11.12.2014, 20:44 | #1 |
Flötist
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Sterntaler
Sterntaler
(frei nach einem Märchen der Gebrüder Grimm) Vater und Mutter hat sie schon längst verloren. Ohne Arbeit und Geld, obdachlos und orientierungslos, aber auf Gott vertrauend, streift sie bettelnd durch die Stadt, lebt von der Hand in den Mund. Ihre spärliche Kleidung ist mehr als zerschlissen, das eine Paar Schuhe durchgetreten. Alkohol und Zigaretten wärmen nur wenig in dieser kalten, klaren Nacht. Die Sterne funkeln heute besonders hell. Gold-silberne Taler blinken da oben. Plötzlich überkommt sie Müdigkeit. Trotz Hunger und Kälte schläft sie ein. Jetzt fallen endlich die Sterne für sie vom Himmel. Lauter harte, blanke Taler. Es tut weh. Unsanft wird sie geweckt. Ein großer gelber Stern strahlt aus einer Taschenlampe in ihr verstörtes Gesicht. |
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