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Denkerklause Philosophisches und Nachdenkliches |
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16.07.2010, 21:30 | #1 |
Lyrische Emotion
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 9.912
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Die Welt, die wir erschaffen
Die Welt, die wir erschaffen
Er fürchtet weder Tod noch Teufel, das Leben ist ihm scheißegal, es plagen ihn auch keine Zweifel in seinem kleinen Jammertal. Mit neun verliert er seinen Vater, mit zehn erwischt es einen Freund, mit elf zählt er die Bombenkrater, mit zwölf schießt er den ersten Feind. Mit dreizehn wird er nicht mehr zittern, wenn Blut aus tiefen Wunden spritzt, er kennt den Klang, wenn Knochen splittern, sieht manchen Körper aufgeschlitzt. Mit vierzehn glaubt er noch ans Siegen, als die Granate explodiert und stückchenweise bleibt er liegen, bis er im eignen Dreck krepiert. Das ist die Welt, die wir erschaffen, wir handeln gegen Gottes Wort, wir töten mit modernen Waffen, ein Krieg ist kollektiver Mord. Falderwald . .. .
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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine) Für alle meine Texte gilt: © Falderwald --> --> --> --> --> Wichtig: Tipps zur Software Geändert von Falderwald (16.07.2010 um 21:51 Uhr) Grund: Korrektur |
16.07.2010, 21:47 | #2 | ||
Gelegenheitsdichter
Registriert seit: 09.11.2009
Ort: Im Wilden Süden
Beiträge: 3.210
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Lb. Falderwald,
das ist eine sehr traurige Geschichte, die Du bedichtest. Hier Zitat:
Zitat:
Danke und Gruß W.
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Dichtung zu vielen Gelegenheiten -
mit einem leichtem Anflug von melancholischer Ironie gewürzt Alle Beiträge (c) Walther Abdruck von Werken ist erwünscht, bedarf jedoch der vorherigen Zustimmung und der Nennung von Autor und Urheberrechtsvorbehalt |
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16.07.2010, 22:24 | #3 | |
Höhlen- und Muschelsucher
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Ort: Graz, Österreich
Beiträge: 86
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Lieber Falderwald!
Ein tiefernstes und tieftrauriges Thema. Wieviele Kinderseelen mögen in den Kriegen unserer Welt schon verdorrt sein in der Weise, die du verdichtet hast! Besonders berührt hat mich die Strophe... Zitat:
Selbstverständlich lastet das Gewicht des Themas so schwer, dass dabei fast deine Umsetzung auf gewohnt hohem Niveau in den Hintergrund treten muss. Was bleibt zu sagen? Ein gelungenes Werk. Walthers Anmerkungen schließe ich mich an und bedanke mich für dein lyrisches Aufrütteln. Auch wenn wir wissen, dass sich die Welt kaum ändern wird, halte ich dies für einen der wichtigsten Aufträge an die Dichter- und Schreiberzunft. Liebe Grüße, Peter
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© Cimex |
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20.07.2010, 23:59 | #4 |
Lyrische Emotion
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Beiträge: 9.912
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Guten Abend Walther,
ja, das ist fürwahr eine traurige Geschichte. Und genau so traurig ist es, daß auch unsere Regierung Soldaten und Tötungsmaschinen zur Verfügung stellt, um solche Geschichten real zu erschaffen. Ich danke dir fürs Lesen und die Hinweise und habe die Fehler behoben... Hi Peter, ja, ich schrieb es schon an Walther, daß dies wirklich eine traurige Geschichte ist. Viel zu viele Kinderseelen sind auf diese Weise schon vernichtet worden und ich frage mich wirklich manchmal, mit welchem Recht sich manche Teile der Menschheit zivilisiert nennen, wenn sie es bis heute nicht auf die Reihe bekommen, in Frieden miteinander zu leben. Wir leben im 21. Jahrhundert und schlagen uns immer noch gegenseitig die Schädel ein. Aber auch dies ist eben ein Produkt unserer modernen kapitalistischen Gesellschaftsordnung, wie unser vor kurzem zurückgetretener Bundespräsident Herr Köhler in einem Interview angedeutet hat. Und so treffen zwei oder mehrere verschiedene Ideologien aufeinander und es knallt. Wir haben nichts gelernt, niemand, weder die religiösen Fanatiker noch die kapitalistischen Fundamentalisten oder Vertreter anderer Ideologien. Da ist keiner besser als der andere und so bleibt uns Dichtern wohl nichts anderes übrig, als ab und zu ein Zeichen zu setzen. Ich freue mich, daß du den Text in diesem Sinne als gelungen empfindest... Vielen Dank für eure Kommentare... Liebe Grüße Bis bald Falderwald
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