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Auf der Suche nach Spiritualität Religion und Mythen

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Alt 23.10.2014, 20:20   #1
Chavali
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Standard Ahnenfeuer



Ins Land hinein grüßt die Gestalt
aus rotem Felsenstein gemacht.
Unübersehbar heldenhaft
hält er mit Schwert und Zepter Wacht.

Sein langer Bart wächst täglich mehr,
schon windet er sich um den Tisch.
Die Krone in die Stirn gedrückt,
die Augen blicken kämpferisch.

So sitzt er da und ewiglich
bestaunen ihn Touristen.
Von seinem Werk und Lebensweg
berichten die Chronisten.

Ich liebe dieses Herrscherbild,
hab es schon hundert Mal besucht!
Der König aus der alten Zeit
wurd von den Seinigen verflucht.

Vom Volk jedoch wurd er geliebt,
als er ertrank, war Trauer groß.
Was nun vom König übrigblieb -
das ist das Bild mit Bart im Schoß.





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Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

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Geändert von Chavali (30.10.2014 um 23:28 Uhr)
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Alt 24.10.2014, 00:54   #2
poetix
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Hallo Chavali,
dein Gedicht vom bärtigen König aus alter Zeit hat mich beeindruckt. Irre ich mich, oder ist Friedrich Barbarossa gemeint, der im Kyffhäuser versteinert sein soll? Eine schöne Erinnerung an die Geschichte, mit Sagen verwoben.
Viele Grüße
poetix
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Lineam rectam sequere
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Alt 24.10.2014, 17:59   #3
Chavali
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Hallo poetix,
Zitat:
Irre ich mich, oder ist Friedrich Barbarossa gemeint, der im Kyffhäuser versteinert sein soll?
Ja, das ist er! Ein imposantes Denkmal, das drittgrößte in Europa.
Wenn man in Echtzeit davorsteht, kommt man sich wie eine Ameise vor
Zitat:
dein Gedicht vom bärtigen König aus alter Zeit hat mich beeindruckt.
Danke, ich freu mich über deine Rückmeldung.

Lieben Gruß,
Chavali
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Alt 25.10.2014, 16:59   #4
juli
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Standard Liebe Chavali :)

Du schilderst hier ein Denkmal, dass ich nicht kenne, aber du beschreibst es so ausführlich, das ich mir den König sehr gut vorstellen kann. ( Hat etwas vom Herrn der Ringe )
poetix, sagt es ist König Friedrich Barbarossa . Ich muß das mal googlen.

Sehr gerne gelesen

Liebe Grüße sy
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Alt 26.10.2014, 00:36   #5
Chavali
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Liebe sy,

dieses Denkmal steht in Thüringen, in Frankenhausen, am Kyffhäuserberg
Dazu gibt es auch eine Sage, die Barbarossasage.

Möglicherweise hast du ja auch schon selber gegoogelt

Freut mich, dass dir der Text gefallen hat!
Danke und liebe Grüße
Chavali
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Alt 26.10.2014, 02:34   #6
Nachteule
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Hallo Chavali,

ich finds ja süß, wie jeder Region Deutschland ihr Scheibchen von unserem Herzog abhaben will... ich weiß ja, dass es cool ist, einen Schwaben um sich zu haben, aber ich frage mich ebenso, ob die alle wissen, dass er ein Schwabe war... eine nicht repräsentative Umfrage unter Kunden der Barbarossabäckereikette in de Palz ergab, dass 100% der Befragten Kundinnen nicht daran dachten. Aber egal. Soll nicht dein Problem sein, denn 1. weiß ich nicht, ob die bis ins Saarland vorgestoßen ist und 2. hast du das Denkmal in Thüringen auch nicht gebaut, sondern nur bedichtet.

An einigen Stellen macht mir das Metrum Probleme, wenn du mir ein Verb in einer Senkung andrehn willst. *kopfschüttel*
Sonst ist mir aufgefallen, dass du in Strophe 3 in den Reimversen den Leser um die männliche Kadenz betrügst. Das stört mich etwas. Als Reimersatz könnte ich dir "Reisende" anbieten. Also "bestaunen ihn die Reisenden". Dann bräuchtest du noch einen weiteren 4. Vers... Aber da du quasi alles reinsetzten kannst, da sollte das ja kein Problem sein. XD

Zitat:
Vom Volk jedoch wurd er geliebt,
als er ertrank, war Trauer groß.
Hier wirkt der Trauerteil recht grob, weil der Artikel fehlt. Nicht ganz optimal, aber aus meiner Sicht besser wäre:
ertrank er war die Trauer groß.

