28.05.2016, 13:40 | #1 |
/ Bil-ly /
Registriert seit: 02.10.2015
Beiträge: 435
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Ode an dein Lächeln
Tief schlief ich, traumlos, wusste vom Außen nichts,
das Innen schwieg still; einzig der reine Klang vollendet schöner Liebesverse rührte mein Herz und erregte Extrasystolen. Was weckst du mich und nimmst mir den Atem, raubst Verstand samt Herz noch, lächelst so ahnungslos!? Dein Bass klingt ungestüm, nach Nordwind, prickelt am Gaumen wie kühler Schaumwein, ein warmer Luftzug rafft die Gardinen auf, „Beinahe Sommer!“, säuselt der Wind ins Ohr, „Du zagst und zauderst? Ist der Rosen Streben nach blühender Pracht Verschwendung!?" Geändert von charis (07.06.2016 um 23:36 Uhr) |
28.05.2016, 23:05 | #2 |
TENEBRAE
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Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
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Hi, charis!
Schöne Sprache, aber ohne das benehmende Korsett der Reime scheint sie an manchen Stellen etwas gar gespreizt, zu sehr auf "edel" getrimmt. Den gereimten Zeilen vergibt man diesen Stil wohl leichter, hier, bei einer trotz der wiegenden Sprachmelodie eher prosaischen Anmutung des Textes wirkt manches Konstrukt - zumindest auf mich - leicht unnatürlich formuliert. Insgesamt aber schön gedichtet! Du kennst mich, Ungereimtes ist einfach nicht mein Ding - vielleicht empfinde ich es deshalb so. Gern gelesen! LG, eKy
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
29.05.2016, 12:41 | #3 |
/ Bil-ly /
Registriert seit: 02.10.2015
Beiträge: 435
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Lieber Eky,
Ja, ich habe ein Faible für diese antiken Formen entwickelt Das ist eine "alkäische Strophe". Ist nicht so einfach, sie in die Gegenwart zu holen - wie du ja bemerkt hast. Deshalb ist das hier auch ein wenig augenzwinkernd geschreiben - sollte man gleich einmal an den "Systolen" bemerken. Das LI scheint ja nicht so wirklich überzeugt zu sein, dass es überhaupt geweckt werden will, und versucht sich selbst mit "schönen Versen" zu überzeugen - "Streben nach blühender Pracht" - nun ja Aber hier von einem Meister: Hölderlin aus "Des Morgens"; vielleicht gefällt dir das ja besser, als meine laienhaften Versuche; ich werde mich vielleicht auch einmal an der Natur versuchen; Naturgedichte scheinen sich perfekt dafür zu eignen: Vom Taue glänzt der Rasen; beweglicher Eilt schon die wache Quelle; die Buche neigt Ihr schwankes Haupt und im Geblätter Rauscht es und schimmert; und um die grauen Gewölke streifen rötliche Flammen dort, Verkündende, sie wallen geräuschlos auf Wie Fluten am Gestade, wogen Höher und höher die Wandelbaren Ist das nicht schön!!! Das Versmaß geht so - wobei Hölderlin oben nicht immer klare Zäsuren wählt und "schwache" Hebungen verwendet, die eigentlich eindeutige Senkungen sind und die man beim Lesen eigentlich "verschluckt", aber es fließt einfach wunderbar!!! xXxXx//XxxXxX xXxXx//XxxXxX xXxXxXxXx XxxXxxXxXx Danke für dein Wahrnehmen. Das freut mich schon! Lieben Gruß charis Geändert von charis (29.05.2016 um 13:41 Uhr) |
29.05.2016, 14:03 | #4 |
Gast
Beiträge: n/a
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Hallo charis:)
Dein ungewöhnliches Liebesgedicht habe ich gestern schon gelesen. Der Sprachtakt ist besonders und ich weiß, du liebst die Herausforderung eine besondere Metrik wieder zum Leben zu erwecken.
Mir gefällt diese Aufwachszene gut, nimmt das Vertrautsein von Verliebten aufs Korn. Die "Systolen" wirken etwas befremdlich, weil es nur ein Wort aus der hiesigen Zeit ist, aber ich habe deinen Kommentar zu ekys Antwort gelesen, also weiß ich warum. Sehr gerne gelesen Liebe Grüße sy |
01.06.2016, 13:57 | #5 |
/ Bil-ly /
Registriert seit: 02.10.2015
Beiträge: 435
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Liebe Syranie,
Vielen Dank fürs Vorbeischauen und deinen schönen Eintrag! "Ungewöhnliches Liebesgedicht", höre ich sehr gerne! Lieben Gruß charis |
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