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Ein neuer Morgen Fröhliches und Hoffnungen

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Alt 05.07.2015, 16:18   #1
juli
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Der Garten

Der Garten

Die Spatzen fliegen durcheinander,
sie zwitschern laut und streiten sich.
Das wundert jetzt den Salamander:
Hier ist mein Land, hier wohne ich!

Die Sonne scheint und es ist trocken.
Der Salamander liebt es heiß.
Die Spatzen fliegen unschrocken,
sie suchen Wasser, und wer weiß.

Die Menschen haben Wasserschläuche
gewiß mit einem Riesenleck -
sie gießen Blumen, das sind Bräuche -
Die Spatzen lieben einen Schleck!

Die Großen rufen jetzt die Kleinen.
Hier ist ein wunderbares Bad!
Das Wasser lockt, man könnte meinen,
Gefiederwäsche ist ihr Rat.

So baden sie die Sonnentage,
bespritzen sich mit kühlem Nass.
Die Spatzen in der Grünanlage,
ergehen sich im wilden Spaß!

Der Salamander liebt die Steine,
er räkelt sich und mag den Platz.
Es gilt: Gib jedem hier das Seine -
dann ist der Garten auch ein Schatz.

Geändert von juli (07.07.2015 um 13:02 Uhr)
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Alt 05.07.2015, 21:41   #2
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
Standard

Hi, Sy!

Eine Mischung aus Gelungenem und ... na, nennen wir es mal höflich: Sonderbarem!

Die Spatzen fliegen durcheinander,
sie zwitschern laut und streiten sich.
Das wundert jetzt den Salamander Hier besser Doppelpunkt.
hier ist mein Land, hier wohne ich! Groß beginnen, aber ohne Anführungsstriche.

Die Sonne scheint und es ist trocken.
Der Salamander liebt es heiß.
Die Spatzen fliegen unschrocken Komma am Zeilenende.
sie suchen Wasser und wer weiß - Hier fehlen zwei Kommata (eins nach "Wasser", eins am Zeilenende) und der logische Folgesatz, der darüber aufklärt, WAS mit "wer weiß" angerissen wird. Sollten die vielen folgenden Bindestriche einen langen Einschub andeuten, so sei versichert - er ist zu lang und satztechnisch zu verworren konstruiert.

und Menschen haben Wasserschläuche Hier besser "Die Menschen haben ..."
gewiß mit einem Riesenleck -
sie gießen Blumen, das sind Bräuche - Das Blumengießen als Brauchtum zu bezeichnen, halte ich für zu gewagt. Es ist eine lästige Notwendigkeit. Brauchtum mag mancher als lästig empfinden - eine Notwendigkeit ist es nicht. Anders gedeutet: Als Phrase spätzischer Verwunderung zu missverständlich.
Die Spatzen lieben einen Schleck! Spatzen (und Vögel allgemein) "schlecken" nicht, dazu sind ihre Zungen rein anatomisch nicht in der Lage. Der Begriff verwirrt also eher.

Die Großen rufen jetzt die Kleinen.
Hier ist ein wunderbares Bad!
Das Wasser lockt, man könnte meinen - Bezieht sich die Phrase auf den Vorsatzteil, müsste sie lauten: "könnte man meinen". Bezieht sie sich auf die Folgezeile, verwirrt der Bindestrich (der trennt, auch wenn er anders heißt), denn in diesem Fall müsste dort ein Komnma stehen.
Gefiederwäsche ist ihr Rat. Falsch. "Ihre Lösung, ihre Reaktion, ihr Ding, ihrer Weisheit letzter Schluss, usw....", all das ginge. Aber ein Rat ist etwas, das gegeben wird. Die Umsetzung ist dann nicht der Rat, sondern die Befolgung des Rats.

So baden sie die Sonnentage,
bespitzen sich mit kühlem Nass. "bespritzen"
Die Spatzen in der Grünanlage
versprühen hier den wilden Spaß! Sprachlich unelegant. Schöner: "ergehen (versprühen) sich in wildem Spass!" oder (mit Komma davor) "sie machen Party, haben Spass!"

