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Minimallyrik und Aphorismen Alles was kurz und schmerzlos ist

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Alt 22.01.2012, 11:50   #1
Stimme der Zeit
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Hallo, Faldi,

Zitat:
das ist alles relativ.

Von diesem Standpunkt der Sichtweise aus, stimmt es natürlich.
Jede Medaille besitzt jedoch ihre zwei Seiten, so daß der Text leider nur eine Möglichkeit aufzeigt.
Natürlich, du hast vollkommen recht. Das von mir hier Geschriebene bezieht sich allerdings auf die "braune Aktivität", es entstand so spontan wie das gestern gepostete Sonett.

Zitat:
Die andere ist:

Das Leben macht die meisten nicht dümmer. Das Leben macht die wenigsten naiver.
Das Leben erlaubt es aber allen, stets zu lernen.

Das setzt zum einen natürlich die Bereitschaft dafür voraus und zum anderen die Fähigkeit.
Das erste liegt im Charakter des Individuums, das zweite in den Anlagen begründet.
Ist beides vorhanden, also der Wille sowie die Fähigkeit, bedarf es noch einer dritten Komponente, denn es reicht nicht aus, freiwillig nur Wissen zu speichern. Man muss nämlich damit arbeiten und dann auch noch lernen, es sinnvoll anzuwenden und einzusetzen.

Da ist es natürlich bequemer, "dumm" zu bleiben, womit wir wieder bei der Aussage des vorliegenden Textes angelangt wären.
Ich stimme auch hier deinen Ausführungen zu, möchte lediglich ein kleines Detail hinzufügen. Meiner Überzeugung nach gibt es keinen Menschen, der überhaupt nichts lernen kann (bezugnehmend auf "Fähigkeit"). Das ist unmöglich. Richtig, es bestimmen Charakter und Anlage, was und wie viel. Natürlich ist das sehr komplex und relativ. Wie gesagt, der obere Text zielt auf etwas Bestimmtes, er gilt daher auch nicht "allgemein". Und "Arbeitswille", ob nun "geistig" oder anders, ist nun mal nicht unbedingt etwas, das in Springerstiefeln umherläuft, fürchte ich ...

Es ist viel bequemer, ein Papagei zu sein, der nachplappert, was ihm "andressiert" wird.

Zitat:
Und damit könnten wir eigentlich auch schon zum Ende kommen, wenn da nicht noch ein vierter Faktor mit herein spielen würde.
Das ganze Gerede um das Wissen bleibt nämlich nur Gerede, wenn man sich das Wissen nicht leisten kann.
Alle Individuen sind ihrer Umwelt angepasst und die meisten von ihnen leben in Verhältnissen, wo es um das reine Überleben geht, so daß ihr Streben größtenteils darauf ausgerichtet ist.
Das Erwerben von Wissen wird somit nicht nur mühselig, sondern auch kostspielig.
Auch das ist vollkommen richtig. Ein Versäumnis meinerseits, ganz eindeutig. Ich hätte darauf hinweisen müssen, dass dieser Text hier auf etwas Bestimmtes "abzielt". Selbstverständlich lässt ein täglicher Überlebenskampf kaum zu, Wissen zu erwerben. Das ist mir persönlich gut bekannt, aus der Erfahrung vieler Jahre. Aber das lassen wir hier. Ich wollte damit nur ausdrücken, dass deine Ausführungen richtig sind. Allerdings könnte man diskutieren, warum das in vielen Teilen der Welt so ist. Aber ich schätze, das wissen wir bereits. An diese "Adresse" war der obige Text nicht gerichtet, nur, um ein erneutes Missverständnis zu vermeiden.

Zitat:
Wir haben natürlich das unverschämte Glück an einem Ort dieser Welt zu leben, wo sich jeder mit wenig Aufwand Wissen aneignen könnte, wenn er nur wollte.
Aber es ist ja so viel bequemer... (s.o.)
Ebenfalls ein uneingeschränktes Ja.

Danke für deinen Kommentar , und ich werde künftig, sollte ich noch einmal etwas Ähnliches schreiben, darauf achten, auf einen konkreten Bezug (so einer vorhanden sein sollte, wie z. B. hier) hinzuweisen.

Liebe Grüße

Stimme
__________________
.

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Dieser Salon entstammt einer Idee von unserem Forenmitglied Thomas, der sich über jeden Beitrag sehr freuen würde.


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Alt 22.01.2012, 13:13   #2
Falderwald
Lyrische Emotion
 
Benutzerbild von Falderwald
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 9.909
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Hi Stimme,

ja, der Bezug fehlte mir in der Betrachtung, so daß ich von einer allgemeingültigen Aussage ausgehen musste.

Natürlich gibt es niemanden ohne Lernfähigkeit.
Das ist eine Grundvoraussetzung für das Überleben in einer durchweg feindlichen Natur.
Aber in den individuellen Fähigkeiten liegen die Grenzen aller vorhandenen Möglichkeiten.

Nicht jeder ist von Natur aus ein Dummkopf, aber auch nicht jeder ein Genie.

Nun würde ich aber auch nicht unter Bezugnahme auf die tatsächliche Intention des Textes alle "Braunen" als Dummköpfe bezeichnen.

Das gilt im Wesentlichen für die gläubigen Mitläufer und Trittbrettfahrer, die sich für ein "Ideal" benutzen lassen.

Die Welt sieht durch eine ideologisch gefärbte Brille eben immer anders aus.

Wird dies zu einer Gefahr für Mitbürger und Menschen, so ist dem Einhalt zu gebieten und immer wieder gezielt darauf hinzuweisen.

Aber ich befürchte, es wird nicht viel nützen, denn wenn jemand wirklich von der Richtigkeit seiner Handlungen überzeugt ist, wird er sich durch Worte alleine nicht aufhalten und bekehren lassen.

So sind die Menschen und manche von ihnen sind bezüglich ihrer weltanschaulichen Geisteshaltung einfach nur zu bemitleiden.
Und niemand würde sie beachten, wenn sie nicht immer wieder wieder mit spektakulären Aktionen oder Gewalttaten auf sich aufmerksam machten.
Ihnen bleibt keine andere Möglichkeit, was jetzt nicht als Entschuldigung herhalten soll, sondern als Erklärung.
Und, das dürfen wir nicht vergessen, sie sind ein Produkt unserer eigenen Gesellschaft, die es anscheinend immer noch nicht wirklich verstanden hat, genügend Toleranz zu entwickeln.
Sooo zivilisiert sind wir noch lange nicht...


Liebe Grüße

Falderwald
__________________


Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



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