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Ein neuer Morgen Fröhliches und Hoffnungen

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Alt 13.02.2018, 19:01   #1
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
Standard Wider das Schweigen

Ungesagtes atmet Bände
in verwelkte Büßerhände,
Unerklärtes nimmt gefangen,
was an Lippen hat gehangen,
Ungetanes eitert schwärend,
hungrige Dämonen nährend.

Unerlöstes schreit Entbehrung
in die blasse Seelennehrung,
Unerhörtes flüstert Rache
in das Träumende und Wache,
Unvergebenes entmächtigt
alles, was zum Sein berechtigt.

Unverzagt, wer dennoch wagt,
unbefangen, unversehens:
Ungetrübtes Freudezeigen,
wo er auch ins Leben ragt,
und im Lichte des Verstehens
Hände reicht, anstatt zu schweigen.
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
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Alt 13.02.2018, 21:40   #2
Chavali
ADäquat
 
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Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.004
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Servus, Erich,

da hast du ein wahres Wort gesprochen.
Wie viele Missverständnisse gibt es, weil man sich ausschweigt.
Wie viele könnten verhindert werden, wenn Dinge, die wichtig sind und die einen berühren und belasten,
ausgesprochen werden können.
Und die Tugend des Zuhören-Könnens rückt in der heutigen Zeit auch immer
mehr in den Hintergrund.

Aber nicht nur das Schweigen kann tödlich sein, auch Untätigkeit, Verzagtheit,
Feigheit und Nicht-Verzeihen-Können sind Dinge, die das Leben vergiften und die Protagonisten
ins Abseits drängen können.

Auf deine unnachahmliche Dichter-Weise hast du uns all diese Dinge eindringlich vor Augen geführt.

Sehr gern und zustimmend gelesen.

LG Chavali
__________________
.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*
Chavali ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 13.02.2018, 22:25   #3
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
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Hi Chavi!

Früher, so vor fast 10 Jahren, schrieb ich häufig so kurzzeilige, aber langsätzige Gedichte, weil da der Sprachfluss so richtig zur Geltung kommt, wenn man die richtigen Worte und Wendungen findet.

Ich dachte mir, es wär mal wieder Zeit ...

Vielen Dank für die begeisterten Lobesworte! (Ich werde ihrer nie müde! )

LG, eKy
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
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Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
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Alt 14.02.2018, 09:54   #4
Laie
Erfahrener Eiland-Dichter
 
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Ort: Oberpfalz
Beiträge: 539
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Hi eKy,

es ist wirklich schön zu sehen, dass du wieder Gedichte zu Papier bringen kannst. Und was für welche! Das hier finde ich großartig. Vor allem auch, da es sehr viel Wahrheit in sich trägt.

Sehr gern gelesen!

Gruß,
Laie
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Alt 14.02.2018, 11:02   #5
Ophelia
Erfahrener Eiland-Dichter
 
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Lieber Erich,

sehr gut gedichtet. Da bekomme ich doch gleich wieder ein schlechtes Gewissen und entschuldige mich wieder mal für mein langes Schweigen...Du hast Recht, es ist wichtig zu reden anstatt zu schweigen, besonders auch im politischen Bereich, gerade in der heutigen Zeit, wo sich ja einiges zusammenbraut.

Schön, dass du wieder in dichterischer Höchstform bist..

Liebe Grüße

Ophelia
__________________
Vom Tod erwart ich Leben und vom Schweigen ein Wort.
Baratynsky
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Alt 14.02.2018, 12:04   #6
Erich Kykal
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Beiträge: 8.570
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Hi Laie, Ophelia!

Na ja, wir werden sehen, ob die Form hält. Vielen Dank jedenfalls für euer Lob, ich hoffe es auch weiterhin zu rechtfertigen.

LG, eKy
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Alt 14.02.2018, 15:46   #7
juli
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Lieber Erich,

Das sind wahre Worte

Wir hier oben im Norden gelten als Mundfaul, wir tauen erst ganz langsam auf. Ausnahmen bestätigen die Regel.

Kennst du den Witz:

Sitzen zwei Männer auf dem Deich auf einer Bank und schauen aufs Meer. Kommt ein Radler vorbei und grüßt: " Guten Tag!" sagt der eine zum Adern auf der Bank: "Schnacker"

Das nur am Rande, ich weiß, wenn man nicht miteinander redet, können Gespinste wachsen.

Du hast es hier viel schöner gesagt

Liebe Grüße sy

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Alt 14.02.2018, 17:14   #8
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Hi Sy!

Den Witz kenn ich anders:

Zwei Ostfriesen sitzen auf einer Bank und starren aufs Meer hinaus.
Nach einer Stunde in Schweigen kommt ein dritter, sagt: "Tach!" und setzt sich, nun ebenfalls schweigend, dazu.
Eine weitere stille Stunde später steht dieser Dritte auf, sagt: "Wiedersehen!" und geht.
Da wendet sich der erste Ostfriese dem zweiten zu und murmelt: "So'n Sabbelkopp!".

Vielen Dank für deine Gedanken!

LG, eKy
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Alt 15.02.2018, 11:54   #9
Kokochanel
Gast
 
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philosophisch und wortgewaltig, lieber Erich.
Ein Werk zum Immer-Wieder-Lesen und neue Ansätze finden.
Eine Erdnuss irritierte mich:
"wo er auch ins Leben ragt,"
Das Subjekt "er" bezieht sich auf wer wagt und scheint mir dazu etwas schwach. Vielleicht ein DER.
Und das ins Leben ragt, finde ich könnte man feilen. vielleicht:
auch, wenn Leben an ihm nagt" oder so ähnlich.
Ansonsten sehr gerne gelesen mit lG von Koko
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Alt 15.02.2018, 18:36   #10
Erich Kykal
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Hi Koko!

Na, das "Nagen" kann mich aber nicht überzeugen. Da gefällt mir meine Variante lyrisch besser. "Der" statt "er" wäre dort falsch.

Vielen Dank für deine Begeisterung - trotz der "Erdnuss"!

LG, eKy
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