Der Salamander liebt die Steine,
er räckelt sich, und mag den Platz. "räkelt", kein Komma nach "sich".
Es gilt, gib jedem hier das Seine - Besser Doppelpunkt nach "gilt". Groß weiter. Komma statt Bindestrich.
dann ist der Garten auch ein Schatz.


Leichte Muse, aber gern gelesen.

LG, eKy
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
Erich Kykal ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 07.07.2015, 13:21   #3
juli
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Beiträge: n/a
Standard Hallo eKy :)

Danke für deine Ideen, und für die Satzzeichen. Das ist bei mir immer so ein Glückspiel Seit längerem denke ich über ein Spatzengedicht nach. Ich schwankte zwischen einem Kindergedicht oder Phantasie herausgekommen ist etwas Leichtes und du hast Recht etwas Sonderbares. Vielleicht hätte ich es unter : Vollmond posten sollen. .....Aber die Tage waren hier so heiß, wie überall und da habe ich es unter: Fröhlich in den Orbit geschickt.

Ich hatte gestern schon gelesen, daß du "die Bräuche " beanstandest. Ja ich gebe zu das ist dem Reim geschuldet und meiner Phantasie, eben so "das Schlecken" der Vögel. Ich habe gerade im Garten gesessen und geguckt wie Spatzen so Wasser trinken: sie schlucken, schöpfen ( so sieht es aus, aber das sagt niemand). Mehr fällt mir nicht spontan ein. Vielleicht gibt es hier ja einen "Vogelschluckexperten". ( wo der Reim auch stimmt)
Ich habe das Gedicht zu schnell gepostet, dann wäre es mir aufgefallen
Ich habe jetzt daran gedacht die S. zu streichen, doch der Inhalt ist zu wichtig.

Danke für deine Gedanken ich werde noch mal in mich gehen, und hier meine "Leichte Muse" verfeinern. *Spatzensmiley* & *Salamandersmiley*

Liebe Grüße sy
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Alt 14.07.2015, 21:50   #4
Falderwald
Lyrische Emotion
 
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Beiträge: 9.912
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Moin syranie,

das ist ein nettes und schlichtes kleines Spatzengedicht.

Ich weiß ja nicht, ob du etwas ähnliches beobachtet hast, aber bei uns im Garten nehmen die kleinen Piepmätze ständig ein Bad.
Allerdings geschieht dies meist in einer trockenen Staubmulde und wenn die Sonne scheint, dann tummeln sie sich darin und es schwebt stets eine kleine Staubwolke darüber.

Das ist ganz lustig anzuschauen. Doch auch deine Version verbreitet eine fröhliche Atmosphäre und ja, warum sollen nicht auch die Spatzen ihren Spaß am Leben haben?

Ich mag die kleinen Flieger und unser Garten ist ein wahrhaftes Paradies der Vögel.

So kann ich das alles gut nachvollziehen.


Gern gelesen und kommentiert...


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald


__________________


Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



Falderwald ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30.07.2015, 16:57   #5
juli
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Moin Faldi :)

Danke das du mein Gedicht kommentiert hast. Es sollte kein schwerwiegendes Gedicht werden. Bei mir zu Hause gibt es viele Spas ist immer eine Freude den Spaßvögeln zuzuschauen. Der Salamander ist mir gedanklich "in die Quere" gekommen.

Ich wünsche dir noch schöne Sommertage.

Liebe Grüße sy
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Alt 01.09.2015, 20:57   #6
Agneta
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Standard

ich mag die Leichtigkeit, mit der dieses Alltagsgedicht das Thema : leben und leben lassen" umsetzt.
LG von Agneta ( der Neuen)
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Alt 02.09.2015, 23:14   #7
juli
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Hallo Agneta :)

Erstmal Herzlich willkommen!

Danke das Du mir geschrieben hast. Ich bin Hobbydichterin und übe immer noch

Dieses Gedicht sollte ein Fröhliches sein. Dein Kommentar zeigt mir, das es gelungen ist. " leben und leben lassen" ist immer gut

Liebe Grüße aus Schleswig - Holstein
sy
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Alt 03.09.2015, 21:45   #8
Agneta
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard

Grüße zurück und danke fürs Willkommen, liebe Syra.
LG von Agneta
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