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Denkerklause Philosophisches und Nachdenkliches

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Alt 17.09.2015, 18:06   #1
Chavali
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Standard Feuerland

Sonne brennt und Trockenheit
herrscht im Wald, auf weitem Feld,
Wind dazu, ein heißer Hauch,
was dem Feuergott gefällt.

Züngelnd fressen sich die Flammen
durch das dichte Unterholz,
Menschen stehn am Hang zusammen,
ganz erfüllt von Mut und Stolz.

Denn sie werden ihre Häuser
reißen aus des Feuers Macht,
schmieden schon die kühnsten Pläne
in der glühend heißen Nacht.

Und sie schauen wie gebannt
auf die Lohe, auf die Glut,
blicken in das Herz des Brandes,
schauen auf das Feuerland.
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Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

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Geändert von Chavali (27.09.2015 um 18:16 Uhr)
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Alt 17.09.2015, 18:33   #2
ginTon
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Hallo chavilein...

Zuerst dachte ich, als ich so die Überschrift las an das Lied Abenteuerland.
Hier ist es Feuerland, wobei dieses Thema ja brandaktuell ist. Wird ja irgendwo
in weiten Teilen der Erde immer trockener und in anderen kommt es schlagartig
zu Überschwemmungen..

Ja, in solchen Katastrophen werden immer Helden geboren oder so ähnlich
könnte man dies herauslesen. Obwohl der eigentliche Held ja der ist, der es gar
nicht erst zu einer Katastrophe kommen lässt und diese nicht bekämpfen muss.

Nachdenkliches Werk, da kann man viel hineininterpretieren...

LG gin
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Was aus Liebe getan wird, geschieht immer jenseits von Gut und Böse (Nietzsche)

Alles, was einmal war, ist immer noch, nur in einer anderen Form. (Hopi)


nichts bleibt, nichts ist abgeschlossen und nichts ist perfekt... (Wabi-Sabi)
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Alt 18.09.2015, 18:18   #3
Chavali
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Beiträge: 12.996
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Hi ginnie,

vielen Dank für deine Rückmeldung zu meinem Feuerland.

Die (Natur-)Katastophen, ob Erdbeben, Tsunamis, Orkane oder eben Brände, zeigen immer wieder die Gewalten,
gegen die der Mensch machtlos ist.

Aber immer wieder baut er sich neue Existenzen. Das wollte ich mit meinem Text zeigen.

Hat mich gefreut!

Lieben Gruß,
chavi
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Alt 19.09.2015, 12:58   #4
juli
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Standard Liebe Chavali :)

Ich dachte bei dem Titel zunächst ans Feuerland, die Gegend. Aber du beschreibst hier ja Feuer. Das Klima verändert sich und es gibt Gegenden in denen es häufiger gegregnet hat. Zur Zeit brennt es in Kalifornien. ( das was ich weiß ).

Meiner Meinung nach besteht die Erde aus vier Grundelementen: Feuer, Wasser, Erde und Luft. Und wenn diese nicht ausgewogen vorhanden sind, überwiegt Eines. Das kann zu Katastrophen führen und Mensch, Pflanzen und die Tiere bedrohen.

Ich habe dein Gedicht sehr gerne gelesen und über den ernsten Sinn nachgedacht.

Ich wünsche dir bei diesem Thema, Regen und einen schönen Tag.

Liebe Grüße sy
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Alt 20.09.2015, 14:46   #5
Chavali
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Liebe sy,

ja, mich beeindruckt, wie die Menschen, die von Naturkatastrophen betroffen sind,
immer wieder ihre Häuser in den doch sehr gefährdeten Gebieten wieder aufbauen.

Sie gehen nicht auf Sicherheit, sondern wollen genau dort bleiben, wo sie lebten und wieder leben wollen.

Danke für deine Gedanken zu dem Text

Liebe und liche Grüße!
Chavali
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Alt 21.09.2015, 16:45   #6
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Hi, Chavi!

Was mich einzig hier stört, ist das indifferente Reimschema:

ABCB - ABAB - ABCB - ABCD

Auch die Kadenzen wechseln:

mmmm - wmwm - wmwm - mmmm

Aber das stört nicht so sehr wie das diffuse Reimschema. S4 hat gar überhaupt keine Reime mehr!

Bedingt gerne gelesen!

LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
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Alt 21.09.2015, 17:01   #7
Dana
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Liebe Chavali,

erst aus der Antwort an syranie wurde mir "Dein Ansinnen" wirklich bewusst.
Aber es stimmt, was Du da sagst.
(Ich war meist eher oberflächlich kritisch - so nach dem Motto: "Warum tun sie es immer wieder. - ganz besonders bei Holzhäuschen nach Orkanen.)

Eine ganz eigene lyrische Betrachtung und eine neue Spiegelung der Reime.

