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Denkerklause Philosophisches und Nachdenkliches

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Alt 06.04.2018, 15:39   #1
Walther
Gelegenheitsdichter
 
Registriert seit: 09.11.2009
Ort: Im Wilden Süden
Beiträge: 3.210
Standard Nachgedanken

Nachgedanken

Gedanken lagern lange, liegen brach
Und stören sich nicht an der schnöden Welt.
Sie ruhen, weil es ihnen gut gefällt.
Doch sie erwachen schließlich, nach und nach,

Wenn wie ein Blitz sie etwas stupst und kitzelt.
Sie schütteln, strecken und sie dehnen sich,
Sie sitzen auf und gähnen fürchterlich:
Es gibt so manchen, der als erstes witzelt.

Dann sind sie wach und wollen etwas reißen,
Sie wollen streiten, kämpfen, Glück verheißen,
Sie wollen aus dem Dunkel in den Tag.

Man fragt sich, wie das geht, Gedanken machen,
Die Freude, Mut und Hoffnungen entfachen.
Denn mancher bliebe besser, wo er stak.
__________________
Dichtung zu vielen Gelegenheiten -
mit einem leichtem Anflug von melancholischer Ironie gewürzt
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Geändert von Walther (09.04.2018 um 10:06 Uhr)
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Alt 06.04.2018, 15:58   #2
Erich Kykal
TENEBRAE
 
Benutzerbild von Erich Kykal
 
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
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Hi Walther!

Sehr philosophisch! Gefällt mir, dieses "Gedankenspiel"!

S3Z2 - den seltsam positionierten Bindestrich am Zeilenende halte ich für überflüssig.

Sehr gern und zerebral angenehm gestreichelt gelesen!

LG, eKy
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
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Alt 09.04.2018, 10:05   #3
Walther
Gelegenheitsdichter
 
Registriert seit: 09.11.2009
Ort: Im Wilden Süden
Beiträge: 3.210
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Zitat:
Zitat von Erich Kykal Beitrag anzeigen
Hi Walther!

Sehr philosophisch! Gefällt mir, dieses "Gedankenspiel"!

S3Z2 - den seltsam positionierten Bindestrich am Zeilenende halte ich für überflüssig.

Sehr gern und zerebral angenehm gestreichelt gelesen!

LG, eKy
Hallo eKy,
danke fürs lesen, besprechen und natürlich für deinen hinweis, den ich oben umgesetzt habe!
lg W.
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Alt 19.04.2018, 15:05   #4
juli
Gast
 
Beiträge: n/a
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Lieber Walther,

Diese Sonett finde ich tiefsinnig, und ich habe es schon mehrfach gelesen. es ist ja so, das Gedichte auch später noch wirken. Und Dieses hier wird es auf jeden Fall.

Ich habe es schon mehrfach gelesen und finde es passt zu manchen Lebenslagen und zur Kommunikation. Wer hätte nicht schon mal geschwiegen, und es doch nicht getan....

Sehr gerne gelesen und genossen.

Du hast eine unnachahmliche Art Sonette zu schreiben!

LG sy

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Alt 10.07.2018, 12:05   #5
Walther
Gelegenheitsdichter
 
Registriert seit: 09.11.2009
Ort: Im Wilden Süden
Beiträge: 3.210
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Zitat:
Zitat von juli Beitrag anzeigen
Lieber Walther,

Diese Sonett finde ich tiefsinnig, und ich habe es schon mehrfach gelesen. es ist ja so, das Gedichte auch später noch wirken. Und Dieses hier wird es auf jeden Fall.

Ich habe es schon mehrfach gelesen und finde es passt zu manchen Lebenslagen und zur Kommunikation. Wer hätte nicht schon mal geschwiegen, und es doch nicht getan....

Sehr gerne gelesen und genossen.

Du hast eine unnachahmliche Art Sonette zu schreiben!

LG sy

liebe Sy,
danke für die freundliche bewertung. das freut den dichter natürlich!
lg W.
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Alt 10.07.2018, 18:12   #6
Walther
Gelegenheitsdichter
 
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Beiträge: 3.210
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Zitat:
Zitat von Black Raziel Beitrag anzeigen
Hallo Walther,

mir gefällt in diesem Sonett, dass es in den Terzetten tatsächlich eine Verdrehung der Stimmung ins Gegenteil gibt, wie das ja bei Sonetten sein sollte. Perfekt würde ich es für meinen Teil finden, wenn die erste Strophe inhaltlich so abschließen würde, wie sie auch optisch durch einen Absatz abschließt.

Beste Grüße

el capitán
Hi BlackRaziel,
danke für deinen kommentar. wir hatten dieses thema an anderer stelle bereits. auf die antwort dort nehme ich bezug:
Zitat:
... zur kritik eine anmerkungen: gerade sonette mit ihren fünf- und sechshebigen metren haben eine starke tendenz zum leiern, wenn man keine enjambements benutzt. ich versuche, dieses leiern aus gutem grund zu umgehen, denn meine gedichte sind zum vortrag gemacht, nicht zum stillen lesen. ...
lg W.
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