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Denkerklause Philosophisches und Nachdenkliches

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Alt 23.04.2021, 20:40   #1
MakaVeli
Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 18.04.2021
Beiträge: 62
Standard monster oder so

Triggerwarning(wollt ich schon immer mal schreiben). Es folgt schwere Kost. Ganz schwere Kost. Der Text war beim Schreiben vor ein paar Jahren nicht auszuhalten. Und darum gehts ja auch. Eigentlich.

Fernsehkameras
am Friedhofstor
ein Blumenmeer
vor der Kapelle
hunderte Menschen
vor fünfzehn Särgen
während im Schatten
ein Grab liegt
auf dem keine Blume
wächst
auf das nie ein Name
scheint
in dem sie einen Jungen
heimlich eingegraben
auf seinem Grabstein
steht keine Sonne
an die man sich
erinnern wird
sie nennen ihn
Monster oder so

Gestorben ist er
in der siebten Klasse
seit der ersten Ohrfeige
sein Fehler war wohl
das er nicht schrie
als sie begannen
ihn zu maltretieren
jeden Tag
Tritte und Schläge
jeden Tag
wie immer
wenn es weit geht
ging es auch weiter
weil sie sich beweisen
müssen er ist Dreck
um sich nicht
schämen zu müssen
vor sich selbst
den ersten Liebesbrief
nie geschrieben
seinen besten Freund
wählten die Peiniger
zum Klassensprecher
weil sie wussten
und von nun an
geht er alleine Heim
schließlich kam er
auch irgendwie
mit ihnen
ganz gut klar
und irgendwann
war es ein Ritual
ein Befehl
seine Augen geschlossen
tat er nichts
mehr Widerstand
war nicht drin
ein Schlag ins Gesicht
und er tat
was sie sagten und er
schloss die Augen
während er in der Ecke
der Dusche saß
und sie ihm in
die Fresse pissten
und was er machte
mit diesem Ding
hinter seinem Rücken
als er die Hose runterziehen
und sich über die Bank lehnen
sollte weiß er nicht mehr
so genau
nur das sie lachten
und sagten
guck dir die
schwule Sau an
und jeden Tag
Angst morgens um acht
lief er vorbei
an Papas Tresor
der Lösung
und jeden Tag um eins
lief er vorbei
an Papas Tresor
der Lösung
die Polizei
kam ihm nie in den Sinn
war wohl keine Lösung
irgendwie
im Gegenteil

Seine Peiniger waren
klug sie misshandelten ihn
nur noch nackt
als es anfing zu bluten
und Wunden hinterließ
seine Eltern waren
sehr, sehr enttäuscht
das seine Noten in
den Keller gingen
und bis in Klasse zehn
hatte er noch Hoffnung
auch wenn er nicht
genau wusste auf was

Endlich war es
vorbei
nur der Junge
saß daheim
und tat keinen Schritt mehr
in die Welt davor
auch wenn er nicht genau
wusste warum
und er fing an Call of Dury
zu spielen
und die Welt war plötzlich
in Ordnung
denn diese Welt
war fair
und er war der Beste
das erste Mal
im Leben Respekt
ein Gefühl das er längst
verloren hatte zu haben
und er spielte
weil er glaubte
Freunde zu haben
und er spielte und spielte
bis der zweite Teil erschien
und das Kartenhaus zusammenbrach
doch er spielte weiter
Tag und Nacht
selbst als niemand mehr
Online kam
er lief alleine durch
die leeren Levels
und erinnerte sich
an seine einzigen Freunde
die er vergass
als er bemerkte
das er sie nicht kannte
jeden Tag ging die Sonne unter
auch wenn er nicht genau
wusste warum
und jeden Nacht
ging der Mond auf
auch wenn er nicht genau
wusste warum
und irgendwann erinnerte er
sich an den ersten Liebesbrief
den er nie schrieb
an dieses Mädchen
und für einen Moment
hatte er das gute Gefühl
es wagen zu sollen
doch er saß wochenlang bloß
vor einem leeren Blatt
jeder Gedanken
endete in Fetzen
bei seinen Peinigern
nichts fiel ihm ein
außer die Nachrichten
aus Amerika
Blaulicht
und das sie ihre Tat ankündigten
und so kündigte er
seine Tat an
eigentlich wollte er
von ihr aufgehalten werden
und er freute sich
auf die vielen Menschen
doch niemand kam
selbst bei Facebook
blieb das Postfach leer
als er es auf
seiner Pinwand
postete
und es gab auch nur
ein einziges Like

