08.04.2011, 20:47 | #1 |
Slawische Seele
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 5.637
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Einmal geht noch
.
. . Der Tubeninhalt neigt dem Ende sich, ein paar Mal putzen ist vielleicht noch drin! Ich sorgte vor, hygienisch ordentlich: Die Neue wartet schon und ach, ich bin so aufgeregt, denn sie verspricht mir viel: Ein schön'res Lächeln, Sicherheit und Glanz, jedoch die Alte treibt ein böses Spiel. Ihr Klammern halte ich für Arroganz. Seit Tagen drück ich sie ein letztes Mal, sie wird nicht alle, nur aus Schabernack. Ab Übermorgen ist es mir egal: Verschlossen quetsche ich sie in den Sack! . . .
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Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben. (Frederike Frei) |
12.04.2011, 19:04 | #2 |
Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 14.03.2009
Ort: wien
Beiträge: 4.893
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hallo dana,
ich wundere mich auch immer, was aus angeblich leeren tuben noch herausgeht.(allerdings ist meine "bessere" hälfte der weitaus begabtere "erpresser"!). es scheint da eine bestimmte tendenz zu geben : provisorien überdauern! die tischdecke, die man grade nur mal so überwarf, bis man sich die richtig feine gönnt, die billigen treter, die man mal so schnell mitnimmt, während man insgeheim auf das teure edel-paar spitzt (und dann nie das geld dafür hat) der alte teller mit sprung, der eigentlich beim nächsten waschgang zerbrechen sollten, aber es viele jahre lang nicht tut, während das neue, exquisite, nicht nachkaufbare servicestücke schon beim ersten mal anstoßen in tausend stücke zerspringt, der "zwischendurch-job" mit dem man plötzlich ein halbes leben zubringt , der one-night-stand, der plötzlich (huch!) klebt wie kaugummi , und ... und ..und..... ich musste über dein gedicht herzhaft schmunzeln - nur in der letzten zeile stimmts für mich irgendwie nicht: "In gelben sack?" vielleicht wär da die wendung: leer oder nicht, dann kommt sie in den Sack! geeigneter. kannst ja mal drüber brüten, (beim zahnpastatuben -ausdrücken ) ich kenne übrigens noch etwas, was niemals leer wird: den wäschekorb! liebe grüße, larin |
12.04.2011, 19:27 | #3 |
Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 03.12.2010
Beiträge: 143
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Liebe Dana
schade, dass Du schon von Anfang an verrätst, dass es sich hier um eine Tube handelt. Das nimmt dem Gedicht die Spannung. Das Erwähnen der Tube könnte man bis zum Ende aufbewahren, meiner Meinung nach. Ich hoffe, Du nimmst es mir nicht übel, dass ich hier ein wenig mit Deinem Inhalt gespielt habe und reißt mir nicht den "vergilbten" Blumenkopf ab Ade! Die Zeit mit ihr neigt stark dem Ende sich - ein paar Mal Brauchen ist vielleicht noch drin, doch irgendwie fehlt längst der Reiz für mich. Die Neue wartet schon und ach, ich bin so aufgeregt, denn sie verspricht mir viel: Ein schönes Lächeln, Sicherheit und Glanz, jedoch die Alte treibt ein böses Spiel. Ihr Klammern halte ich für Arroganz. Sie ist halb voll - mein Gott, welch Schabernack! Doch morgen ist sie mir total egal, sie kommt verschlossen in den gelben Sack. Ich drück die Tube heut zum letzten Mal! So, oder so ähnlich fände ich es spannender und es führt den Leser auf eine falsche Fährte - es könnte sich hier um einen Mann handeln, der sich von der Gattin trennen möchte etc. mit herzlichen Grüßen, Löwenzahn |
18.04.2011, 23:55 | #4 |
Slawische Seele
Registriert seit: 07.02.2009
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Beiträge: 5.637
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Liebe Larin,
mir ist, als würden wir das Phänomen kennen. Man will an das Neue und genießt den Schmerz der Trennung vom Alten. Es geht auch nicht um einen Wechsel. Die neue Tube, Dose, Verpackung "zu knacken" machen es. Heute!!!! habe ich den Wäschekorb geknackt. Er war leer und ich fühlte mich frei und tüchtig. Ich ging zur Belohnung in den Garten. Danach folgten wir einer Einladung. Ich warf die Arbeitsklamotten in den Wäschekorb, badete und frisierte mich, spülte schnell noch Geschirr und warf das Frottier- und Geschirrtuch nach. So isses. Dein Vorschlag mit dem "Sack" hat mich überzeugt, schau mal. Lieben Dank und Grüße, Dana Liebe Löwenzahn, deine "Umkehr" kann eigentlich für sich allein bestehen. Ich weiß genau, was du meinst. Für mich lag die Spannung im allgemein vertrauten Phänomen. Man kennt dieses Gefühl, darum habe ich nicht "hinter'm Berg gehalten. Ginge es um den Mann, hätte ich mir vieeel mehr Spannung einfallen lassen. Den hätte ich "gedrückt", bis ihm jede Trennung vergeht - und dann trennte ich mich. Liebe Grüße Dana
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