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Ein neuer Morgen Fröhliches und Hoffnungen

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Alt 15.01.2016, 13:38   #1
Cebrail
verkannt
 
Benutzerbild von Cebrail
 
Registriert seit: 05.08.2010
Ort: Wo der Himmel die Erde berührt
Beiträge: 332
Standard Dein Löwenzahnlachen

.


Dein Löwenzahnlachen


Ich bin so gern mit dir durch Traum und Blau gejagt.
Wie Wölfe waren wir und hetzten hungrig durch die Nacht.
Was morgen war, das haben wir uns nie gefragt.

Mit Photonenkanonen hast du mein Herz entfacht
und dann löwenzahnlachend meinen Atem geraubt.
Wie Wölfe waren wir und hetzten hungrig durch die Nacht.

Du hast die Zeit angehalten, mein Denken entstaubt,
mit liebevoller Hand meine Wunden verbunden
und dann löwenzahnlachend meinen Atem geraubt.

Wir haben Farben verbogen, die Welt neu erfunden.
Aus Postkarten; bunten; bauten wir uns ein Haus.
Mit Händen aus Liebe hast du Wunden verbunden.

Ich schließe die Augen; der Regen klingt wie Applaus.
Dein Löwenzahnlachen, hab ich bald vergessen.
Aus Postkarten; bunten; bauten wir einst ein Haus.


Die Postkarten bleiben, mehr hab ich nie besessen:

Ich bin so gern mit dir durch Traum und Blau gejagt.
Dein Löwenzahnlachen, ich hab es vergessen.
Was morgen war, das haben wir uns nie gefragt.



.
__________________
© auf alle meine Texte

„Mir gefiel der Geschmack von Bier, sein lebendiger, weißer Schaum, seine kupferhellen Tiefen, die plötzlichen Welten, die sich durch die nassen braunen Glaswände hindurch auftaten, das schräge Anfluten an die Lippen und das langsame Schlucken hinunter zum verlangenden Bauch, das Salz auf der Zunge, der Schaum im Mundwinkel.“
Dylan Thomas
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Alt 17.01.2016, 22:24   #2
badico
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 07.03.2009
Ort: linkester Niederrhein
Beiträge: 231
Standard

Ein wunderschöner Text, den ich gerade versuche für mich zu interpretieren. Mir ist er mehrfach deutbar, doch in jeder Variante geht es um Verlorenes.
Einmal mit einem lachenden und einmal mit einem weinenden Auge. Da war jemand, mit dem man Träume jagte und hat die Zeit genossen. Obwohl das Ende in der Rückbetrachtung lehrte, dass es eben nur Träume waren, scheint derjenige diese gemeinsame Zeit nicht nur zu bedauern. Melancholie bleibt, aber auch das Gefühl, das man zu dieser Zeit empfand. Und da es durchaus auch positiv war, nimmt man nicht nur Trauer und Verbitterung mit, wie es sonst oft bei Enden und Abschieden geschieht, sondern ist ebenso dankbar für das was war. Es war bunt, es war ein Traum, aber ein schöner Traum, den man für Realität, für machbar hielt. Ich bin mir nicht sicher was überwiegt. Die melancholische Betrachtung, die Dankbarkeit für das was war oder ein Mischung aus beiden? Löwenzahn ist der Veränderung unterworfen, aus etwas festem, reelen wird ein Gespinst, dass im Wind verfliegt, und doch war dieser Löwenzahn zu seiner Zeit real, bevor er seine eigene Wirklichkeit ändert und sich den Bedingungen seiner Natur, seiner Umwelt stellt. Wie gesagt, nur meine Interpretation deiner Worte, die anrührend, berührend und gerne gelesen sind.

Lieben Dank dafür

badico
__________________
Si peliannen i vâd na dail lîn. Si boe ú-dhannathach
(Dein Weg liegt dir bereits zu Füßen, zögere nicht ihn zu gehen)

Geändert von badico (17.01.2016 um 22:28 Uhr)
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Alt 18.01.2016, 12:25   #3
juli
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard

Hallo Cebrail,

Dein Löwenzahnlachen.....wenn ich an Löwenzahn denke, sehe ich die gelben, unverwüstlichen Blumen, aber auch die filigranen Samen, die fliegen können, kleine Fallschirme der Hoffnung. Es ist ein leichtes Bild, das froh macht, und ich glaube, das willst du auch gerne dem Leser senden.

Hier geht es um eine Liebe, die ungestüm war und beide Herzen sofort erobert hat. Sie war tröstend und hoffnungvoll.

Doch hier wendet sich das Gemeinsame ins Einsame:

Ich schließe die Augen; der Regen klingt wie Applaus.
Dein Löwenzahnlachen, hab ich bald vergessen.
Aus Postkarten; bunten; bauten wir einst ein Haus.


Die Postkarten bleiben, mehr hab ich nie besessen:

vielleicht wechselst du auch die Erzählerebene, vielleicht war das Ganze auch NUR ein Traum, aber in der letzten S. redest du in der vollendeten Vergangenheit, und der Rückblick, bleibt trotz der Postkarten, oder gerade wegen der Postkarten : "Löwenzahnlachenleicht". Es ist einfach eine schöne Vergangenheit.

Dein Gedicht gefällt mir, wegen der langen Zeilen, dem Erzählerischem und ich mag die Leichtigkeit. Es handelt von einer Liebe, die zu Ende ist, aber die im Rückblick, ein Lächeln hinterläßt. Vielleicht liege ich ja richtig..........

Sehr gerne gelesen von sy


Geändert von juli (18.01.2016 um 12:38 Uhr)
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Alt 22.01.2016, 12:40   #4
Chavali
ADäquat
 
Benutzerbild von Chavali
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.001
Standard

Hallo Engel


ein schöner Text, mit dem du dich da zurückmeldest, gefällt mir.

Ein Löwenzahnlachen - breit, ehrlich, intensiv, aber auch verflüchtigend, wenn der Löwenzahn
verblüht ist und die Schirmchen sich in alle Welt verstreuen....

Der Form nach ist es eine Terzanelle?
Wenn auch nicht alles passt vom Wortgefüge her, so lohnt es sich doch, zu lesen und darüber nachzudenken...

Vielleicht magst du ja auch die eine oder andere Passage noch verändern.
Eine Weile später hat man auf seine Texte immer mal einen anderen Blick


Sehr gern lesen und mich gefreut

Lieben katzigruß an dich!
__________________
.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*
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