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Alt 06.03.2011, 00:45   #11
Falderwald
Lyrische Emotion
 
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Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 9.907
Standard Ebenfalls kein Problem

Das war als Hinweis gedacht, den ich immer hinterlasse, wenn ich einen fremden Beitrag ändere.
Und du warst zu dem Zeitpunkt nicht online, also musste ich ran.
Ich lese ja schließlich mit.


Liebe Grüße

Falderwald
__________________


Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



Falderwald ist offline  
Alt 06.03.2011, 01:13   #12
Lord Skarak
Gast
 
Beiträge: n/a
Rotes Gesicht Äh, ja das macht Sinn...

Danke für die Erläuterung, damit wäre das ja geklärt. Es ist übrigens schön, dass ich in diesem Faden letztendlich doch noch eine sachliche Antwort bekommen habe. Was man da nicht alles für machen muss...

Liebe Grüße,
Skarak
 
Alt 06.03.2011, 09:57   #13
a.c.larin
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 14.03.2009
Ort: wien
Beiträge: 4.893
Standard

hallo kurier,

na hier gehts ja rund - ob sich noch einer an den ursprünglichen text wagt?

ich kann mich erichs meinung nicht anschließen - klanglos, nur weil es ungereimt ist?
hier ist doch ein einwandfreier daktylus geschrieben worden, auftaktig beginnend, am zeilenende jeweils ein jambus, bzw. eine einzelne hebung, dies konsequent im wechsel. somit formal perfekt - dass müsste den pefektionisten erich eigentlich überzeugt haben.

warum liest man sich dennoch nicht so einfach in den inhalt hinein?
wahrscheinlich ist es doch so, das gereimtes leichter "ins ohr" geht.
nichtsdestotrotz: der inhalt ist eine eloge an die welt des buches, an die literatur, dies in gehobener sprache.

nur an einer stelle hätte ich ein wort abgeändert - weil es nach meinem sprachempfinden besser passen würde:

Autoren erinnern die Menschheitsgeschichte
mit buntesten Bildern an Schatten und Licht
....

beim nochmaligen lesen frage ich mich allerdings auch, ob man wirklich "die menschheitsgeschichte" erinnern kann?
man kann die menschheit erinnern, an ihre Geschichte - dann hätte man aber eine wortdoppelung....
vielleicht dann doch so:

Autoren erinnern an Menschheitsgeschichte,
mit buntesten Bildern aus Schatten und Licht......


liebe grüße, hoffe, du konntest was damit anfangen,
larin
a.c.larin ist offline  
Alt 06.03.2011, 11:45   #14
Kurier
Gesperrt
 
Registriert seit: 28.12.2010
Beiträge: 135
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Hallo larin,
Deine Antwort, für mich eine wohltuende, ist nach all dem wirren Anti-Argumentationssalat wirklich erfreulich.
Deine Hoffnung trügt Dich nicht. Ich bin Dir für Dein, die Struktur und den Inhalt meines Gedichtes bejahenden Beitrag dankbar.
Von Deinen gut begründeten Gedankenanstößen angetan, setze ich die vorgeschlagenen Änderungen direkt um.
HG Kurier
Kurier ist offline  
Alt 06.03.2011, 17:41   #15
Lord Skarak
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Oh, na gut...

Hallo Kurier!

Aus Deiner Reaktion gegenüber Larin lese ich heraus, dass es sich bei Deinem Gedicht wohl tatsächlich um die einfache, meiner Empfindung nach oberflächliche Hommage ans Lesen ohne größeren interpretativen Gehalt handeln soll. Insofern weiß ich ja jetzt auch, auf welcher Bahn ich denken muss, um diesen Text richtig einzuordnen. Larin gab zu verstehen, dass der Text möglicherweise nicht so leicht zugänglich sei, weil er nicht reimend ist. Das kann zumindest in meinem Fall nicht gültig sein, ich habe selbst schon höchst bewegende Texte im Elegeion gelesen, welche sogar metrisch (Disticha, also Hexa- und Pentameter) nicht so gerichtet waren wie Dein Text. Es bleibt dazu leider zu sagen, dass es sich bei der Unzugänglichkeit Deines Gedichtes um eine Sache der Wortwahl und des Klanges handelt. Larin hat zugegeben, dass der Inhalt nicht leicht zugänglich ist. Ich versuche hierfür eine andere Begründung als die "Ungereimtheit" auszuarbeiten:

Der Text ist in einer seltsamen emotional versetzten Manier geschrieben. Es steht zum Beispiel:

Zitat:
Zitat von dem Kurier
der Januskopf grüßt
Hierzu habe ich bereits oben erwähnt, dass "grüßen" ein absolut banaler Akt ist, hinzu kommt nun, dass er außerdem emotional fast völlig neutral ist. Dieser und andere emotional neutrale Begriffe sind einem erhöhten Stimmungsbogen abträglich, sie stehen auch oft da, wo man sich vielleicht eine Pointe erhoffen würde. Anstelle von grüßen würde sich hier vielleicht "grinsen" anbieten, denn man bleibt ja oft im Zweifel darüber, was denn nun der Grund des Grinsens sei. Es muss in diesem Zusammenhang nicht einmal von grüßen die Rede sein, da "grüßen" hier ja anscheinend nur deutlich machen soll, dass dem Protagonisten in diesem Moment der Januskopf "einfällt". Durch die bloße Erwähnung des Kopfes ist das aber bereits gegeben, daher hätte man eigentlich noch eine Silbe für ein anderes Verb frei. Das "grüßen" ist in diesem Zusammenhang so läppisch, dass es die Stimmung der beiden Vorverse schlagartig abbricht. Exakt dasselbe gilt für