Und so ging er
in Gedanken auf seine
eigene Beerdigung
als ihm klar wurde
wie ernst sie
ihn wirklich nahmen
auf der niemand erschien
nur seine Peiniger
nachts
besoffen
wie damals in der Dusche
als er die Augen schloss
und sie ihm in die
und plötzlich wusste
er wieder
was er mit sich machte
über die Bank gebeugt
hinter seinem Rücken
und plöztlich spürte er
die Schmerzen
als sie lachten und sagten
guck ihn dir an
die schwule Sau
und sie pissen
auf sein Grab
und er erinnert sich
an die Lösung
und wie sie ihnen
ins Gesicht grinsten
und mit ihnen lachten
als wäre nie
etwas geschehen
und er sah sie
an ihm vorbei laufen
Hand in Hand
und sie wie sie ihre
Nase rümpfte
sie alle rümpften die Nase
als wäre es seine Schuld gewesen
und manchmal drehte sich einer
der grinsenden Peiniger
zu ihm um und grinste über
die Schulter und sagte
und er erinnerte sich
an die Lösung
und zog in den Krieg
wie ein Soldat
vielleicht erwischt er einen
von ihnen oder
einen von denen
aber eigentlich war es
ihm egal
sie sind alle gleich
denn sie wusste es
und er und
da war dieses Ding
in ihm drin
und niemand und
alle und wenigstens

Blaulicht zum Abschied
fünfzehn tote Kinder
und ein totes Monster
Blumen und
ein Interview mit einem
seiner Peiniger und
sie sagten irgendwie war
er wohl ein Außenseiter
genauso wie alle
anderen es immer waren
der Rest ist vergessen

Epilog

(und dieses Grab im Schatten
und die Ankündigung
und eine Diskussion bei youtube
ob Computerspiele Schuld seien
zehntausend Menschen sagen
zur Hälfte ja
und zur Hälfte
nein und das wars
was geblieben ist von
seinem Tod
der sechnzehn Menschleben
kostete in einer Welt
ausnahmslos charakterloser
Toren
zu hohl
zu feige
zu scheinheilig
eingekerkert im eigenen
Seelengefängnis
nichts als Tapetenwechsel
und das Anzünden
ihres eigenen, kleinen Lichts
keine Antwort
auf irgendwas
und ein Monster
für fast alles

Mein Junge
ich wünschte ich könnte
dir sagen einer
hat auch um dich geweint
eben gerade
und wenn sie ihre Nase
bis in den Himmel rümpfen
und mir nachsagen
was auch immer in den
Dingern auf ihrem Hals
vorgeht
oder dem Ding
in ihrer Brust
genauso wie ich
weiß du bist nicht
böse geboren
mein Kind
glaube ich für sie
ist noch nicht
jede Hoffnung verloren
wohl als einziger
eines Tages
vielleicht nicht heute
oder morgen
werden sie vor deinem
Grab stehen
und verstehen was Liebe
zum Leben wirklich ist
wenn ich es ihnen sage

in Stein gemeißelt
wird dort stehen

Ein Wesen
Namens
Mensch)
MakaVeli ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 23.04.2021, 22:31   #2
Thomas
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Lieber Makaveli,

ich bin mir nicht sicher über die Form und ob der Monolog überhaupt ein Gedicht ist, aber das ist nebensächlich. Der Text ist meiner Meinung nach sehr gut. Und natürlich harter Tobak, wie du andeutest. Aber gerade deshalb gut. Beim Lesen empfand ich, dass man es zu einem Melodram machen könnte, was die Wirkung noch verstärken würde, aber das müsste jemand machen, der komponieren kann.

Liebe Grüße
Thomas

P.S.: Es wäre vielleicht ein interessantes Experiment, den Text bei einem Poeten Slam vorzutragen.
__________________
© Ralf Schauerhammer

Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller

Geändert von Thomas (24.04.2021 um 08:46 Uhr)
Thomas ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 24.04.2021, 02:52   #3
AAAAAZ
Wortgespielin
 
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Beiträge: 664
Standard

Hi MakaVeli,

Wir sprechen über ein Gedicht:
dh. Verdichtung eines Themas, unter Anwendung von lyrischen Mitteln, mit sprachlicher Reduktion und Konzentration, um den Leser bestenfalls auf einer Metaebene anzusprechen.
So hatte ich während des Lesens von "Monster oder so" genau auf diese Raffinesse des Verfassers gehofft, die ich von Gedichten erwarte. Jedoch der Text endet so, wie er sich schon nach wenigen Zeilen andeutet. Es ist wie der Witz, dessen Pointe von Anfang an klar ist Aber genau das macht einen Witz im Grunde witzlos und deinen Text langatmig. Auch als Vers libre kann ich unter dem Oberbegriff von Lyrik deinen Zeilen nicht viel abgewinnen. Da hilft es auch nicht, wenn gedichtähnliche Zeilenumbrüche dem ganzen so etwas wie ein gedichtähnliches Outfit verpassen wollen.

