Klapphorn - Jam Session

[Bodo Neumann]

Ich frage mich gerade, ob auf dem Eiland der eine oder andere Klapphornspieler, -anfänger oder -virtuose Lust hat, sich in ungezwungenem Kreise mit entsprechend blöden Takten gegenseitig zu inspirieren. In der Hoffnung auf kreativere Verse will ich mal damit anfangen:

Zwei Knaben schrieben ein Gedicht,
der eine fast, der andre nicht.
Sie haben wohl gerade
‘ne Dauerschreibblockade.

Herzlich willkommen zur Jam-Session der Klapphörner!

Bodo

[Erich Kykal]

Da kann ich bloß ein paar "Klassiker" beitragen:

Zwei Knaben saßen auf einer Bank,
der eine roch, der andre stank.
Da sprach der Roch zum Stank:
Ich such mir eine andre Bank!

Zwei Knaben machten sich den Jokus
und tranken Most im Keller.
Da mussten beide auf den Lokus -
aber der Most war schneller!

[Bodo Neumann]

Och nö, Erich, das wird doch kein copyandpastefaden. Nicht durch dich! Und wie kannst du als Formfanatiker auch noch solch metrisch desaströse Verse blasen...

Okay, aller Anfang ist schwer. Auf ein neues:

Zwei Knaben kommen an das Moor,
der erste schickt den zweiten vor:
„Jetzt zaudre nicht und rette
von Hülshoff die Anette!“

[Falderwald]

Ok, dann will ich meinen Teil zur Klapphorn-Jam-Session mal einbringen:

Zwei Knaben, beide Hetero,
der eine trüb, der andre froh,
vom Leben unverdorben,
sind froh und trüb verstorben.

Jam-Session Immer dieser neumodische Forenkram!

Zwei Knaben fuhren Karussell.
Der eine hoch, der andre schnell.
Doch beiden kam die Abendspeise
retour und zog gleich weite Kreise.

Zwei Knaben spielten lange Schach.
Dem einen wurd‘ die Blase schwach.
Zum stillen Örtchen ging er
der andre wollt' nen Springer.

[Bodo Neumann]

Na bitte, hier wird doch schon ganz ordentlich geblasen.

Zwei Mädchen spielten Domino,
die eine musste schnell aufs Klo;
dort traf sie den vom Schach -
und wurde plötzlich schwach.

[Falderwald]

Ich blase mal weiter...

Zwei Würstchen lagen auf dem Grill,
das eine stumm, das andre still,
da kamen zwei Eunuchen
und wollten sie besuchen.

[Bodo Neumann]

Sehr schön, dann lass uns doch im Duett blasen!

Zwei Grillen aßen eine Wurst.
Jetzt sind sie satt, doch quält der Durst:
„Nie mehr, um Gottes Willen,
woll’n ohne Bier wir grillen.“

[Falderwald]

Sei's drum...

Zwei Züge, je aus einem Glas,
der eine Bier, der andre Gras,
vergönnten sich zwei Tucken,
dann mussten beide spucken.

[Bodo Neumann]

Eklig, eklig, aber ja, schnell noch einen Zug und dann frisch geblasen:

Zwei Bläser fuhrn gemeinsam Zug.
Halbvoll des einen Henkelkrug,
des andren Krug halbleer:
Akkord beim Bordverzehr.