Hat mir sehr gefallen, bis auf die Tatsache, dass die Menschen schon mitten im Brand Mut und Stolz aufweisen. Da bleibe ich weiterhin skeptisch.

Liebe Grüße
Dana
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Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
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Alt 21.09.2015, 18:02   #8
Agneta
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was mir gut gefällt, liebe Chav, ist die Zweisieitiugkeit, die du im Werk aufzeigst.
Die Menschen sind geschockt, wollen kämpfen um ihre Häuser und sind doch auch vom Feuer gebannt. Feuer hat Macht- macht Angst, weil es gefrässig ist.
Doch ist es auch, was uns fasziniert, wenn wir in die lodernen Flammen eines Kamins schauen. Diese Ambivalenz darzustellen ist dir gelungen,
Dennoch sehe ich auch Erichs Kritik und schließe mich ihr an.
Schön geshrieben, hat Potenial, aber ich würde auch den Kreuzreim bedienen bis zum Schluß. Sonst verliert das Werk.

Beim Brand ist das schnell gemacht, wenn man den Genitiv durch Nominativ ersetzt, bei dem Plan würd es schon schwieriger, da müsste man umschreiben.
Ich würde nochmal daran feilen.
LG von Agneta
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Alt 21.09.2015, 20:31   #9
Falderwald
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Hi Chavi,

so ist es.
Dein Text zeigt den Willen bzw. den Überlebenswillen der Menschen auf, die auch bereit sind, ihre Heimat immer wieder neu aufzubauen.

Wenn sie denn nun das Glück haben, solche (Natur)Katastrophen zu überleben, was ja in vielen Fällen nicht der Fall ist, wenn ich z. B. an Pompeji denke.

Auch fordern große Feuer und Vulkanausbrüche immer wieder neue Opfer, der Gier der entfesselten Flammen entgeht fast nichts, vielen Menschen bleibt nach einer solchen Katastrophe auch nichts, außer dem nackten leben und dem Mut für einen Neubeginn.

Der Mensch ist also ein Stehaufmännchen, was deine Zeilen ja auch aussagen wollen.

Zu den formalen Dingen ist schon viel gesagt worden, da will ich jetzt nicht auch noch dran rumfeilen.

Das ist sehr bildlich dargestellt.


Gern gelesen und kommentiert...


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald


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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



Falderwald ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 27.09.2015, 18:09   #10
Chavali
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Hallo zusammen,

ich freu mich über die rege Anteilnahme

Hi Erich,
Zitat:
Was mich einzig hier stört, ist das indifferente Reimschema:
ABCB - ABAB - ABCB - ABCD
Auch die Kadenzen wechseln:
mmmm - wmwm - wmwm - mmmm

Aber das stört nicht so sehr wie das diffuse Reimschema.
Das glaube ich dir unbesehen und habe dein Veto voraus geahnt
Zitat:
S4 hat gar überhaupt keine Reime mehr!
Doch, Zeilen 1 + 4

Wenn du dir den Wechsel der Kadenzen anschaust, siehst du, dass das das Absicht sein könnte, denn er ist gleichmäßig.
Es liest sich auch flüssig und ohne Stolpern.

Das Reimschema, hm, daran kann man noch was ändern. Nicht, dass ich vorher nicht daran gedacht hätte,
aber wenn es zu sehr stört, ändere ich es.
Zitat:
Bedingt gerne gelesen!
Ohh...immerhin hast du gelesen und geantwortet.
Das ist mir eine Menge wert. Danke dir!

Liebe Dana,

Zitat:
Eine ganz eigene lyrische Betrachtung und eine neue Spiegelung der Reime.
Wenn du das so siehst, soll es mir recht sein

Zitat:
Hat mir sehr gefallen, bis auf die Tatsache, dass die Menschen schon mitten im Brand Mut und Stolz aufweisen.
Da bleibe ich weiterhin skeptisch.
Das ist natürlich richtig. Während des Brandes hat man andere Gedanken, als mutig und stolz zu sein.
Von daher kann ich deinen Einwand absolut nachvollziehen.
Hab herzlichen Dank!


Liebe Agneta,

Eines der vier Elemente ist Feuer

faszinierend und gefährlich zugleich.
Zitat:
Ich würde nochmal daran feilen.
Zitat:
Schön geshrieben, hat Potenial, aber ich würde auch den Kreuzreim bedienen bis zum Schluß.
Sonst verliert das Werk.
Ok. Ich schau mal, wenn der Text dann an Qualität gewinnt
Danke für deine Rückmeldung!


Moin Faldi,

auch dir sei gedankt für dein Feedback. Freut mich, dass du gern gelesen und kommentiert hast
Ist ja immer mal gern mein Thema...



Herzlichen Dank euch allen!
Liebe Grüße,
Chavali

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