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Finstere Nacht Trauer und Düsteres

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Alt 13.07.2010, 21:32   #1
Mike_S
Heiliggeborener
 
Registriert seit: 09.05.2010
Beiträge: 43
Standard Du warst es nicht wert,...

Du warst es nicht wert, ...

Du warst es nicht wert,
denn alles nur Lug,
mein Herz ward genährt
von deinem Betrug.

Doch Hoffnung bleibt mir
und Lehre ist mein,
so stehe ich hier
vor Gott ganz allein.

Ich stehe vor Gott,
ich trage mein Los,
doch du bist bankrott,
beweinst dich nur bloß.

Ich habe gelernt,
mein Herz ist bereit,
du stehst weit entfernt,
verschwendest nur Zeit.

Verschwendest die Zeit
mit deinem Mitleid,
das du für dich selbst
so schön hältst bereit.

Ich gehe voraus
und liebe erneut,
das Spiel ist nun aus,
wie sehr mich das freut.

© Mike S
Juli 2010
__________________
Ja, es waren Gedanken aus Sternenstaub, gezeichnet in der schnellen Zeit und doch ein Kosmos für die Ewigkeit.
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Alt 14.07.2010, 23:38   #2
Falderwald
Lyrische Emotion
 
Benutzerbild von Falderwald
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 9.912
Standard

Hallo Mike,

das vorliegende Gedicht ist ein relativ schlicht gehaltener Reimtext, was der Sache aber keinen Abbruch tut, denn auch kurze Zeilen wollen erst einmal geschrieben sein und das ist oft nicht immer so einfach.
Man sieht jedenfalls, der Autor versteht sein Handwerk.

Kommen wir zum Inhalt.

Die Ansage ist klar und deutlich und zeigt eine klare Kante.

Ich kann das auch durchaus nachvollziehen, wem sind solche Gedanken nicht schon einmal gekommen, wenn er zutiefst enttäuscht war, wie das LI in diesem Falle.
Wenn ich aber die Aussage in diesem Gedicht kommentieren soll, kommen mir eigentlich andere Gedanken.
Für mich hat LI diese Enttäuschung eindeutig noch nicht verwunden, auch wenn es scheinbar fertig mit dem LD ist.
Zu tief sitzt der Stachel der Verbitterung, da kann auch die letzte Strophe nicht drüber hinwegtäuschen.
Ich frage mich jetzt ehrlich, ob LI wirklich schon wieder erneut lieben kann, denn es ist noch nicht von den Altlasten befreit, die es anscheinend immer noch mit sich herumträgt.

Mir persönlich ist die Aussage in deinem Gedicht zu negativ, denn die Freude über die Niederlage des LD's steht mir hier zu sehr im Vordergrund - es wirkt auf mich wie Rache und Genugtuung.
Wie gesagt, es ist meine persönliche Empfindung bei diesem Text und besitzt daher keinerlei Allgemeingültigkeit.

Aber deshalb steht das Gedicht wohl auch in dieser Rubrik und nicht unter Hoffnung, denn es sind ja die düsteren, nicht bewältigten Gedanken des LI's, also dessen Zustandsbeschreibung, die hier wieder gegeben werden sollen.


Gerne gelesen und kommentiert...

Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald
__________________


Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



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Alt 17.07.2010, 18:29   #3
Mike_S
Heiliggeborener
 
Registriert seit: 09.05.2010
Beiträge: 43
Standard

Hallo Falderwald,

vorweg möchte ich mich bei Dir für Deine Textarbeit bedanken. Völlig unerwartet erhielt ich einen Kommentar auf eines meiner Gedichte. Im Grunde reicht mir schon die Möglichkeit des Postens in einem Lyrikforum. Dass Du den Weg hieher gefunden hast, freut mich wirklich.

Zitat:
das vorliegende Gedicht ist ein relativ schlicht gehaltener Reimtext, was der Sache aber keinen Abbruch tut, denn auch kurze Zeilen wollen erst einmal geschrieben sein und das ist oft nicht immer so einfach.
Man sieht jedenfalls, der Autor versteht sein Handwerk
.
Na ja, schlicht hin oder her, du hast vollkommen Recht. Es ist nicht immer so einfach, mal eben ein paar Kurzzeiler hinzuschreiben. Ich versuchte mich an kurzen Versen. Mir war einfach danach. Ich denke, dass wenige Silben pro Vers einen gewissen Lesefluss garantieren können. Es ist für den Leser einfacher, eine flüssige Betonung zu finden. Lange Verse verleiten einen schon eher dazu, aus dem Takt zu kommen. Insofern probierte ich mich daran.

Zitat:
Wenn ich aber die Aussage in diesem Gedicht kommentieren soll, kommen mir eigentlich andere Gedanken.
Für mich hat LI diese Enttäuschung eindeutig noch nicht verwunden, auch wenn es scheinbar fertig mit dem LD ist.
Zu tief sitzt der Stachel der Verbitterung, da kann auch die letzte Strophe nicht drüber hinwegtäuschen.
Ich frage mich jetzt ehrlich, ob LI wirklich schon wieder erneut lieben kann, denn es ist noch nicht von den Altlasten befreit, die es anscheinend immer noch mit sich herumträgt
.
Hm, das ist eine klasse Interpretation. Ich selbst hatte das LyrI mit anderen Gedanken bedacht. Für mich ist es ein erhabenes LyrI, dass zurückblickt und erkennt, dass sich das LyrD in einer Sackgasse befindet während das LyrI voranschreiten kann und eine neue Liebe gefunden hat. Die neue Liebe sozusagen als Beweis für LyrIs Voranschreiten.

Beste Grüße
Mike S
__________________
Ja, es waren Gedanken aus Sternenstaub, gezeichnet in der schnellen Zeit und doch ein Kosmos für die Ewigkeit.
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