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Alt 12.03.2009, 12:32   #1
Chavali
ADäquat
 
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Standard Verachtung



Du regst dich noch auf? Ich nehm dich nicht wahr,
straf dich mit Verachtung, das ist dir doch klar.
Dein lautes Gejammer erreicht nur die Wand,
du stehst für mich an des Abgrundes Rand.

Ich hoffte in dir auf Menschlichkeit,
doch du bist nur zu Intrigen bereit!

Und stolz erhebe ich mein Haupt:
Die Haltung, die dir die Ruhe raubt.





Mögliche Form-Varianten:
Du regst dich noch auf?
Ich nehm dich nicht wahr,
straf dich mit Verachtung,
das ist dir doch klar.
Dein lautes Gejammer
erreicht nur die Wand,
du stehst für mich
an des Abgrundes Rand.

Ich hoffte in dir
auf Menschlichkeit,
doch du bist nur
zu Intrigen bereit!

Und stolz erhebe ich
mein Haupt:
Die Haltung, die dir die
Ruhe raubt.

oder


Du regst dich noch auf? Ich nehm dich nicht wahr,
straf dich mit Verachtung, das ist dir doch klar.
Dein lautes Gejammer erreicht nur die Wand,
du stehst für mich an des Abgrundes Rand.

Ich hoffte in dir auf Menschlichkeit,
doch du bist nur zu Intrigen bereit!

Und stolz erhebe
ich mein Haupt:
Die Haltung, die dir
die Ruhe raubt.



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Geändert von Chavali (13.03.2009 um 09:55 Uhr)
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Alt 12.03.2009, 13:48   #2
Leier
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Standard

Liebe supikatzi,

da präsentierst Du uns ein wahres Gedicht!
So mag ich es, daß Stolz gezeigt wird: erhobenen Hauptes.

Kleine Anmerkungen:


Was regst du dich auf? Ich nehm dich nicht wahr, (das "was regst..." ist doch sehr umgangssprachlich. Wie wäre es mit " Du regst Dich noch auf? Ich..." ?)

Ich straf dich mit Verachtung, das ist dir doch klar? (Frage oder Feststellung?)
Dein lautes Geheule erreicht nur die Wand, (Gejammer?)
du stehst für mich an des Abgrundes Rand.

Ich hoffte in dir auf Menschlichkeit,
doch du bist nur zu Intrigen bereit!

Und stolz erhebe ich mein Haupt:
Die Geste, die dir die Ruhe raubt. ( Die Geste? Eher " D i e Haltung, die Dir die Ruhe raubt". Weil LyrD sich durch das Jammer-Heulen jeder Haltung begibt. Geste beziehe ich auf v.a. Handbewegung oder metaphorisch, z.B. Blumengrüße als "nette Geste").


Noch eine Nebenbemerkung:
Das Gedicht ist derart eindeutig an ein LyrDu gerichtet, daß ich (wie in einem Brief), immer "Du, Deiner,Dich etc" schreiben würde. Großschreibung.

Ob Du mit meinem Kommentar etwas anfangen kannst?

Lieben rebellischen Gruß
von
cyparis


PS
An diesem Kommentar hab ich dreimal rumgefeilt!
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Alt 12.03.2009, 16:09   #3
ginTon
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Liebe Katzi,

wieder ein sehr interessantes Thema welches du wählst. Zunächst will ich mich formell äußern, um dann den Inhalt näher zu betrachten…in der ersten Zeile könnte man cyparis durchaus zustimmen, da „was regst du dich auf“ doch ein sehe alltagstauglicher Begriff zu sein scheint oder besser Aussage. Die Form bestimmt den Rhythmus der in den ersten vier Zeilen sehr schnell zu sein scheint und auch gleichmäßig (obwohl es so nicht ist, doch dies liegt wahrscheinlich an Zeilenlänge und sehr vielen einzeln stehenden Silben). In den darauffolgenden Zeilen wechselt der Rhythmus in die Aussagekraft der einzelnen Zeilen, ok…

zum Inhalt, möchte ich zunächst auf dieses Sprichwort verweisen, welches ich so unter ich so unter wiki fand..

"Die Redewendung, „jemanden mit Verachtung strafen“, will besagen, dass man jemanden bewusst ignoriert, ihn absichtlich nicht beachtet, sich mitunter sogar vor demjenigen ekelt."

Komme ich auf dein Gedicht zurück, so wird sogar die Ursache für diese Verachtung offenbar „du regst dich auf .. dein lautes Geheule usw.“ und warum daraus überhaupt eine Verachtung resultierte „hoffen auf Menschlichkeit … Intrigen“, wie sich jedoch die Verachtung äußert „stolz erhebe ich“ ist gestisch dargestellt…für mich ein einwandfreier Anriss der Verachtung an sich …sehr schön...

liebe grüße basse
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Alles, was einmal war, ist immer noch, nur in einer anderen Form. (Hopi)


nichts bleibt, nichts ist abgeschlossen und nichts ist perfekt... (Wabi-Sabi)
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Alt 12.03.2009, 18:30   #4
Chavali
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Liebe cypi,
Zitat:
da präsentierst Du uns ein wahres Gedicht!
So mag ich es, daß Stolz gezeigt wird: erhobenen Hauptes.
Das freut mich sehr und deine Vorschläge habe ich alle 1:1 übernommen.
Zitat:
Noch eine Nebenbemerkung:
Das Gedicht ist derart eindeutig an ein LyrDu gerichtet, daß ich (wie in einem Brief), immer "Du, Deiner,Dich etc" schreiben würde.
Das ist eine interessante Sichtweise, die ich mir noch überlegen muss
Zitat:
Ob Du mit meinem Kommentar etwas anfangen kannst?
Na aber sicher und ich sage herzlich *danke*.