Dabei hat der Inhalt durchaus Sprengkraft, weshalb der Text in meinen Augen prosaisch wiederum gut funktioniert. Täter und Opfer werden stilisiert beschrieben und dynamisch entwickelt. In der Fokussierung auf die Geschichte und Entwicklung eines " Monsters" findet sich die beteiligte Gesellschaft auf der Anklagebank wieder. Das ganze liest sich wie eine konsekutive soziologische Fallbeschreibung.
Verbunden mit der Subjektivität des Autoren spricht der Text Gefühlswelten an, und durch den Einsatz von Wiederholungsmomenten vermag er die Betroffenheit beim Leser zu erhöhen und zu emotionalisieren. Der gesellschaftskritische Ansatz bleibt bei allem unüberhörbar. Manchem könnte das viel zu plakativ erscheinen, mich spricht es an.
Die Stärke des Textes liegt m.Ea. darin, dass er trotz aller Subjektivität auf politische Forderungen verzichtet. Der Leser darf auf jeden Fall noch seine eigenen Schlüsse und Bewertungen vornehmen. Und das ist schon viel.
Grüße, AZ

Geändert von AAAAAZ (24.04.2021 um 04:01 Uhr)
AAAAAZ ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 24.04.2021, 08:53   #4
Thomas
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Benutzerbild von Thomas
 
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Beiträge: 3.375
Standard

Lieber AZ,

bis auf das, was du bezüglich der Pointe sagst, stimme ich dir zu. Aber Winnenden ist passiert und die Geschichte kann nur vom Schluss her erzählt werden. Die quälende Länge finde ich auch okay. Ein Gedicht würden wir heute kürzer haben wollen, aber die Form ist halt anders, was immer es ist. Ich denke Wirkung zählt und sehe die eigentlich Entwicklung für den Leser von Überschrift zu Schlusssatz.

Liebe Grüße
Thomas
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© Ralf Schauerhammer

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Thomas ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 24.04.2021, 15:09   #5
MakaVeli
Eiland-Dichter
 
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Beiträge: 62
Standard

Lieber Thomas,

Danke für die Blumen. Ich habe selber schon öfter drüber nachgedacht, poetry auch mal zu slammen. Wenn ich mir allerdings die Veranstaltungen und ihre Art so ansehe, dann komm ich um das Gefühl nicht umhin, dass ich da irgendwie falsch wäre (ganz ohne impliziertes Urteil).
Was mich daran vor allem stört ist halt die Tatsache, dass sie fast ausschließlich unter den Bedingungen eines Wettbewerbs statt finden - und das ist genau das, worum es beim Schreiben EBEN NICHT gehen sollte. Ich glaube, dass es genau deshalb dazu kommen kann, dass ausgerechnet heute, wo jeder Gedichte schreiben könnte und die Möglichkeit sie vorzustellen, gegeben ist, kaum noch jemand tut.

Es ist ja bereits in den Foren wunderbar zu beobachten, dass es oftmals nicht in erster Linie darum geht Worte, Texte, Aussagen zu behandeln, nicht darum, Kunst zu betreiben - sondern darum sich selbst unter Beweis zu stellen, Künstler zu sein. Ich selber war lange relativ hart getrieben von dieser Motivation und muss sagen, dass ich wirklich froh drum bin, dieses abgelegt zu haben. Denn eigentlich isses ja überhaupt kein Thema, wenn sich ab und zu auch mal Eitelkeiten aneinander reiben, ihr Besitz ist absoluter Luxus.
Es mach Spaß, sie auszuleben. Wenn er sich aber beginnt aus der Armut anderer zu speisen (mal mehr, mal weniger), dann wird er zu der Art von Reichtum, der immer auf die gleiche Art und Weise problematisch ist.
Das Paradoxe daran: eigentlich ist es das Banalste der Welt. Fast jeder unterliegt diesem Antrieb, umgeben von Belang- und Bedeutungslosigkeiten - dabei sind war qua Geburt eigentlich alle Besonderheiten.