Zitat:
Zitat von dem Kurier
Im Umfang beträchtlich, in Vielfalt betörend,
es bittet zum Lesen die schreibende Zunft.
Es werden hier wie Klötze zunächst die beiden eher emotional besetzten Worte "beträchtlich" und "betörend" eingeworfen, dann "bittet" die schreibende "Zunft" plötzlich zum lesen. Spinnenweben. Zwar ist der Stil der Sprache insgesamt nicht nieder, aber sie ist auch nichts Besonderes. Da ist die Metrik eingehalten (wobei man jetzt streiten könnte ob das allein bereits ein Kunststück sei) und die Pointe wird stets durch handwerkliche und/oder neutrale Begriffe verhindert. Ein weiteres Beispiel Deiner stilistisch höchst elaborierten Langeweile:

Zitat:
Zitat von dem Kurier
Gedanken, sie zeichnen bewegende Bilder,
aus federndem Können im lesenden Akt.
Wieso in aller welt hast Du hier nicht wenigstens "malen" statt "zeichnen" gesetzt? Zeichnen klingt in Kombination mit Zunft und federnd so schrecklich nach Zahnrad und Unruh... und an sich ist "malen" bereits sanfter und schöner als "zeichnen" welches mit seinem zischenden "ch" doch wohl wirklich nicht sonderlich weich klingt, oder? Emotional beißt sich auch ganz gewiss der "lesende Akt", "lesen" ist neutral und informativ, ein "Akt" klingt hitzig und hat vielleicht etwas Großes, zusammen sind sie einfach nur... fad. -.- Und beim "federnden Können" denke ich zunächst gewiss nicht an die Schreibfeder, da muss ich mich erstmal durch diverse Maschinerie hindurchdenken.

So, jetzt ist mein Stimmungsbalken so verrant, dass ich einen Spaziergang brauche. Ich werde meiner Analyse hier vielleicht noch einen zweiten Teil hinzufügen, bei der Gelegenheit demonstriere ich dann auch, wie der Edit-Button funktioniert und man Doppelposts vermeidet.

Liebe Grüße,
Skarak

Geändert von Lord Skarak (06.03.2011 um 18:03 Uhr)
 
Alt 07.03.2011, 23:38   #16
Kurier
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Registriert seit: 28.12.2010
Beiträge: 135
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Hallo Skarak,
Zitat:
Zitat von Lord Skarak Beitrag anzeigen
Insofern weiß ich ja jetzt auch, auf welcher Bahn ich denken muss, um diesen Text richtig einzuordnen.
Na dann ordne mal schön; der Schwerpunkt sollte bei ... richtig .... liegen.
Kurier

Geändert von Kurier (08.03.2011 um 00:09 Uhr)
Kurier ist offline  
Alt 08.03.2011, 02:11   #17
Lord Skarak
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Beiträge: n/a
Daumen hoch Hallo Kurier!

Zitat:
Zitat von Kurier
der Schwerpunkt sollte bei ... richtig .... liegen.
Ja, schon klar, ich sag doch: Stumpfe, emotional eigenartig versetzte Formulierungen die mit der Persistenz eines Serienmörders jede Form von Spannungsbogen noch im Aufkommen "abkillen". Wenn Du es nötig hast, mit solch absoluten Definitionen des Begriffs "richtig" zu arbeiten, dann soll's mir für den weiteren Verlauf der Diskussion recht sein.

Liebe Grüße,
Skarak
 
Alt 08.03.2011, 10:17   #18
Andere Dimension
Gast
 
Registriert seit: 18.10.2009
Beiträge: 177
Standard

Ich verstehe die ganze Aufregung nicht, aber es soll ja jeder seine eigene Meinung haben dürfen.
Das Gedicht lässt sich wunderbar lesen und ist in seiner Aussage zumindest nicht falsch. Ob man so ein Gedicht braucht oder ähnliches schon mal gelesen hat...solche Fragen kann man sich zu jedem Gedicht stellen. Es ist handwerklich gut gemacht und hat trotz des fehlenden Reims eine Melodie.

Wenn ich ein Haar in der Suppe suchen wollte...dann könnte ich es hier finden:

Zitat:
in Vielfalt betörend
das ist für mich eine andere Aussage als: "In ihrer Vielfalt betörend"
Für mich liest es sich wie: "Nur in ihrer Vielfalt betörend"

Aber das ist nur mein Empfinden...objektiv betrachtet mag ich mich da irren.


Gruß
A.D.
Andere Dimension ist offline  
Alt 17.03.2011, 11:54   #19
Kurier
Gesperrt
 
Registriert seit: 28.12.2010
Beiträge: 135
Standard

Hallo A.D.,
freue mich über Deinen Beitrag.
Gedanken (allgemein) und erst recht Empfindungen zu einem Gedicht sind immer fruchtbar, aber auch das Metrum sollte (muss) bedacht werden.
Herzliche Grüße
Kurier
Kurier ist offline  
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