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Werkhalle Gedichte und Geschichten gemeinsam bearbeiten oder fertig stellen

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Alt 20.05.2009, 22:18   #1
Dana
Slawische Seele
 
Benutzerbild von Dana
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 5.637
Standard larin, Medusa, Klatschmohn, Chavali, Lena, Cyparis - help me

Liebe Dichterinnen, liebe Frauen,
ich brauche dringend eure Hilfe und das richtige "Frauenverständnis".
Ich möchte ein Gedicht schreiben.
Hier die Vorlage:

Bei uns in der Stadt gibt es eine kleine Frau, die ich seit Jahrzehnten vom Stadtbild kenne. Ich weiß nichts über sie und kenne niemand, der sie kennt.
Ich sehe sie nur ab und an, oder sie steht (noch seltener) mit mir in der Schlange an der Kasse.
Wer sie sieht, schaut automatisch noch einmal hin, so auch ich.
Sie kompensiert alles, was man an "Häßlichkeit" aufbieten kann.
Klein, verschrobene Figur, Riesenkopf, Watschelgang, Schlapen, Riesennase, keinen Hals, rudernde kurze Arme beim Gehen, alles grau in grau, keine Zähne, bzw. zwei bis drei schwarze Hauer.
Manchmal begleitet sie ihr Gatte. Zahnlos, ungepflegt und beide gehen stumm im Meterabstand hintereinander. Meistens sie hinter ihm her.
Es sind Originale, die auffallen.
Das ist es aber nicht.
Neulich ging ich über endlose Felder und weit vor mir sah ich zwei Frauen.
Eine von ihnen fiel auf. Sie war sehr klein, trug ein fließendes Gewand in strahlendem Blau. Sie fiel mir als ein wunderschöner Farbtupfer auf.
Ich beeilte mich, um sie näher zu betrachten.
Von hinten stimmte alles an ihr. Sie hatte einen Seidenhosenanzug an mit weiter 3/4 Hose. Dazug trug sie farblich exakt abgestimmte Schuhe, einen passenden Hut und natürlich eine leuchtend passende Handtasche.
Sie watschelte nicht. Sie trat sicher auf und unterhielt sich sehr laut mit der anderen.
Zwischen dem grünen Feld und dem blühenden Raps gab sie fast ein Gemälde ab. Ich konnte mich nicht satt sehen.
Bem Überholen erkannte ich jene kleine Frau.
Mein Herz machte einen Hüpfer. Ich erlebte eine sehr eigene Freude.

Seit dem Erlebnis versuche ich ein Gedicht darüber. Doch es will nicht gelingen, ohne ins Negative zu rutschen.

Hier der Anfang:

Ich kenne sie vom Stadtbild nur,
so mancher dreht sich nach ihr um.
Total verschroben die Figur,
mehr als grotesk das Drumherum.

Die kurzen Arme rudern heftig
beim Watschelgang, mehr ist es nicht.
Einmeterfünzig, breit und kräftig
tragen auf Schultern ein Gesicht. (Kopf)....?


Oder:
Die kleine Frau

Ich kenne sie vom Sehen,
sie fällt wohl jedem auf
nur im Vorübergehen.
Die Höflichkeit geniert
ihr häßlich nach zu denken,
doch mit ihr kompensiert
sich jede Eigenschaft:
Statt Schuhe trägt sie Latschen
auf Füßen die verschroben,
sie rudert mit den Armen
von Schultern, die verschoben,
den Kopf zu stützen scheinen,
der drauf liegt ohne Hals.
Die große, derbe Nase
ragt aus dem Augenpaar....?

Wie komme ich von der absoluten Häßlichkeit, die obendrein nicht häßlich und wertend klingen darf zu diesem neuen Bild?

Ich habe das Bedürfnis für sie zu schreiben.

Wisst ihr, was ich meine? Habt ihr Ideen?

Liebe Grüße
Dana
__________________
Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
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Alt 20.05.2009, 22:27   #2
Medusa
Gesperrt
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Berlin
Beiträge: 2.213
Standard

Liebe Dana,

das ist seeehr schwierig. Ich würde mich auf die reine Beschreibung ohne Wertung beschränken und zum Ende vielleicht die Wandlung begrüßen und Deine Freude, vielleicht auch Deine Verwirrung zum Ausdruck bringen.

Aber ich denke noch mal drüber nach. Morgen Vormittag melde ich mich dazu wieder.

Bis dahin wünsche ich Dir jede Menge Inspiration.
Herzliche Grüße,
Medusa.
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Alt 20.05.2009, 22:28   #3
a.c.larin
Erfahrener Eiland-Dichter
 
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Beiträge: 4.893
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hallo,

vielleicht fängst du mit einer längeren zeile an, etwas so:

ich kenne sie vom sehn schon lange,
sie ist, und das fällt jedem auf,
nicht schön. der hals zu kurz, die wange
zu blass. auch zähne fehln zuhauf......

irgendwie muss ja die zunächst beschriebene hässlichkeit in die tief empfunden freude und schönheit gegen ende hineinfinden.....
ein längerer klangbogen hilft da vielleicht...

ist nicht leicht , so ein kleines wunder einzufangen, ich weiß!

liebe grüße
larin
__________________
Cogito dichto sum - ich dichte, also bin ich!
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Alt 21.05.2009, 07:49   #4
Chavali
ADäquat
 
Benutzerbild von Chavali
 
Registriert seit: 07.02.2009
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Beiträge: 13.001
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Liebe Dana,

ich kann gut verstehen, dass du über dieses kleine Wunder in einem Gedicht berichten willst.
Da frag ich mich, wie ist solch eine Verwandlung möglich?
Sind es die zwei Seelen, die in jeder Brust wohnen, die sie diese Veränderung möglich machen ließen?
Welches ist ihr wahres Ich? Und warum zeigt sie sich mal so, mal so?
Kann man die beiden Seelen überhaupt trennen....?