Ob der Monolog am Ende dazu gehört oder nicht, die Frage kann man natürlich schon stellen, wäre wohl kein Problem, ihn zu deinstallieren. Er ist reine Rechtfertigung, vor mir selbst, geschürt von potenziellen Fragen, also Fragen, die sich bereits stellen, bevor der Grund dafür überhaupt zu Papier gebracht ist. Da diese (Selbst)Zweifel meiner Meinung nach aber absolut auch Teil des Problems sind, ist es wohl nicht allzu verkehrt, zumindest in Internetforen auch diesen Teil des Textes stehen zu lassen. Was wirkt wie ein Bruch gehört nämlich in gewisser Weise wohl dazu.

Peace

Makaveli
MakaVeli ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 24.04.2021, 16:21   #6
MakaVeli
Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 18.04.2021
Beiträge: 62
Standard

Lieber AZ,

fast hätte ich nach den ersten zwei Zeilen auf das Lesen des Rests deiner Antwort verzichtet, die Art von Antwort kenne ich nämlich bereits. Aber manchmal ist es meiner Ansicht nach einfach raffiniert, der Versuchung nicht zu erliegen, unbedingt und mit aller Gewalt vermeintliche Raffinesse an den Tag zu legen.
Und die Annahme, dass Gedichte so sein zu hätten, ist doch eine bloße Behauptung. Du kannst dir ja mal den Text von "Ode an die Freude" im Ganzen durchlesen, im Grunde reichen ja die erste zwei Strophen schon, um zu erkennen: hier handelt es sich um einen Ab- und Spottgesang auf die Menschheit. Der Text verbirgt überhaupt nichts, eine Metaebene existiert nicht und es wird mir persönlich jedes Mal echt anders, wenn Menschen da stehen und diesen Text allen Ernstes schmettern als Lobhymne auf sich selbst. Peinlicher geht's nicht, eigentlich.
Vielleicht begründet sich die Tatsache, dass man es trotzdem tut voller Inbrunst tut begründet sich ja vielleicht auch darin, dass man da irgendwo Dinge vermutet, die eigentlich gar nicht da sind.

Ein Gedicht kann doch auch funktionieren, indem es die sprichtwörtliche Spitze edes Eisberges darstellt - wenn du in der Lage bist, alles was es betrifft, inklusive dir selber, dort unterzubringen - EBEN OHNE zu künsteln.
Die Darstellung einer Gesellschaft anhand eines Problems ist doch eine Reduktion per se, wenn das Konzentrat dazu noch bitter schmeckt, wären die Vorraussetzung für "deine" Definition eines Gedichts ja doch außerdem bereits erfüllt - und eine Metaebene gibt es immer, egal ob du nun bewusst den Inhalt auslässt beim Gesagten oder nicht.
Ich meine, die meisten Werke von Erich Mühsam, den für mich vielleicht stärksten Dichter seit Goethe, wären wohl dann deiner Ansicht nach keine Gedichte. Denn auch sie verbergen nichts und wollen und können doch auf die Allgemeinheit angewandt werden. Für Kurt Tucholsky gilt das Gleiche. Es ist im Prinzip schon auch irgendwie bezeichnend, dass gerade die beiden viel zu wenig gelesen werden (ausdrücklich will ich dazu nochmal sagen, bevor hier irgend einer auf die Ideen kommt: nein, ich will mich nicht vergleichen mit irgend einem der Erwähnten, aber würde ja nichts bringen auf Dichter zu rekurieren, deren Werke keiner kennt).

Um ganz ehrlich zu sein, muss ich dir sagen: es interessiert mich null, ob dieser Text für ein Gedicht gehalten wird oder nicht und dass diese Diskussion überhaupt geführt wird, empfinde ich persönlich schon auch irgendwie als entlarvend.
Allzu häufig ist es doch so, dass Formen und/oder Formalia (ab)verlangt werden, alleine nur schon, um Mitspracherecht zu erlangen. Und immer und in jedem Fall ist es so, dass so das eigentliche Problem unter einem Deckmantel verschwendet, wenn jemand sich bereit erklärt, dieser Forderung nachzukommen. Und damit das Problem fort spinnt, statt etwas hilfreiches beizutragen.

Fast schon bemerkenswert, dass mir in diesem Forum diese Ansicht erst jetzt begegnet. Ohne zu wissen, ob es auf fruchtbaren Boden überhaupt fallen kann: manche antiquierte Ansicht ist's vor allem wert, überdacht zu werden, einfach nur weil es einige Möglichleiten andererseits wert wären, genutzt zu werden.

Auch Sprache entwickelt sich und ich weiß nicht, ob ich es mir als elitär verkaufen könnte, angebstaubte Buchseiten in einem DVD-Player unterzubringen, nur um mich hinterher am Gedanken zu erfreuen, dass ich einer der wenigen bin, der den Film in der Lage ist zu sehen.