Auch kommt mir dein Gedicht sehr abgehackt vor, weil deine Strophen immer die selbe Struktur haben. Nach jedem Vers folgt ein Komma und nach jedem Reimwort ein Punkt. So könnte man, wenn die Reime nicht wären, die Doppelverse beliebig vertauschen und es würde vielleicht gar nicht auffallen. Da bleibt dir wenig Raum für Überraschungen, den du dir eigentlich durch deinen halben Kreuzreim erkaufst.

Mir fehlt zum Schluss noch etwas der Sagenhintergrund. Bekanntlich war Friedrich I. ja ein König, der so treu war, dass er sich "bereiterklärte", wiederzukommen, wenn Deutschland ihn am dringendsten brauchte. Was mit etwas Angst macht ist, dass er bisher noch nicht kam, was bedeutet, es wird noch mal schlimmer als heute. Und das nach 9 Jahren Merkel... Was ich damit sagen will: Es bleibt nicht nur das Denkmal, sondern auch die Hoffnung, dass wir ihn wiedersehen werde. Er schenkt uns die Hoffnung, dass das deutsche Volk kein Leid ertragen muss, da, wenn es hart auf hart kommt, Barbarossa wiederkehrt und uns alle rettet. Ob er nur uns Schwaben rettet oder alle Deutschen, weiß ich allerdings nicht. XD

nächtlicher Gruß, gutes nächtle und carpe noctem
Nachteule
PS: Das Bild wird bei mir nicht angezeigt...

Geändert von Nachteule (26.10.2014 um 02:38 Uhr)
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Alt 26.10.2014, 17:52   #7
Chavali
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Sehr geteerte ähemm geehrte Nachteule,

welche Ehre, du hast dich doch nicht verflogen?

Ok, dass Barbarossa ein Schwabe war - möglich - was macht das schon?
Im Kyffhäusergebirge hat er sein Denkmal und das ist absolut sehenswert.
Schade, dass du das Bild nicht sehen kannst, aber ich nehme doch an, dass du es sowieso kennst und wenn nicht,
ist ja immer noch der Link zum Anklicken da

Barbarossabäckereikette?
Welch ein Frevel, den geschätzten ehrwürdigen König mit einem Brötchen in Verbindung zu bringen
Ja, die gibts hier auch. Die Brötchen schmecken mir nicht. Zu hart, zu luftig, zu wenig wolliger Teig
Zitat:
An einigen Stellen macht mir das Metrum Probleme,
Ok, du gibst auch Beispiele an, schaun wir mal:
Ins Land hinein grüßt die Gestalt
aus rotem Felsenstein gemacht.
Unübersehbar heldenhaft
hält er mit Schwert und Zepter Wacht.
xXxXxXxX
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Sein langer Bart wächst täglich mehr,
schon windet er sich um den Tisch.
Die Krone in die Stirn gedrückt,
die Augen blicken kämpferisch.
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So sitzt er da und ewiglich
bestaunen ihn Touristen.
Von seinem Werk und Lebensweg
berichten die Chronisten.
xXxXxXxX
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xXxXxXxX
xXxXxXx

Ich liebe dieses Herrscherbild,
hab es schon hundert Mal besucht.
Der König aus der alten Zeit
wurd von den Seinigen verflucht.
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Vom Volk jedoch wurd er geliebt,
als er ertrank, war Trauer groß.
Was nun vom König übrigblieb,
das ist das Bild mit Bart im Schoß.
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hmmm...*grübel* Strophe 3 ist in alternierenden Kadenzen gehalten - stört das so sehr?
Zitat:
Hier wirkt der Trauerteil recht grob, weil der Artikel fehlt. Nicht ganz optimal, aber aus meiner Sicht besser wäre:
ertrank er war die Trauer groß.
Och nö, das gefällt mir gar nicht.
Zitat:
Auch kommt mir dein Gedicht sehr abgehackt vor, weil deine Strophen immer die selbe Struktur haben.
Nanu, manch einer freut sich über total gleich gestaltete Verse und du monierst sie.
Da kann man mal wieder sehen, was der persönliche Geschmack bewirken kann.
Zitat:
Nach jedem Vers folgt ein Komma und nach jedem Reimwort ein Punkt. So könnte man, wenn die Reime nicht wären, die Doppelverse beliebig vertauschen und es würde vielleicht gar nicht auffallen.
Da bleibt dir wenig Raum für Überraschungen, den du dir eigentlich durch deinen halben Kreuzreim erkaufst.
Naja, vielleicht hast du recht - ein wenig dröge ist der Text schon . Eben durch die Gleichartigkeit des Leseklanges.
Ok, ist nicht mein bestes, gebe ich zu.
Aber ich freu mich wirklich sehr über deinen Kommi! Danke

Was die Sage betrifft:
Ja, vielleicht wäre es ganz interessant, wenn mal *so einer* wie der Barbarossa daherkäme....


