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Alt 05.07.2009, 15:29   #1
Medusa
Gesperrt
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Berlin
Beiträge: 2.213
Standard Au weia!

Au weia!

Ich habe heut so überlegt
wie Sprache klingt, wird sie gepflegt.
Ein Labsal für das Hirn, den Bauch,
ja, für das Ohr zuweilen auch!

Doch was geschieht, wenn sie verkommt,
missbraucht von jedem, wie’s ihm frommt?
Wird jede Regel ignoriert
dem Leser schlicht das Blut gefriert.

Schau Worte, Melodie Dir an.
Wenn es nicht klappt, geh noch mal ran.
Vergiss die schöne Sprache nicht,
von ihr lebt schließlich dein Gedicht!

Schau dir die Verse, Metrik an
(S3 Z1 geändert, siehe #5)
.

Geändert von Medusa (05.07.2009 um 19:31 Uhr)
Medusa ist offline  
Alt 05.07.2009, 16:34   #2
Seeräuber-Jenny
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Beiträge: n/a
Standard

Ahoi Medusa,

du sprichst mir aus der Seele! Unsere Sprache und Sprachkunst verdient höchsten Respekt und unsere Dichtung größte Sorgfalt. Danke für deinen Aufruf.

Lieben Gruß
Seeräuber-Jenny
 
Alt 05.07.2009, 18:07   #3
forelle
unpaniert
 
Registriert seit: 12.04.2009
Ort: Auf Wanderschaft
Beiträge: 513
Standard Au weia

Liebe Medusa,

die Sprache ist zwar schon ein wandelbares Blütenmeer. Entscheidend ist vor allem, dass Gedichte getanzt werden müssen, damit sie im Rhythmus bleiben. Dann .... fehlerfrei .... gibts den schönsten Blumenstrauß.

grüßt dich forelle

.
__________________

Es muss einen anderen Weg geben,
durchs Leben zu gehen,
als kreischend und um sich tretend
hindurchgezerrt zu werden.
(Hugh Prather)
forelle ist offline  
Alt 05.07.2009, 18:44   #4
Chavali
ADäquat
 
Benutzerbild von Chavali
 
Registriert seit: 07.02.2009
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Beiträge: 13.001
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Liebe Medusa,

ich schrieb schon gerade in Jennys Faden bei dem Text mit gleichem Thema.
Und das sag ich auch hier:

Metrisch perfekt. Gratulation.

Nur - das Thema gefällt mir nicht.
Nach deinen Worten missbrauchen also alle, die nicht in metrischen Versmaß dichten, die deutsche Sprache?

Ich fragte neulich schon mal jemanden, wo das geschrieben steht, dass nur jambische oder nur trochäische Auftakte
oder immer männliche oder immer weibliche Kadenzen (pro Gedicht) das Maß aller Dinge sind?
Und dass nur abgezählte Silben und reimgezwungene Verse die deutsche dichterische Sprache verkörpern?

Ich gebe euch nicht recht, Jenny und Medusa.

Das schreibt euch die, die beide Formen praktiziert:
konventionelle und unkonventionelle.
Letzteres lieber.
Weil ich mich nicht gern in einen Rahmen pressen lasse.

Zitat:
wie’s ihm frommt?
Das kommt in beiden Gedichten vor.
Seltsam.



Verwunderte Grüße,
Chavali
__________________
.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*

Geändert von Chavali (05.07.2009 um 18:45 Uhr) Grund: Zusatz
Chavali ist offline  
Alt 05.07.2009, 19:25   #5
Medusa
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Ort: Berlin
Beiträge: 2.213
Standard

Liebe Jenny,

das Gedicht ist uralt und damals aus aktuellem Anlass geschrieben, nämlich für diejenigen Ignoranten, deren Werke voller Fehler waren und die meinten, Sprache sei ihnen gleichgültig.

Ich habe es beim Stöbern in einem anderen Forum wieder gefunden und es gekürzt; es war noch viiiiel deutlicher und für unsere Insulaner nicht wirklich angebracht. Ich glaub, hier haben sich Dichter zusammen gefunden, die respektvoll mit unserer Sprache umgehen und sich darin auch einig sind.

Danke für Deinen Kommentar.
Liebe Grüße,
Medusa.




Liebe Forelle,

ein sehr schöner Vergleich: Sprache und Tanz!

Auch das "Blütenmeer" gefällt mir sehr gut. Aber wenn Du einen Blumenstrauß pflückst, dann reißt Du auch nicht die Wurzel mit aus. Du gehst vorsichtig und respektvoll mit der Pflanze um, denn erst dann kann aus einem Blümchen ein Blütenmeer werden, oder?

