach zuzusehen, wie alles den Berg runtergeht.

Du sagst, du willst die Welt nicht ändern, dann tun's eben andere für dich.
Und der Wald, in dem du vor Jahren noch gespielt hast, hat plötzlich ein steinernes Gesicht.
Und die Wiese, auf der du gerade noch liegst, ist morgen ne Autobahn.
Und wenn du jemals wieder zurückkommst, fängst alles von vorne an.

Wann, wenn nicht jetzt? Wo, wenn nicht hier?
Wie, wenn ohne Liebe? Wer, wenn nicht wir?


Ja, es stimmt, es liegt allein an uns, etwas zu ändern. Wir dürfen nicht länger tatenlos zusehen, wie die kalten Krieger die Welt zugrunde richten. Sonst fallen wir alle bzw. unsere Kinder.

Lieben Gruß
Seeräuber-Jenny
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Alt 09.03.2009, 22:39   #9
Medusa
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Beiträge: 2.213
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Lieber Kleiner Prinz,

tolle Überlegungen und ganz hervorragend formuliert, mein Kompliment!
Ich schau mal, obs metrisch stimmt, die X-erei bringt nicht viel, ich markiere mal die Hebungen, in Ordnung?

Kalte Krieger

~ Die Zeit steht still ~

Draußen bröckeln Monumente
einer aussichtslosen Welt,
bis im Sog der Fehltalente
auch der letzte Krieger fällt.

Jahrelang wurde genommen – hier stimmts nicht ganz (bei wurde), liest sich aber trotzdem flüssig
Spaß statt Freude, Geld statt Glück:
Bald wird unser Ende kommen,
Menschen – es gibt kein zurück!
,

hört man jeden Tag aufs Neue
und wir schau‘n zur Politik
fordern glaubwürdige Reue,
üben geistlose Kritik, hier ist die Metrik auch nicht ganz sauber (bei geistlose Kritik)

doch sind wir die Kalten Krieger,
stehen still im Raum der Zeit.
Bald schon fallen alle Sieger –
Helden der Vergangenheit.
nicht ganz sauber, "heit" kannst Du nicht betonen.

Durchgängig und ganz sauber auf der ersten Silbe betont und ein schöner zweisilbiger Versfuß, ein Jambus also. Die drei von mir kritisierten Stellen scheren etwas aus, fallen aber nicht wirklich auf, beeinträchtigen für meine Lesart den Lesefluss nicht.
Drüber hinaus hast Du schöne, teilweise unverbrauchte Reime gefunden. Der Kreuzreim mit den wechselnden Kadenzen passt sich ganz hervorragend dem Thema an.

Für mich ein in der Aussage überaus starkes und technisch ansprechendes Gedicht.

Ich habe mich sehr gern mit Deinem Werk beschäftigt und hoffe, Dir geholfen zu haben.

Gute Nacht,
Medusa.

Geändert von Medusa (09.03.2009 um 23:28 Uhr)
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Alt 12.03.2009, 19:51   #10
Zarathustra
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Sei gegrüßt,

die Leichtigkeit deiner Sprache nahmst du dir, lieber Dichter, selbst, als der Blick auf den Sprachfluss an manchen Stellen unscharf wurde. Durchweg heiße ich deinen metrischen Blick klar und auch an den besagten Stellen wirst du, so denke ich, noch schärfer sehen, wenn du dir ein wenig Zeit nimmst, klar zu sehen.

Zeit auf die Endung -heit zu reimen, ist ein Mittel, dass ich nicht verachten möchte, liegt es doch zumindest sprachrhythmisch am Leser selbst, die Silbe zu betonen oder nicht. Was die Metrik sagt, muss der Rhythmus nicht übernehmen.

Dein Werk spricht vom Untergang und wahrlich ist der Mensch etwas, das untergehen wird- eines Tages. Doch wieso ein Ruf an die Menschen? Hast du dich schon selbst gerufen, lieber Dichter? Der Ruf bringt Aufmerksamkeit, doch bist du dir selbst ein aufmerksamer Rufer gewesen, dass du den Menschen zurufen kannst?

Also sprach Zarathustra
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