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Finstere Nacht Trauer und Düsteres

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Alt 22.05.2009, 21:38   #1
falscher Denker
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 22.03.2009
Ort: Ein Ort auf Zeit und mit Herz
Beiträge: 107
Standard Dabei zu verlieren



Dabei zu verlieren


Tiefe Augen blicken
traurig auf Augenblicke.
Erschöpfung kreist
ausgeschöpft über dir.

Deine kraftlose Hand
liegt noch voller Kraft
auf weißem Grund.
Die Haut ist kalt.

Stumm ruhen Worte
auf blauen Lippen.
Der Klang deiner Stimme
erhellt meine Gedanken.

Die Zeit bleibt heute
für dich
stehen, um uns
mitzunehmen.



Sebastian Auer ©



__________________
Habe einen Vogel
der die Tassen im Schrank
wieder aufstellt
dessen Schrauben locker sind.
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Alt 22.05.2009, 22:28   #2
Leier
gesperrte Senorissima
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Pfalz
Beiträge: 4.134
Standard

Lieber Sebastian,


es istimmer schwer, den Tod eines Angehörigen zu beschreiben.
Dir ist das tief und eindringlich gelungen.
Jedes Wort ist wahr.

Sehr anrührend!


Lieben Gruß
von
cyparis
Leier ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 27.05.2009, 03:57   #3
falscher Denker
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 22.03.2009
Ort: Ein Ort auf Zeit und mit Herz
Beiträge: 107
Standard

Hallo cyparis


Ich danke dir für deinen Besuch und die wahren Worte.
Ich wollte einen Fall aus meiner Familie aufgreifen, wobei ein Familienmitglied seit ein paar Monaten zu kämpfen hat. Noch mal Danke.


Liebe Grüße


Sebastian
__________________
Habe einen Vogel
der die Tassen im Schrank
wieder aufstellt
dessen Schrauben locker sind.
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Alt 28.05.2009, 15:31   #4
ruhelos
Flaschenpost
 
Registriert seit: 24.03.2009
Beiträge: 574
Standard

hallo falscher denker,

ein bewegegendes, reimfreies Gedicht hast du hier verfassst. Doch ich denke nicht, dass die beschriebene Person schon tot ist, sondern es geht um die letzten Minuten oder Tage. Allein die Zeilen erscheinen mir widersprüchlich:

Deine kraftlose Hand
liegt noch voller Kraft

Du hast die Todesnähe als auch die Gefühle der Person, die ihr nahe steht,sehr anschaulich beschrieben.

Viele Grüße
ruhelos
__________________
Schreiben ist leicht. Man muss nur die falschen Wörter weglassen. (Mark Twain)
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Alt 29.05.2009, 19:56   #5
Dana
Slawische Seele
 
Benutzerbild von Dana
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 5.637
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Lieber Denker,
seit Minuten will ich etwas zu deinem Gedicht sagen - doch mit keinem gedachten Wort komme ich an das heran, was ich sagen möchte.
Ich skrolle immer wieder 'runter und lese erneut.

Dein Gedicht macht zustimmend sprachlos. Die Angehörigen können nur hilflos zuschauen.
Die Bilder deines Gedichtes offenbaren noch mehr.
Zwischen den Betroffenen sind Liebe und Vertrauen fühlbar.
Mag es eine schwere Zeit sein - doch sie beinhaltet die tiefe Chance eines gelebten Abschieds.
Die Worte schaffen gute, ruhige Bilder und sind ganz nach Denkerart gewählt.
Liebe Grüße
Dana
__________________
Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
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Alt 29.05.2009, 20:51   #6
fee
asphaltwaldwesen
 
Registriert seit: 31.03.2009
Ort: österreich
Beiträge: 961
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sehr wahrhaftig trifft jedes deiner worte diesen kampf, falscher denker.

wer schon einmal einen solchen kampf, und wenn´ s auch "nur" der des loslassens war, eines nahen geliebten menschen mitbegleiten und -ansehen musste, ohne etwas davon abnehmen zu können, wird in deinen zeilen nur treffendes lesen.

treffend was die beschreibung angeht und treffend tief bis ins mark. erinnernd daran, dass man in diesen tagen, wochen oder monaten auch jedesmal mit seiner eigenen sterblichkeit konfrontiert war. mit so vielen fragen. mit der quälenden tatsache, dass man dem kämpfenden kein bisschen von seinem kampf abnehmen konnte.

aber was mir besonders gefällt an deinem text: es schwebt über ihm die traurigkeit und zugleich diese gewisse "würde" oder der "stolz", die diesem abschieds-prozess innewohnen. denn keiner geht würdelos. am ende hat jeder von ihnen "gesiegt". ich weiß nicht, ob es von dir intendiert war. dein titel lässt ja eher auf das gegenteil schließen. dennoch empfinde ich nach dem lesen deines gedichtes so. im loslassen hat der- oder diejenige gesiegt. die person ist nur wenige momente davon entfernt. die leise ahnung dessen schwebt schon über allem.

der klang deiner zeilen wird dem für mein gefühl gerecht. dafür ein danke von mir.


gruß,

fee
__________________
"Gedichte sind Geschenke an die Aufmerksamen" Paul Celan

Geändert von fee (29.05.2009 um 20:53 Uhr)
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