24.01.2012, 16:01 | #1 |
Galapapa
|
Ungeliebte Zeit
Wie lebensmüde, dichte Kerkerluft
klebt Unbeweglichkeit in meinen Räumen, und die Gedanken träger Geistesgruft verirren sich in bunten Tulpenträumen. Ein Wolkengrau vernebelt den Verstand, so wie an zähen Eisenkugelketten liegt schweres Wetter auf dem toten Land, der Pioniergeist schläft in warmen Betten Im Streben lebt die Marter Ungeduld, die Zeit hat ihre gnadenlose Ruhe und Zuversicht ist ohne jede Schuld, sie schnürt dem Aufbruch schon die leichten Schuhe. Geändert von Galapapa (24.01.2012 um 18:05 Uhr) |
24.01.2012, 16:14 | #2 |
ADäquat
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.003
|
Lieber Galapapa,
__________________
. © auf alle meine Texte
|
24.01.2012, 18:05 | #3 |
Galapapa
|
Liebe Chavali,
danke dass Du das ansprichst! Es war allerdings schon Absicht, weil ich überhaupt nicht wusste, wo das reinpassen könnte. Ich muss aber gestehen, ich war noch nie in dieser Abteilung und weiß auch gar nicht, was da eigentlich reingehört. Da bräuchte ich jetzt wirklich etwas Hilfe, vor allem für die "Umsiedlung". An wen muss ich mich denn da wenden? Liebe Grüße an Dich! Galapapa |
24.01.2012, 19:02 | #4 |
ADäquat
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.003
|
Lieber Galapapa,
__________________
. © auf alle meine Texte
|
24.01.2012, 20:58 | #5 |
Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 14.03.2009
Ort: wien
Beiträge: 4.893
|
hallo galapapa,
mir fällt da spontan nur ein: ich glaube, du bist gerade im begriff, dich vom dichter zum poeten zu entwickeln! ( frag mich aber jetzt bloß nicht, wo da der unterschied ist! ) es ist nur so: da liegt so viel klang und stimmung in deinen zeilen, ich kann nur staunen! "experimentell" ist daran für mich gar nichts - ich würde sagen es ist bereits "elaboriert", in sich gerundet und ganz. chapeau! derzeit selber sowohl klang-, als auch stimmungslos, larin
__________________
Cogito dichto sum - ich dichte, also bin ich! |
24.01.2012, 22:32 | #6 |
Galapapa
|
Liebe Chavali,
danke fürs Lob! Wenn Du das verschieben kannst, dann tus bitte für mich. Da hätte ich eigentlich selber draufkommen können. Ich war ob der etwas "abstrakten" Sprache verunsichert. Entschuldige, wenn ich Dir Mühe gemacht habe und lieben Dank vorab! Mit herzlichen Grüßen! Galapapa P.s.: Wie der Smilie da oben hinkommt ist mir ein Rätsel. Von mir ist er nicht bewusst und weg krieg ich ihn auch nicht. Entschuldige bitte! Liebe larin, schön, mal wieder von Dir zu lesen und auch Dir lieben Dank für Dein Lob! Ich hatte gerade das Gedicht "Calw" geschrieben, das mich ungewöhnlich lang (fast 1 1/2 Stunden) im Atem gehalten hat, weil ich mich sehr angestrengt habe. Schließlich ging's um meine geliebte Heimatstadt. Zwei Strophen habe ich komplett neu geschrieben und ich hatte danach das Bedürfnis, einfach nochmal den Gefühlen freien Lauf lassen zu können. Allein, mir fehlte die Idee. Aber in der Not...; ein Blick hinaus in diesen trostlosen "Jahrhundertwinter" hat dann gereicht. Zehn Minuten später konnte ich mich dann wohltuend entspannen. Den Unterschied zwischen Dichter und Poet kann man glaube ich nur beschreiben, wenn man beide Begriffe vorher definiert hat. Als Experiment habe ich es auch nicht empfunden, ich wusste nur einfach nicht, wohin damit. Chavli wird's verschieben, so hoffe ich. Eine Entwicklung spüre ich allerdings schon irgendwie seit einigen Wochen. Wär auch ein Jammer, wenn's anders wäre. Kreative Nullstrecken habe ich auch immer wieder und mir ist's dann, als wär ich von einem geliebten Menschen (oder gar von Gala) getrennt. Der Sehnsuchtstau richtet's dann meistens wieder. Oft ist man halt auch in zu vielen Pflichten, ob hausgemacht oder von außen, eingezwängt. Ich bin sicher und wünsche Dir, dass bald auch bei Dir wieder ein Tulpentraum einschwebt. Herzliche Grüße an Dich! Galapapa Geändert von Galapapa (27.01.2012 um 09:43 Uhr) |