Ich kann nur sagen: das war'n echter Höllenritt, ganz ohne Übertreibung. Da interessieren einen vermeintlich notwendige, formale Anforderungen relativ wenig.
Wenn du den Text nicht gut oder ungenügend oder was auch immer findest, steht dir das selbstverständlich frei. Kein Problem. Aber ehrlich gesagt, weiß ich anhand deiner Aussagen nicht mal so ganz genau, wie du den Text jetzt wirklich findest. Ich kann nur sagen: das war'n echter Höllenritt, ganz ohne Übertreibung. Da interessieren einen vermeintliche, formale Anforderungen einen relativ wenig.
Wenn du den Text nicht gut oder ungenügend oder was auch immer findest, steht dir das selbstverständlich frei, aber so richtig sicher, ob du jetzt eher meinen versuchst zu kritisieren oder eher andere zu loben.

Peace

MakaVeli
MakaVeli ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 26.04.2021, 00:03   #7
AAAAAZ
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Hi MakaVeli,

Dass dein Gedicht ein Höllenritt für dich gewesen ist, soll für den Leser was konkret bedeuten? Die Ode an die Liebe, Erich Mühsam oder Kurt Tucholsky ist ein Argument wofür? Ein Bezug zu deren Gedichten ist für mich nicht erkennbar. Ich hatte deinen Text in der stillen " Erwartung" eines Gedichtes gelesen und dir ein spontanes Feedback geschrieben mit kurzer Begründung. Natürlich ein völlig subjektiver Eindruck. Wir brauchen Begrifflichkeiten wie" Gedicht", um darüber zu kommunizieren. Das ist ein Gedichteforum. Kann aber gut sein, dass ich völlig daneben liege. Mein spontaner Eindruck mag daher unbegründet und für dich völlig unerheblich sein. Dann ist es so.
Damit wollte ich keine Diskussion lostreten, wie und was ein Gedicht gefälligst zu sein hat. Darüber sollen sich Fachleute auslassen, ich kann das nicht. Womöglich ist meine Auffassung dazu auch unzeitgemäß und unangemessen. Dann kann man das auch ganz schnell wieder vergessen, oder an sich vorbeiziehen lassen, da bin ich ganz bei dir. Vielleicht sollte ich die gesamte Prosa begrifflich erweitern, Zeitungsartikel, Nachrichten und Kochrezepte künftig unter lyrischem Gesichtspunkt betrachten lernen, um der darin schlummernden stillen Poesie ein wenig näher zu kommen.
Du willst wissen, ob ich dich kritisiere oder nicht. Inhaltlich finde ich es immer gut, wenn solch ein Thema wie dieses angefasst wird. Und ich hatte dir mein positives Echo als Leserin geschrieben, wie du es gemacht hast. Ich müsste jetzt einfach mehr von dir lesen, um zu verstehen, wie differenziert du die Dinge im eigentlichen betrachtest. Ob du dich z.B. in vereinfachten Opfer / Gesellschaft- Klischees bewegst, welche das Individuum entmündigt, oder ob du ihm grundsätzlich immer ein gewisses Maß an Eigenverantwortung in der Gesellschaft zubilligst. Dein Text gibt darüber aus deiner gewählten Schreibperspektive zu wenig her.
Gruß, AZ

Geändert von AAAAAZ (26.04.2021 um 00:10 Uhr)
AAAAAZ ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 26.04.2021, 21:09   #8
MakaVeli
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Hi AAAAAZ,

ich würde abraten von dem Versuch, Poesie in Worten zu suchen, deren Sinn sich gewissermaßen darin begründet, dass eben diese nicht vorhanden ist. Ansonsten kann ich wenig sagen zu dem, was du sagst, außer dem, was du sagst - wir werden sehen.

Peace

Makaveli
MakaVeli ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.04.2021, 22:06   #9
AAAAAZ
Wortgespielin
 
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Zitat:
Zitat von MakaVeli Beitrag anzeigen

ich würde abraten von dem Versuch, Poesie in Worten zu suchen, deren Sinn sich gewissermaßen darin begründet, dass eben diese nicht vorhanden ist.
Ja, ich denke, das ist ein sehr kluger Rat. Ich werde die Poesie daher nicht weiter suchen, nur weil sie in einem Poesie- Forum verfasst worden ist, obwohl es irgendwie dann doch naheliegend gewesen wäre.
Az
AAAAAZ ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 26.05.2021, 20:26   #10
MakaVeli
Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 18.04.2021
Beiträge: 62
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Um's mal auf deine Weise zu beantworten (also zynisch bis heiter): Danke, das ist nett von dir.
MakaVeli ist offline   Mit Zitat antworten
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