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Ein neuer Morgen Fröhliches und Hoffnungen

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Alt 02.03.2013, 12:41   #1
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
Standard Die Macht der Phantasie

Wie bin ich eingeboren in die Tage,
da ich kaum ahne um den Augenblick,
der mich erkennt und alles Wohlgeschick
ersetzen will durch seine stumme Klage.

Wenn Sorgen mich umlagern wie Getiere,
so kämpfe ich, als ob ich dich verlöre,
du meine tiefe Zuversicht - empöre,
erhebe mich, dass ich dich nie verliere!

Reib mir den Zweifel aus den trüben Augen,
die nie zerbrachen an der Jahre Bild,
doch müde sind und mir nicht weiter taugen.

Gib mir ein Schauen im Gemach des Geistes,
ein andres Werden, ungezähmt und wild,
und mein lebendig Bleibendes bereist es.
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
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Alt 24.03.2013, 14:09   #2
Walther
Gelegenheitsdichter
 
Registriert seit: 09.11.2009
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Beiträge: 3.210
Standard

lb eky,

ein gewaltiges gedicht, aber doch auch ein wenig zuviel des guten. die sprache ist zu gestrig und mit zuviel aplomb, ich markiere einmal im text:
Zitat:
Wie bin ich eingeboren in die Tage,
da ich kaum ahne um den Augenblick,
der mich erkennt und alles Wohlgeschick
ersetzen will durch seine stumme Klage.

Wenn Sorgen mich umlagern wie Getiere,
so kämpfe ich, als ob ich dich verlöre,
du meine tiefe Zuversicht - empöre,
erhebe mich, dass ich dich nie verliere!

Reib mir den Zweifel aus den trüben Augen,
die nie zerbrachen an der Jahre Bild,
doch müde sind und mir nicht weiter taugen.

Gib mir ein Schauen im Gemach des Geistes,
ein andres Werden, ungezähmt und wild,
und mein lebendig Bleibendes bereist es.
das ist gestelzt und überzogen bombastisch.

in v1 ist es auch noch falsch. entweder man ist eingeboren (also ein eingeborener) oder hineingeboren.

das formale ist von bekannt hoher qualität, aber die farbe und die verpackung sind nicht alles, wenn der inhalt banal und die sprache einfach ungelenk und wie von vorvorgestern ist.

auch verstehe ich nicht ganz, was an diesem gedicht fröhlich stimmen soll. die sprache gibt das nicht her, denn dazu müßte sie spritzig und fröhlich sein und nicht schwer daher gestampft kommen, wie mit in beton gegossenen füßen.

lg w.
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Dichtung zu vielen Gelegenheiten -
mit einem leichtem Anflug von melancholischer Ironie gewürzt
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Geändert von Walther (25.03.2013 um 08:46 Uhr)
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Alt 24.03.2013, 21:45   #3
Erich Kykal
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Hi, walther!

Danke für deine ehrliche Meinung, aber ich steh eben auf altmodisch und bombastisch. Da hatte ich wohl einen meiner "enthusiastischeren" Tage...

"eingeboren" betrachte ich hier eher als Wortspiel, in dem ich beide Bedeutungen unterbringen wollte, oder vielleicht einen Bedeutungsneologismus.

Dieses Gedicht gehört eigentlich zusammen mit diesem gelesen: http://gedichte-eiland.de/showthread.php?t=10560

Geist und Phantasie - erst sah ich sie als Kontrapunkte, aber das wäre natürlich zu einfach. Deshalb entschloß ich mich letztlich, sie getrennt einzustellen.

LG, eKy
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Geändert von Erich Kykal (25.03.2013 um 07:21 Uhr)
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Alt 27.03.2013, 09:33   #4
Walther
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Beiträge: 3.210
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lb. eky,

leider. du bringst dich allerdings um viele möglichkeiten und wunderbare texte, die du schreiben und uns zum lesen und daran erfreuen geben könntest. und das ist traurig, in jeder hinsicht.

lg w.
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Alt 27.03.2013, 15:57   #5
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Hi, Walther!

Zitat:
Zitat von Walther Beitrag anzeigen
du bringst dich allerdings um viele möglichkeiten und wunderbare texte, die du schreiben und uns zum lesen und daran erfreuen geben könntest. und das ist traurig, in jeder hinsicht.

lg w.
Seltsam...ebensolches dachte ich DIR schon des öfteren ob deiner seltsamen Vorliebe für formale Gimmicks gesagt zu haben...

Schmunzelnde Grüße, eKy
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Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
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