Liebe Grüße,
Chavali



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Alt 28.10.2014, 01:57   #8
Nachteule
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Hallo Chavali,

Zitat:
welche Ehre, du hast dich doch nicht verflogen?
Nee, ist mir noch nie passiert. Ich habe ein relativ gutes Navi eingebaut.

Zitat:
Ok, dass Barbarossa ein Schwabe war - möglich - was macht das schon?
Im Kyffhäusergebirge hat er sein Denkmal und das ist absolut sehenswert.
Schade, dass du das Bild nicht sehen kannst, aber ich nehme doch an, dass du es sowieso kennst und wenn nicht, ist ja immer noch der Link zum Anklicken da
Das habe ich dir ja explizit nicht vorgeworfen. Wollts nur mal erwähnen, weil ich es allgemein interessant wenn jede Region von einer Person ihren Teil abhaben möchte...
Was die Bäckerei angeht muss ich meine Testkundin noch mal fragen. Ich weiß nicht mehr, ob sie gebruddelt hat, weil nur die oder eben die Bäckerei nicht auf hatte... Ich selbst habe da bewusst noch nichts davon gegessen, sondern sehe immer nur die Filialen von außen, wenn ich mal wieder durch die Pfalz tingel... Meine geliebten Laugenweckle schmecken meist sowieso außerhalb des Ländles nicht. XD

Zitat:
Ok, du gibst auch Beispiele an, schaun wir mal:
Die Sache ist die, dass man die Verben in der Senkung auch betont lesen kann, was ich in der Regel, außer bei Hilfsverben, machen, da Verben die Wichtigkeit besitzen, dass man sie betont liest. Im ersten Vers ist das Grüßen zum Beispiel deutlich wichtiger als "die".

Zitat:
hmmm...*grübel* Strophe 3 ist in alternierenden Kadenzen gehalten - stört das so sehr?
Dadurch, dass es die einzige ist, mich schon. Das muss für mich schon begründet sein, aber die erkenne ich hier nicht...

Zitat:
Nanu, manch einer freut sich über total gleich gestaltete Verse und du monierst sie.
Da kann man mal wieder sehen, was der persönliche Geschmack bewirken kann.
Das kommt drauf an. Ich meinte damit nicht das einheitliche Metrum, das gefällt mir auch, das bezog sich nur auf die gleichen Satzzeichen, dass du immer
Vers 1,
Vers 2.
Vers 3,
Vers 4.
schreibst. Das nimmt dem Vers die Überraschung, wie ja schon mal geschrieben. Man weiß eh, der Vers endet auf einen Punkt uuund: Jup. Passt.

Zitat:
Ja, vielleicht wäre es ganz interessant, wenn mal *so einer* wie der Barbarossa daherkäme....
Vielleicht interessierst du dich ja für das Buch "Er ist wieder da" von Timur Vermes. Da geht es allerdings um die skurrilen Erlebnisse einen Adolf Hitlers nach seinem plötzlichen erscheinen, knapp 70 Jahre nach dem Ende des 2. Weltkrieges. Ich glaube, für Barbarossa wäre es deutlich schlimmer.

nächtlicher Gruß, gutes nächtle und carpe noctem
Nachteule
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Alt 30.10.2014, 23:18   #9
Chavali
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Huhuuu Nachteule,
Zitat:
Ich meinte damit nicht das einheitliche Metrum, das gefällt mir auch, das bezog sich nur auf die gleichen Satzzeichen, dass du immer
Vers 1,
Vers 2.
Vers 3,
Vers 4.
schreibst. Das nimmt dem Vers die Überraschung, wie ja schon mal geschrieben. Man weiß eh, der Vers endet auf einen Punkt uuund: Jup. Passt.
Das stimmt. Dadurch entsteht eine Leierei: tata tata tata
Ich mache mich da nochmal ran - zumindest, was die Satzzeichen angehen.
Zitat:
Die Sache ist die, dass man die Verben in der Senkung auch betont lesen kann, was ich in der Regel, außer bei Hilfsverben, machen, da Verben die Wichtigkeit besitzen, dass man sie betont liest. Im ersten Vers ist das Grüßen zum Beispiel deutlich wichtiger als "die".
Du liest das jetzt aber doch nicht so:

Ins Land hinein grüßt die Gestalt
xXxXXxxX

Das geht vom Rhythmus her schon mal gar nicht - liest das noch jemand so?
Zitat:
Vielleicht interessierst du dich ja für das Buch "Er ist wieder da" von Timur Vermes.
Ich interessiere mich für vieles
Das aber kenne ich nicht, ich werde es mir ergoogeln.
Zitat:
Meine geliebten Laugenweckle schmecken meist sowieso außerhalb des Ländles nicht. XD
Och, die schmecken hier auch ganz gut

Danke für dein Feedback und liebe Grüße,
Chavali
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