Das alles können Denkanstöße sein. Wie das am besten poetisch umgesetzt werden kann,
darüber werde auch ich nachdenken.
Ich finde diese Idee gut, Dana.


Liebe Feiertagsgrüße,
Chavali
__________________
.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*
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Alt 21.05.2009, 08:31   #5
Klatschmohn
MohnArt
 
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Ort: RLP
Beiträge: 1.949
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Liebe Dana,
lieben Dank für die Aufforderung, Dana, ich werde mich reinhängen, wenn ich wieder zuhause bin, ich muss gleich zur Probe.

Eine tolle Geschichte, sie hat bestimmt jetzt jemanden, der sie liebt- Deine kleine Frau.

Liebste Grüße,
Klatschmohn
__________________

© Klatschmohn
Inselblumen
Trockenmohn
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Alt 21.05.2009, 08:46   #6
Panzerknacker
Mal lachend - mal traurig
 
Benutzerbild von Panzerknacker
 
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Hallo Dana,

ich wünsch dir auch als Mann einen guten Morgen.
Nachdem ich nicht zu den Frauen gehöre die du ansprichst, habe ich trotzdem einen hoffentlich guten Rat.

Wie wäre es mit der Geschichte in dem aus dem hässlichen Entlein ein wunderschöner Schwan wurde?
Soll nur so ein Gedankensprung sein.

Schöne Grüße vom Knacki
__________________
Ich bin ein Niemand.
Niemand ist perfekt.
Also bin ich perfekt.
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Alt 21.05.2009, 08:56   #7
Leier
gesperrte Senorissima
 
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Guten Morgen, Dana!

Handelt es sich wirklich um die gleiche Person?
Und von vorne sah sie plötzlich auch gut aus?
Hat sie dann ein Gebiß getragen?

So ein bissel jekyll-hydisch, oder?
Leider kann ich Dir nicht helfen... da sind andere Könner gefragt.

Viel Erfolg
wünscht
Dir
cyparis
Leier ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 21.05.2009, 09:57   #8
Dana
Slawische Seele
 
Benutzerbild von Dana
 
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Hallo, ihr Lieben - auch du lieber Knacki
Natürlich sind auch Männer gefragt.
Herzlichen Dank. Ich glaube an Gedankenübertragung.
Vielleicht entsteht ein Gemeinschftsgedicht?

Sie wurde natürlich nicht "wunderschön". Mich faszinierte der "Farbkleks" in der Natür, der veränderte Gang, dass sie Stimme hatte und die "Verkleidung" war nicht nur neu - sie stimmte. Der Stoff umwehte sie.
Ich habe sie nur überholt - konnte das Gebiss nicht prüfen.
Schätze aber, dass die auch neu waren, dafür sprach sie zu sicher - etwas laut, das macht aber nichts.

Vielleicht malst du ein Bild, liebe Klatschmohn:
Grünes Feld, gelbes Feld, dazwischen ein Weg und darauf die Frauen. Am stärksten wirkte der Hut.

Danke nochmals,
liebe Grüße
Dana
__________________
Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
Dana ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 21.05.2009, 15:22   #9
Medusa
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Ort: Berlin
Beiträge: 2.213
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Liebe Dana,

nun ist es doch Nachmittag geworden!

Meinen ersten Gedanken habe ich nichts hinzuzufügen; eine zunächst sachliche Beschreibung der Frau erscheint mir als der beste Einstieg.

Aber ich hatte noch eine Idee: Eine Ballade eignet sich ganz hervorragend, die Ereignisse zu beschreiben, ebenso der Hexameter oder der umarmende Reim. Es sind schließlich ziemlich dramatische bzw. liebevolle Eindrücke, die Du berichten möchtest.

Weil die Geschichte recht unwahrscheinlich klingt, könntest Du die Wandlung zwischen zwei Begegnungen mit dieser Frau auch als Traum oder Wunschtraum einfügen.

Hilft Dir das etwas weiter?
Herzliche Grüße,
Medusa.
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Alt 21.05.2009, 16:39   #10
Lena
Lyrische Träumerin
 
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Ort: Dort, wo meine Träume mich nähren.
Beiträge: 686
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Liebe Dana

Meine ganz spontanen Gedanken, zwischen Kartoffel schälen, und Schnitzel panieren.

Ich kenne sie vom Stadtbild nur,
ein jeder dreht sich nach ihr um...ein jeder
Total verschroben die Figur,
mehr als grotesk das Drumherum.

Die kurzen Arme rudern heftig
beim Watschelgang, mehr ist es nicht.
Einmeterfünzig, breit und kräftig
tragen auf Schultern ein Gesicht. ...hier sind zweimal Schultern, einmal hier

Drei schwarze Zähne sind geblieben
auf Schultern scheint ihr Kopf zu ruhn...und einmal hier
Die Nase weit nach vorn getrieben.
Sie läuft mit Schlappen, statt mit Schuhn.

Schwarzen Zähne,schlodder Haar
Ihr Ehemann
.............................Welch ein Paar..(Ehepaar)

Für den Mann habe ich auf die Schnelle nichts gefunden.



Mit der Beschreibung der Frau auf der Wiese, habe ich bei diesem Reimschema ein Problem.

Länge Zeilen..oder wie Medusa sagt, vielleicht als Ballade,..aber davon habe ich keine Ahnung.

Ein sehr schönes Thema, das mich richtig fesselt.

Liebe Grüße an dich.

Lena
__________________
~ Mit lieben Gedanken ~


©auf alle meine Werke
............
Marion Baccarra
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