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Alt 13.01.2015, 20:19   #1
falscher Denker
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 22.03.2009
Ort: Ein Ort auf Zeit und mit Herz
Beiträge: 107
Standard Kalte Jahreszeiten





Kalte Jahreszeiten


So greife ich die Zeit
nicht an den Wurzeln,
keimt sie doch auch ohne mich
ewiglich.

Ich habe die Reden im Stillen
schlicht satt,
diese großen Worte
viel zu kleiner Leute.

Schlendere lieber zwischen
Licht und Schatten
und fange jeden
lohnenswerten Anfang auf.

Ich knüpfe mir daraus
keinen engen Strick,
sondern lieber
einen bunten Schal.



falscher Denker



__________________
Habe einen Vogel
der die Tassen im Schrank
wieder aufstellt
dessen Schrauben locker sind.

Geändert von falscher Denker (14.01.2015 um 17:20 Uhr)
falscher Denker ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 14.01.2015, 01:21   #2
AAAAAZ
Wortgespielin
 
Registriert seit: 18.07.2014
Ort: NRW
Beiträge: 664
Standard

Hallo Falscher Denker,

unaufgeregt und ruhig.
Tolle abgeklärte Gegenbilder
für eine
Zeit der überhitzten Emotionen.

gerne gelesen

LG AZ
AAAAAZ ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 14.01.2015, 17:27   #3
falscher Denker
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 22.03.2009
Ort: Ein Ort auf Zeit und mit Herz
Beiträge: 107
Standard

Danke.

Ich denke keiner weiß was für alle das Beste ist.

Schade nur, wenn manche die Welt in Kisten verpacken und behaupten, dass alles so auch reinpasst, wie es scheinbar beschriftet wurde.

Ich denke die Zeit und Ruhe fehlt vielen. Schuldfragen wirken dann oft nicht beruhigend, eher wie ein Nachbeben und alles erklären oder festhalten zu wollen, kann unglaublich einengend sein.

LG

f.D.
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falscher Denker ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 15.01.2015, 18:26   #4
Falderwald
Lyrische Emotion
 
Benutzerbild von Falderwald
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 9.908
Standard

Moin Denker,

ich freue mich, dich nach so langer Zeit einmal wieder hier zu lesen.

Dann schaue ich mir doch gern einmal deine Zeilen an.
Zitat:
So greife ich die Zeit
nicht an den Wurzeln,
keimt sie doch auch ohne mich
ewiglich.
Das ist eine gute Einstellung, denn gegen den Ablauf der Dinge kann sowieso niemand etwas unternehmen. Es kommt immer so, wie es zwangsläufig kommen muss, denn nach Arthur Schopenhauers "Kausalitätsprinzip" folgt aus einer Ursache immer eine Wirkung.
Einziger Knackpunkt, das ewigliche Keimen der Zeit.
Aus menschlicher Sicht stimme ich zu, jedoch wird die Zeit spätestens dann enden, wenn auch unser Universum endet.
Zeit und Raum sind untrennbar miteinander verbunden.
Zitat:
Ich habe die Reden im Stillen
schlicht satt,
diese großen Worte
viel zu kleiner Leute.
Oh ja, anstatt miteinander zu reden, schwingen alle Seiten lieber selbst große Reden. Und zwar ohne auf die Argumente des anderen einzugehen.
Das ist wahrlich keine Diskussionskultur und einer modernen und aufgeklärten Gesellschaft unwürdig.
Es wird sich nur noch positioniert und anschließend einträchtig pauschalisiert.
Da könnte man wirklich manchmal spucken...
Zitat:
Schlendere lieber zwischen
Licht und Schatten
und fange jeden
lohnenswerten Anfang auf.
Besser ist das, dann muss man sich auch nicht immer so aufregen.
Ist nur nicht so ganz leicht in der heutigen Zeit.
Zitat:
Ich knüpfe mir daraus
keinen engen Strick,
sondern lieber
einen bunten Schal.
Auch das ist eine weise Einsicht, denn hüben wie drüben gibt es gute Argumente, die es wert sind, angehört zu werden.
Und wenn alle Seiten miteinander sachlich diskutieren würden, dann könnte dabei am Ende tasächlich auch einmal etwas Sinnvolles herauskommen.
Aber so ist das nix Halbes und nix Ganzes.


Wie ich sehe, hat der falsche Denker das "falsche Denken" noch nicht verlernt.


Gern gelesen und kommentiert...


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald


__________________


Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



Falderwald ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 18.01.2015, 12:29   #5
falscher Denker
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 22.03.2009
Ort: Ein Ort auf Zeit und mit Herz
Beiträge: 107
Standard

Hallo lieber Falderwald

Ja, bin mal wieder online, bin inzwischen mit anderen Schwerpunkten unterwegs und hab mir vorgenommen, Lyrik nur zu begegnen, wenn ich es wirklich ehrlich meine.


Danke fürs "Durchlesen" und Kommentieren.

Ich denke, für eine so in zwischen globale Gesellschaft kommt die Vielfalt zeitweise auch einer Überforderung gleich. Sei es im großen oder kleinen Rahmen. Eine Pauschalisierung erleichtert es uns dabei, als Menschen die wir nun mal sind, die Welt zu erklären.

Jedoch glaube ich das Licht und Schatten, wenn wir ihr beider Wirken nicht akzeptieren, die Welt zu instabil und begrenzt scheinen lassen.

Mit der Zeit stimme ich dir zu, aber als einfacher Mensch der ich bin, bleibt mir die Zeit ungreifbar und ich kann nur entscheiden, was ich aus ihr mache. Mit der Gewissheit natürlich, das jeder Einfluss, bzw. Faktor meinen Weg mitbestimmt.
Wir werden nie alles sehen und erahnen, verstehen und erkennen. Das ist, was alles aber sicher auch am Laufen hält.

So bleibt Politik und Glaube global gesehen einfach gehalten, aber im Einzelnen unglaublich komplex. Wer sich nur begrenzt mit diesen befasst, bleibt begrenzt.
Das Ganze ist also stets ein Ergebnis von Einzelnem.

Dennoch ist jede einzelne Person, mit seiner Meinung wichtig und es muss uns aber auch bewusst bleiben, dass wir nie allen dabei, ein gleiches Recht zukommen lassen können. Das ist unglaublich traurig. Sich damit abzufinden, wäre aber ebenfalls falsch. Den gerade die, welche zwischen den Zeilen lesen, sich Träume erlauben, Meinungen einstehen, gar Position beziehen, wirken wieder auf ein Gesamtbild ein, ohne nur verloren zu gehen.


LG

f.D.
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