Lieben Dank für Deinen Kommentar.
Liebe Grüße,
Medusa.




Liebe Chavali,

ich schrieb schon bei Jenny, dieses Gedicht ist sehr alt. Vielleicht erinnerst Du Dich noch an den Anlass?

Ich habe S3Z1 verändert. Vielleicht war das doch etwas verwirrend.

Es geht nämlich nicht um Reime, Kadenzen oder metrische Raffinesse auch nicht ums Silbenzählen. Schon gar nicht um das Hineinpressen in starre Vorschriften. Es geht in diesem Text einzig um den Umgang mit und den Respekt vor der Sprache allgemein.

Das Lernen der Regeln unserer Sprache beginnt spätestens in der Grundschule. Diese ein- und beizubehalten ist doch kein Zwang?

Vielleicht liest Du die Gedichte noch einmal aufmerksamer?

".... wies ihm frommt....." kommt zwei Mal vor? Na sowas! Warum ist das seltsam? Meinst Du wirklich Jenny und ich hätten von einander abgekupfert

Ebenso verwunderte Grüße,
Medusa.
Medusa ist offline  
Alt 05.07.2009, 19:29   #6
Seeräuber-Jenny
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Beiträge: n/a
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Ahoi Medusa,

au weia, vielleicht habe ich unbewusst doch deine Worte aufgegriffen!

Ich werde die beiden Zeilen ändern!

An der Aussage "wie's ihm frommt" stört Chavali vermutlich, dass sie so interpretiert werden kann als wollte man die künstlerische Freiheit beschneiden.

Lieben Gruß
Seeräuber-Jenny

Geändert von Seeräuber-Jenny (05.07.2009 um 19:36 Uhr)
 
Alt 05.07.2009, 19:37   #7
Medusa
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Beiträge: 2.213
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Liebe Jenny,

Chavali ist mit Recht darüber gestolpert. Es ist schon etwas seltsam, wenn man hintereinander zwei Gedichte ähnlichen Inhalts liest und dann sogar noch stilistische Übereinstimmungen findet.

Meinetwegen musst Du das keineswegs ändern! Es passt sowohl zu Deinem als auch zu meinem Text.

Liebe Grüße,
Medusa.

Geändert von Medusa (07.07.2009 um 08:41 Uhr)
Medusa ist offline  
Alt 05.07.2009, 19:46   #8
Seeräuber-Jenny
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Beiträge: n/a
Standard

Ahoi Medusa,

doch, ich habe die beiden Zeilen geändert. Der Inhalt deines Gedichts hat mich wohl so stark beeindruckt, dass ich umgehend dieselben Worte verwendet habe. Denn wie gesagt, du sprachst mir aus dem Herzen.

Durch die Änderung kommt viel besser zum Ausdruck, worum es mir in der ersten Strophe geht: um die Rechtschreibung. In der zweiten Strophe dann geht es um die Metrik, und die letzte ist ein Appell an alle Dichter, sich ständig zu verbessern.

Lieben Gruß
Seeräuber-Jenny

Geändert von Seeräuber-Jenny (05.07.2009 um 19:51 Uhr)
 
Alt 05.07.2009, 19:49   #9
Leier
gesperrte Senorissima
 
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Beiträge: 4.134
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Hach -


hier rennst Du offene Türen ein!
Zweimal hast Du ein Komma sausen lassen -
na , besser sparen als damit zu prassen!

***



Ich habe heut so überlegt
wie Sprache klingt, wird sie gepflegt.
Ein Labsal für das Hirn, den Bauch,
ja, für das Ohr zuweilen auch!

Doch was geschieht, wenn sie verkommt,
missbraucht von jedem, wie’s ihm frommt?
Wird jede Regel ignoriert
dem Leser schlicht das Blut gefriert.

Schau Worte, Melodie Dir an.
Wenn es nicht klappt, geh noch mal ran.
Vergiss die schöne Sprache nicht,
von ihr lebt schließlich dein Gedicht!

Schau dir die Verse, Metrik an (S3 Z1 geändert, siehe #5)
.
***



Dafür gebührt Dir ein großes Lob!

Lieben Gruß
von
cyparis
Leier ist offline  
Alt 05.07.2009, 20:10   #10
Medusa
Gesperrt
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Berlin
Beiträge: 2.213
Standard

Liebe Jenny,

"verhext" ist suuuper!

Liebe Grüße,
Medusa.




Liebe Cyparis,

solche Fehler passieren bei Änderungen. Herzlichen Dank, Klein Adlerauge!

Danke auch für Dein Lob; dass ich bei Dir offene Türen einrenne, war mir klar .

Herzliche Abendgrüße,
Medusa.
Medusa ist offline  
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