15.01.2012, 18:29 | #1 |
Galapapa
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Januar
Das Jahr scheint langsam seine Bahn zu finden,
die letzten Sorgen sind schon fast verdrängt, Lametta, das am alten Christbaum hängt, tanzt glitzernd mit den kalten Winterwinden. Ins rare Licht in diesen neuen Tagen, ragt kahl der Bäume schlummerndes Geäst. Bis bald sie jene Müdigkeit verlässt, verharren sie voll Hoffnung ohne Klagen. Von Schnee bedeckt schläft still das frische Leben, in Knospen, Zwiebeln, Samen ruht das Streben, bis, der Bestimmung folgend, es obsiegt. Die Zuversicht, gepaar mit dem Verlangen, gebiert den neuen Anfang, der, gefangen an Frostes Ketten, in Bereitschaft liegt. Geändert von Galapapa (16.01.2012 um 18:41 Uhr) |
16.01.2012, 16:06 | #2 | |||
Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 15.03.2011
Ort: Stuttgart
Beiträge: 1.836
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Hallo, Galapapa,
Zitat:
Vers 3 und 4 möchte ich separat ansprechen. Mir gefällt es, dass in Vers 3 die Vokalisation fast nur aus "a" und "ä", besteht. Ich finde, das passt sehr gut zum "hängenden Inhalt" (es ist ja die Rede von Resten der "feierlichen Weihnachtszeit"). Und es harmoniert mit den Vokalen in Vers 4, wo das "a" zwar noch vorkommt, aber von dem hellen "i" abgelöst wird. Für mich kennzeichnet das den Übergang vom "Alten zum Neuen", denn in Vers 4 "tanzen" die Winde und das Lametta "glitzert". Zitat:
Zitat:
Es ist ein gut gelungenes Sonett. Ich würde das zweite Quartett als eine Erweiterung bzw. Ausführung der These betrachten, was ich für absolut zulässig halte, wobei ich jedoch darauf hinweise, dass das meine Meinung ist - denn da scheiden sich ganz ordentlich die Geister. Formal habe ich nur eines ein bisschen zu "bekritteln", und das ist die (aber wiederum nur meinem persönlichen Empfinden nach!) zu häufige Verwendung von "in". Ein Sonett ist ja ein "kurzes" Gedicht, mit nur 14 Versen. Es kommt 7x vor, wobei ich "Ins" mitzähle. Zur Veranschaulichung habe ich es in den Zitaten hervorgehoben. Da ich mir bewusst bin, dass die Änderung ein teilweises Umschreiben des Gedichts erfordern würde, mache ich auch keine Vorschläge, sondern merke es als etwas an, worauf du vielleicht künftig dadurch bedingt achten kannst. Gerne gelesen und kommentiert. Liebe Grüße Stimme
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16.01.2012, 18:56 | #3 |
Galapapa
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Liebe Stimme,
danke fürs Lesen und, wie immer, ausführlich Kommentieren! Die diversen "ins" sind mir erst aufgefallen, nachdem ich Deinen Hinweis gelesen hatte. Du hast vollkommen Recht, außer mit der Annahme, man müsste viel umschreiben. Vier von sieben habe ich anz einfach ersetzen können. Mit These, Antithese und Synthese nehme ich es bei meinen Sonetten nicht so genau. Ich mag die Form und den Aufbau des Sonetts, mir aber auch noch Vorschriften zum Inhalt machen zu lassen, ist mir zu viel Einengung. Da vermisse ich ein gewisses Maß an Freiheit. Da man mit einer etwas lockereren Auslegung und Anwendung der Regeln niemandem schadet, halte ich meine Einstellung für vertretbar. Nochmals danke und herzliche Grüße an Dich! Galapapa |
16.01.2012, 20:36 | #4 |
ADäquat
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.004
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Ach, lieber Galapapa,
__________________
. © auf alle meine Texte
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17.01.2012, 15:53 | #5 |
Von Raben umkreist
Registriert seit: 27.12.2009
Ort: Am Niederrhein
Beiträge: 1.053
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Hallo Galapapa
und ich fasse mich noch kürzer als Chavali. Dein Sonett ist dir gut gelungen. Du hast den Übergang und das geduldige Warten sehr anschaulich und einfühlsam beschrieben. Ein schöner Text. Liebe Grüße Sidgrani
__________________
Alle meine Texte: © Sidgrani "Nur wer erwachsen wird und Kind bleibt, ist ein Mensch"
»Erich Kästner« |
17.01.2012, 16:52 | #6 |
Galapapa
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Liebe Chavali,
auch mit weiniger Worten verstehst Du es immer wieder, mich stolz und froh zu machen mit Deinen lobenden Kommentaren. Hab tausend Dank dafür. Die vielen Wiederholuungen von "in" habe ich beseitigt, zumindest zum Großteil. Stimme hat einen Blick für sowas, das ist mir schon bei einer Kurzgeschichte zugute gekommen. Auch Erich hat an anderer Stelle dazu beigetragen, dass der Text nun sprachlich schöner klingt; perfekt ist er sicher noch nicht. Den Anspruch erhebe ich gar nicht. Mehr, als die Wirkung, die er bei Dir erreicht, will ich gar nicht. Nochmals danke für Dein schönes Lob! Herzliche Grüße an Dich! Galapapa Hallo Sidgrani, auch Dir lieben Dank fürs Lesen und lobend kommentieren! Es ist in der Tat ein Übergang, den ich immer schon am 21. Dezember spüre, wenn, unmerklich zunächst, die Tage wieder länger werden und es wieder aufwärts geht. Das ist für mich sehr wichtig, weil ich den Winter nicht mag. Mit einem herzlichen Gruß an Dich! Galapapa |
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