11.10.2011, 19:56 | #1 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Beiträge: 4.893
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Die Rose
Still wendelt sie sich selbst in einer Runde,
spiralig ihrem Sein ein Universum gebend, dem ein Geheimnis innewohnt am Grunde, zugleich Verführung wie Verheißung lebend. Sie ist nur Mitte, deren Herz im Innern erst Schicht um Schicht enthüllt wird, Blatt für Blatt. Rührt erst die Sonne warm an ihr Erinnern, drängt sie die Sehnsucht in die Weite, die sie hat. Dann öffnet sich ihr Kelch gleich einem Munde, der mit verschämten Lippen zarte Worte spricht – und inniglich verströmt sie Stund um Stunde so zarten Duft, dass manches „Nein“ dran bricht! Schenkt sie sich ganz? Sie tut es: Ohne Grämen, lässt sie das Leben los, es tropft vom Rand der Blüte ab - gefasstes Abschiednehmen: So halte ich sie, zitternd, in der Hand…. |
12.10.2011, 18:10 | #2 |
ADäquat
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Beiträge: 13.004
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Liebe larin,
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12.10.2011, 18:15 | #3 |
Galapapa
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Hallo larin,
beim Rumstöbern habe ich dieses wundervolle Gedicht von Dir gefunden. In einer bezaubernden Sprache beschreibst Du hier das Geheimnis einer Rosenblüte, wie es einer Königin der Blumen gebührt. Handwerklich für mein Empfinden perfekt malst Du die Bilder der aufgehenden Blüte, dass sie einem vor den Augen erscheint. Lyrik vom Feinsten und wie ich sie besonders mag. Ich ziehe meinen Hut vor dieser Kunst! Mit lieben Grüßen! galapapa |
12.10.2011, 20:27 | #4 | |||||
Erfahrener Eiland-Dichter
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Beiträge: 1.836
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Hallo, liebe larin,
ich gebe dieser Rose in meiner Vorstellung unwillkürlich die Farbe Rot, denn ich sehe hier in ihr eine Metapher für eine (zarte) Liebe, die dennoch voller Kraft ist. Diese Kraft ist nicht offensichtlich, aber im Gedicht vorhanden, denn an ihrem Duft „bricht manches Nein“. Verführerisch, verheißungsvoll, eine „Blüte“, die „nur Herz ist“, das sein inneres Wesen "schichtweise" enthüllt. Ich finde diese Darstellung wunderschön. Sie ist „still“, aber sie trägt in sich eine Unendlichkeit an „Raum“. Ja, Liebe „schenkt sich ganz“. Es gab (und gibt) viele, die dem zustimmen, so wie auch ich: Zitat:
Zitat:
Zitat:
Zitat:
Der letzte Vers in deinem Gedicht hat eine besonders eindringliche Wirkung auf mich, denn er setzt dem Werk einen traurigen „Schlussakkord“: Zitat:
Ich dachte mir, da Chavali und Galapapa bereits die "Rose" beschrieben, lasse ich mich auf die "zweite Ebene" ein. (Übrigens sehr, sehr gerne.) Gerne gelesen und kommentiert! Liebe Grüße Stimme
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20.10.2011, 18:00 | #5 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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liebe chavali, lieber galapapa, liebe stimme der zeit,
vielen dank für eure anerkennenden worte! ich freue mich sehr, dass es mir gelungen ist, euch in dieselbe (oder eine ähnliche) stimmung zu versetzen wie mich beim betrachten eines bestimmten bildes. kleiner witz am rande: es war ein schwarz-weiß foto - und eigentlich war da keine rose drauf, sondern bloß ein zierkohl! das kommt davon, wenn man schlecht sieht.... demnächst schreib ich vielleicht über einen waldsee - dabei wars nur eine umgekippte fensterscheibe.... liebe grüße,larin |
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