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Alt 03.09.2014, 09:29   #1
Chavali
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Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 12.994
Standard Zu früh


Weißt du noch,
fragen wir und
fühlen uns glücklich

Und dabei sehne ich mich
nach der Zeit,
da ich wartete -
auf die Erfüllung

Zu früh
gaben wir
dem Verlangen
nach


(aus 2007)
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.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*
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Alt 03.09.2014, 18:23   #2
ginTon
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Standard

Hi chavilein,,

das Gedicht kenne ich und fand es damals schon sehr gut. Ich persönlich finde
es mit einer deiner besten Gedichte, wenn ich auch den Inhalt etwas fraglich
finde, d.h aber nicht, dass deswegen das Werk dadurch an Ausdruck verliert.

Gehe ich persönlich an den Inhalt denke ich mir, wie kann jemand, wenn er mit
jemanden zusammen ist, sich die Zeit davor zurückwünschen. Es scheint fast
so als wäre er vor dem Zusammensein glücklicher gewesen und man kommt zu
dem Schluss: erst wenn man etwas in den Händen hält fragt man sich, ob es
dies Wert war.

Zwar denke ich auch, dass dies so nicht gemeint ist, aber eine gewisse All-
tagstristesse ist schon irgendwie heraushörbar und die Spannung vor dem
sich kennenlernen irgendwo versunken..

wie gesagt ich finde den Text gut, weil er auf subtile Weise verschiedene
Überlegungen dazu erlaubt, denn dort steht ja nichts weiter über die Beziehung
an sich, vllt ist man ja glücklich, nur manchmal fehlt etwas oder
man erinnert sich etc.pp

gerne mit beschäftigt ...liebe Grüße ginnie
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Ohne dich, gehe ich [N]irgendwo hin!

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Alt 04.09.2014, 15:30   #3
Chavali
ADäquat
 
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Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 12.994
Standard

Hi ginnie,

Zitat:
Ich persönlich finde
es mit einer deiner besten Gedichte, [...]
Ist das dein Ernst? Das hätte ich jetzt aber nicht gedacht. Mein Lieblingstext ist das aber nicht und so können die Geschmäcker verschieden sein.
Aber das ist auch gut so! Wenn jeder das Gleiche gut finden würde, gäb es keine Abwechslung
Zitat:
wie kann jemand, wenn er mit
jemanden zusammen ist, sich die Zeit davor zurückwünschen. Es scheint fast
so als wäre er vor dem Zusammensein glücklicher gewesen und man kommt zu
dem Schluss: erst wenn man etwas in den Händen hält fragt man sich, ob es
dies Wert war.
Das ist eine ganz komplizierte Sache, ginnie.
Nicht glücklicher - denn sie fühlen sich ja glücklich - aber die Zeit der Sehnsucht ist eine ganz besondere,
die gibt es dann so nie wieder.

Das muss aber ganz und gar nicht heißen, dass man in
Zitat:
Alltagstristesse
versinkt.
Zitat:
wie gesagt ich finde den Text gut, weil er auf subtile Weise verschiedene
Überlegungen dazu erlaubt, denn dort steht ja nichts weiter über die Beziehung
an sich, vllt ist man ja glücklich, nur manchmal fehlt etwas oder
man erinnert sich etc.pp
Ja, ok, dann regt der Text zum Nachdenken an, das ist doch schön, und jeder kann sich seinen eigenen Vers daraus machen

Danke dir, hab mich gefreut!

Liebe Grüße,
chavi

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Alt 05.09.2014, 18:58   #4
Dana
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Beiträge: 5.637
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Liebe Chavali,

das ist ein richtiges "Goldstück", weil:

ungereimt, frei und mit ganz tiefer Aussage.

Ich fühlte mich sofort angesprochen und verstanden.
Dieses "Weißt du noch ..." betrifft aber nicht ausschließlich das Persönliche.
Auf Feiern in vertrauter Runde begegnet "Weißt du noch,... wir damals ..." einem immer wieder.
Es hat kaum etwas mit dem Jetztzustand(was für ein Wort ) zu tun. Es bewertet nicht das Jetzt, sondern erinnert sich träumend an vieles, was man einst ersehnte, was man noch nicht hatte, nicht durfte - sondern schlicht nur die Zeit als solche.

Die leise "Melancholie" in der letzten Strophe bringt es auf den Punkt.

Zitat:
Zitat von Chavali
Zu früh
gaben wir
dem Verlangen
nach
Wir gaben dem Verlangen nach, egal wie: Wir schafften, wir rafften (), wir strebten an und erreichten so viel. Jetzt ist es da - und die Träumezeit ist um.
Es ist gar nicht so einfach, es im Kommentar zu benennen. Ich meine noch mehr ....
Dein scheinbar kleines Werk hat es aber vollbracht.

Sehr schön, habe mich gern darauf eingelassen.

Liebe Grüße
Dana
__________________
Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
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Alt 23.09.2014, 13:38   #5
Chavali
ADäquat
 
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Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 12.994
Standard

Liebe Dana,
Zitat:
das ist ein richtiges "Goldstück", weil:
ungereimt, frei und mit ganz tiefer Aussage.
Ich fühlte mich sofort angesprochen und verstanden.
Wenn man den Weg zum Ziel beendet hat, angekommen ist, heißt das für viele Menschen: Stillstand.
Aber gerade der Weg kann sehr oft das Ziel sein, weil unterwegs immer sehr viel Spannendes und Neues passieren kann.
Das Sehnen nach etwas, das man gern erreichen möchte (ganz gleich, in welcher Kategorie)
treibt doch viele Menschen an, aktiv zu bleiben.

Dieser Text soll die Suchenden unter uns ansprechen. Darunter ist vieles zu verstehen - so meine ich.

Natürlich kann man mit dem Erreichten glücklich sein, das sollte man auch.
Aber gibt es da nicht immer wieder etwas, wonach wir uns sehnen...?

Ich danke dir und grüße dich!
Chavali

__________________
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