Lieber basti,

du hast wieder genau hingeschaut und die unterschiedlichen zeilenlängen erkannt.
Das ist aber gewollt, da die Ansprache an das LD leise und eindringlich ausklingen soll.
Die Änderungen habe ich vorgenommen, gefallen mir auch besser.
Zitat:
für mich ein einwandfreier Anriss der Verachtung an sich …sehr schön.
Hab auch du lieben Dank und die Wiki-Seite schau ich mir auf jeden Fall noch an^^


Seid lieb gegrüßt,
katzi
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Alt 12.03.2009, 19:18   #5
Dana
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Liebe Katzi,
dein Gedicht zeigt im Strophenabbau und Versverkürzung zusätzlich zum Textinhalt überzeugend die Verachtung auf.
Ich lese heraus: "Du bist es nicht einmal mehr wert, dass man auf dein Gejammer eingeht oder gar darüber streitet."
Es gibt alle Arten von Genossen und dieser scheint es so weit gebracht zu haben, dass sogar ein Kätzchen kurz die Krallen ausfährt und dann doch erhaben darüber ist.
Alle Achtung vor dieser Verachtung.
Liebe Grüße
Dana
__________________
Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
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Alt 13.03.2009, 09:37   #6
Chavali
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Liebe Dana,

ich sehe, du hast brillant meine Intention herausgelesen.
Zitat:
Alle Achtung vor dieser Verachtung.
Vielen Dank, ich freu mich sehr darüber.

Es kann eine der schlimmsten Verachtungen sein - nicht beachtet zu werden.


Lieben achtungsvollen Gruß
katzi
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Alt 13.03.2009, 09:49   #7
Seeglitzern
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Hallo Katzi,

Cooles Ding. Nur eine Kritik und die ist sinnlos und doch will ich sie sagen, denn, dass die Zeilen so wegdriften im ersten Ströphlein finde ich nicht so gut und auch nur, weil Du das Katzi bist, die immer die Lesebrille fester an die Nase presst, wenn jemand das macht. Du weißt aber schon, dass diese Kritik keine echte und wahre ist, gell?! Mir gefällt Dein Gedicht außerordentlich gut.
Vorallem den Inhalt mag ich sehr. Hier spricht ein LI, dass sich von den Schmerzen des LD erholt hat und gesundete.
Fein, Alles Liebe cori
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Alt 13.03.2009, 18:35   #8
Falderwald
Lyrische Emotion
 
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Liebe Katzi,

ich habe vor einiger Zeit mal einen schönen Spruch kreiert:

Wenn du nicht willst, was man dir will, dann will auch nicht, was willst du denn?

Ja, es gibt Situationen, wo man sich über das Verhalten eines oder mehrerer Mitmenschen nur wundern kann.
Dieses Verhalten kann durchaus provozierenden Charakter haben. Anfänglich regt man sich darüber auf, möchte vielleicht gerne zurückschlagen, doch wenn man eine Nacht darüber geschlafen hat, kommt man zu dem Schluss, daß es den Aufwand gar nicht lohnt.

Und ich denke, wenn eine solche Provokation dann ins Leere läuft, ist das die beste Methode der Abwehr.

Ganz ohne Mühe, ganz ohne Aufwand und der Provozierende steht plötzlich im Regen.

Ganz Recht, strafen wir das mit Verachtung.


Gerne gelesen und kommentiert...


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald
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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



Falderwald ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 18.03.2009, 09:30   #9
Chavali
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Liebe cori,

Zitat:
Cooles Ding
*lach* das gefällt mir.
Und dein Kommi auch - so ist das nun mal
Zitat:
Vor allem den Inhalt mag ich sehr.
Hier spricht ein LI, dass sich von den Schmerzen des LD erholt hat und gesundete.
...und dem LD keine Angriffsfläche mehr bieten möchte.
Genau so.
Hab lieben Dank!


Lieber Faldi,
Zitat:
....ich denke, wenn eine solche Provokation dann ins Leere läuft, ist das die beste Methode der Abwehr.
Das hast du sehr schön gesagt und das war auch die Absicht meiner Verse.
Freue mich über dein Verständnis und deinen Beitrag.
Herzlichen Dank!


Euch beiden liebe Grüße,
katzi
__________________
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Chavali ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 08.06.2009, 14:24   #10
Seeglitzern
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Hallo Katzi,
Variante 3 gefällt mir am besten. Und gut ist es! Ich liebe Dein Gedicht, weil es wahr ist. Ich erlebe es gerade live. Das reißt mich her.
Bussis cori
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