21.06.2009, 08:44 | #1 |
Gast
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Die Nacht
Neigt sich herab die Nacht, bricht sich des Tages Wille in ihren Armen sacht und unter Sternenpracht, wird es gemächlich Stille. Der Mond macht ihr am Himmel den Hof mit Liebesschein. Hinfort Geschrei, Gebimmel, kein Gassen -, Marktgewimmel, die Nacht schenkt Schlaf uns ein. R.H. xXxXxX xXxXxXx xXxXxX xXxXxX xXxXxXx xXxXxXx xXxXxX xXxXxXx xXxXxXx xXxXxX Geändert von R.Haselberger (24.06.2009 um 14:44 Uhr) |
21.06.2009, 13:41 | #2 |
Galapapa
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Hallo R.Haselberger,
Dein Gedicht zur Nacht gefällt mir sehr. Es sind die ruhigen, friedlichen Bilder der Nacht einerseits, die Du hier malst und andererseits die lauten, umtriebigen des Tages, die mir hier besonders zugesagt haben. Beeindruckt hat mich auch Dein Wort "broschehell". Sehr gern gelesen und genossen. Herzlichen Gruß! Galapapa |
22.06.2009, 15:03 | #3 |
Gast
Beiträge: n/a
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Halo Galapapa!
Schön, dass dir mein Werk gefällt. Dank und Gruß R.H. |
22.06.2009, 15:22 | #4 |
gesperrte Senorissima
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Beiträge: 4.134
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Lieber Haselberger!
Ein sehr schönes und stimmiges Gedicht, erinnert mich an die Dichter der Matthias-Claudius-Zeit. Ich kann mich hineinträumen, weil es tief ist wie die Nacht selbst. Lediglich "broschehell" stört mich, mir wäre etwas mit "perlenhell" oder so lieber gewesen, zumal der Mond m.W. oft mit Perlenglanz verglichen wird. Ich hab eine Brosche aus Markasiten, die ist schwarz, schwarz, schwarz. Hinfort ist ein schöner alter Ausdruck, für mich aber doppeldeutig (hinfort schwor er seinen Untaten ab), wenn es dir nichts ausmacht, würde ich zum "hinweg" raten. Habs gern und oft gelesen! Liebe Grüße von cyparis |
23.06.2009, 12:47 | #5 |
Flaschenpost
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Beiträge: 574
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hallo hasselberger,
auch mir gefällt dein Nachtgedicht. Du hast ein friedliche Nachtstimmung in einem ansprechenden Reimmuster geschaffen. Allerdings ergeht es mir genau wie cyparis: Das Wort broschehell finde ich ein wenig seltsam. Cyparis Vorschlag perlenhell passt m. E. besser. Was mir sonst noch vorschwebt, passt leider nicht ins Reimmuster (edelsteinhell oder diamantenhell), aber vielleicht findest du ja noch eine andere Lösung. Viele Grüße ruhelos
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Schreiben ist leicht. Man muss nur die falschen Wörter weglassen. (Mark Twain) |
23.06.2009, 18:14 | #6 |
Gast
Beiträge: n/a
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Hallo cyparis und ruhelos!
Dank für eure Beiträge und Vorschläge. Cyparis, hinfort gefällt mit klanglich besser, aber ihr beiden habt Recht, "broschehellem" passt nicht und richtig bedacht, spricht man auch mehr von Perlenglanz. Ich kam auf die Brosche, weil der Mond von der Erde aus nur als Sichel oder Scheibe zu sehen ist. Die Nacht steckt sch zu ihrem Auftritt dieses Silberschmuckstück ans Gewand oder besser ans Haar. Die neue Zeile mit dem Hof gab ich den Vorzug, vor den Überlegungen: Der Mond schmückt sie am Himmel mit hellem Liebesschein ****** Ihr Silberschmuck am Himmel die Mondperle im Schein. Gruß R.H. |
23.06.2009, 19:04 | #7 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Beiträge: 4.893
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lieber haselberger,
das ist ein sehr schönes, sanftes nachtgedicht! am besten gefällts mir zuletzt: die nacht schenkt schlaf uns ein... na denn: prost! liebe grüße larin
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Cogito dichto sum - ich dichte, also bin ich! |
24.06.2009, 08:38 | #8 |
gesperrte Senorissima
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Beiträge: 4.134
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Lieber R. Haselberger,
die neue Fassung ist wunderschön! Sie gefällt mir viel besser als die Erste. Die Metapher, daß der Mond der Nacht den Hof macht, ist dermaßen gelungen! "Die Nacht schenkt Schlaf uns ein" - einfach köstlich! Herzlichen Gruß von cyparis |
24.06.2009, 14:17 | #9 |
TENEBRAE
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Beiträge: 8.570
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Hi, R.H.!
Wunderschön, weder überspitzt noch mit zuviel Pathos, weder zu komplex noch zu simpel - ein herrlich ausgewogenes Stück Lyrik, sowohl metrisch als auch sprachlich/inhaltlich! Alle Romantiker seufzen in ihren Gräbern, wenn du es laut liest, da wette ich! Geseufzt habe ich auch - zum Glück noch ohne Grab! Eine Kleinigkeit: S2Z4 "kein Gassen, Marktgewimmel"....nach Gassen geört dort ein Bindestrich hin, sonst hapert es mit "kein". Daher: "kein Gassen-, Marktgewimmel" Sehr gern gelesen! Mehr von solchen Perlen der Romantik! LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
24.06.2009, 15:05 | #10 |
Gast
Beiträge: n/a
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Hallo!
@ larin, meinen Dank für dein Lob. @ cyparis, schön, dass du noch mal drüber geschaut hast. @ Erich, habe gleich den Bindestrich hinzugefügt. Ich wollte schon in der Schule Feuerwehrmann werden. Wo immer mir Bildung Funken schlug, wurde sie wegen Brandgefahr gleich bekämpft! War nur ein Scherz. Dank und Gruß R.H. |
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