25.01.2012, 09:47 | #7 | ||||
ADäquat
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.003
|
Lieber Galapapa,
__________________
. © auf alle meine Texte
|
||||
25.01.2012, 18:29 | #8 |
Von Raben umkreist
Registriert seit: 27.12.2009
Ort: Am Niederrhein
Beiträge: 1.051
|
Hallo Galapapa,
auch mir gefallen deine ungewöhnlichen Bilder, die man sogar für leicht schizophren halten könnte. Es herrscht eine ziemlich düstere Stimmung, die nur durch die "bunten Tulpenträume" (die ich an der Stelle nicht richtig zuordnen kann) und die "leichten Schuhe" (es geht wieder aufwärts) ein wenig aufgehellt wird. Gerne und mit Bewunderung gelesen. Liebe Grüße Sidgrani
__________________
Alle meine Texte: © Sidgrani "Nur wer erwachsen wird und Kind bleibt, ist ein Mensch"
»Erich Kästner« |
25.01.2012, 19:36 | #9 |
Galapapa
|
Liebe Chavali,
danke für Deinen ausführlichen Kommentar und Dein schönes Lob! Deine Interpretation würde ich voll unterschreiben, wenngleich es auch andere Möglichkeiten gäbe: Als Wintergedicht z.B.; Sehnsucht nach dem Frühling, Winterverdruss... Hierzu passen dann wiederum die Tulpenträume; auch das ist ein Weg zurück ins Leben. Danke nochmal fürs Verschieben und liebe Grüße an Dich! Galapapa Hallo Sidgrani, auch Dir danke fürs Lesen und Kommentieren und für Dein Lob! Wenn Du dem Gedicht das Thema "Winterverdruss" unterstellst, dann machen die Tulpenträume einen Sinn. Die Gedanken verlieren sich in Trostlosigkeit, bleiben stehen, um sich dann in Tulpenträume zu verirren. So betrachtet geht es um die Sehnsucht nach dem erwachten Frühlingsgarten mit den Tulpen. Ich kauf mir bald wieder welche. Wenn sie auf dem Tisch stehen, kann man den Frühling riechen. Herzliche Grüße an Dich! Galapapa |
22.03.2012, 22:30 | #10 |
Slawische Seele
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 5.637
|
Lieber Galapapa,
dass die "Ungeliebte Zeit" an mir vorüber gegangen ist, liegt wohl daran, dass ich im Kerker ein Einzelzimmer bekommen habe. Ihr alle hattet Ausgang, habt euch ausgesprochen und ich harrte (und harre) in der gnadenlosen Ruhe. Weil diese "Ungeliebte Zeit" jahreszeitenunabhängig kommt und doch einen eigenen Rhythmus hat, gefallen mir die Tulpen und leichten Schuhe als Metaphern besonders gut. Für mich ist dein Gedicht zugleich ein Hoffnungsträger. Die im Herbst gesteckten Tulpenzwiebeln wollen blühen, vielleicht schon zum Wochenende. Leichte Schuhe trage ich längst - jetzt fehlen mir nur noch Verse. Ob sie bald aufbrechen? Gefällt mir sehr. Liebe Grüße Dana
__________________
Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben. (Frederike Frei) |
Lesezeichen |
Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1) | |
|
|
Ähnliche Themen | ||||
Thema | Autor | Forum | Antworten | Letzter Beitrag |
aus der Zeit | horstgrosse2 | Abends am Strand | 3 | 10.01.2011 07:21 |
Zeit | Lisa | Diverse | 4 | 24.06.2009 19:29 |
Was ist Zeit? | Ibrahim | Denkerklause | 5 | 21.06.2009 09:26 |