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Ausflug in die Natur Natur- und Tiergedichte

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Alt 05.02.2012, 01:32   #1
Justin
Erfahrener Eiland-Dichter
 
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Standard Das alte Rieth

Siehst du, wie Morgennebel zieht,
dort unten auf dem alten Rieth
mit seinen Weidenbäumen,
wo sie bereits seit Ewigkeit,
und wechselnd in der Jahreszeit
den Weg mit Würde säumen.

Allmählich geht die Sonne auf,
das Leben wächst im Tageslauf
am Bächlein, das da fliießt.
Der Blick schweift weit, im Überfluß
gewahrst du, was bald blühen muß,
wo Riethgras üppig sprießt.

Der Bussard spreizt die Flügel aus
und sucht auf Feldern nach der Maus,
ein Froschkonzert ertönt.
Auf unverwechselbare Weise
schlägt dort ein Hase seine Kreise,
der aufgespürt sich wähnt.

In dieser altvertrauten Flur
zeigt sich die strahlende Natur
für Pflanzen und Getier.
Der Wandrer, der daneben steht
und weiter seines Weges geht,
gewinnt sein Herz dafür.

Geändert von Justin (11.02.2012 um 18:32 Uhr)
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Alt 05.02.2012, 20:35   #2
Chavali
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Standard

Lieber Justin,

das ist ein wunderschönes Gedicht, das mir in seiner Natürlichkeit sehr gut gefällt.
Man könnte hier und da noch ein wenig glätten oder die Interpunktion verändern,
z.B. diese Satzverdrehungen, die reimgeschuldet sind:
Zitat:
wenn er verfolgt sich wähnt.
Aber es ist dein Text und irgendwie scheue ich mich, dir gute Ratschläge zu geben.
Hier zeigt sich soviel Liebe und Naturverbundenheit zu deiner Heimat oder zu dem Ort,
wo du lebst!


Gern gelesen!

Lieben Gruß,
Chavali


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Alt 06.02.2012, 01:05   #3
Justin
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Liebe Chavali,

Du mußt es nicht so streng sehen und kannst ruhig Deinen Standpunkt vertreten. Ich halte es wie die meisten anderen und mache mir auf jeden Fall Gedanken. Es hat sich oft als hilfreich erwiesen.

Zur Interpunktion: Ob ein Komma folgt oder nicht, merken wir immer dann am besten, wenn wir uns die Strophenzeile als Satz hingeschrieben vorstellen. Ich werde das also noch mal übergehen.

Du hast recht, die eine Satzverdrehung ist dem Reim geschuldet. Um das zu ändern, müßte aber die vorausgegangene Reimzeile anders aussehen. Vielleicht gelingt es mir unter Umständen, vielleicht auch nicht. Es müßte eine 3-hebige Zeile sein. Möglich wäre:

Man hört ein Froschkonzert

und als letzte Zeile der Strophe:

wenn er die Felder quert.

Dem Gedicht vorausgegangen sind wirklich Gedanken ans heimische Rieth - ganz in meiner Nähe. In der Vergangenheit war ich viel zum Lustwandeln dort. Heute auch noch, aber nicht mehr ganz so häufig.

Habe Deinen Eintrag wieder gern gelesen.

Danke Chavali!

Liebe Grüße

Justin
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Alt 06.02.2012, 10:56   #4
Chavali
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Lieber Justin,
Zitat:
Du mußt es nicht so streng sehen und kannst ruhig Deinen Standpunkt vertreten. Ich halte es wie die meisten anderen und mache mir auf jeden Fall Gedanken. Es hat sich oft als hilfreich erwiesen.
nee, im Gegenteil - ich sehe das gar nicht streng und war der Ansicht, du könntest den Text so lassen.
Zitat:
Du hast recht, die eine Satzverdrehung ist dem Reim geschuldet.
Um das zu ändern, müßte aber die vorausgegangene Reimzeile anders aussehen.
Das stimmt natürlich, dann würde das Gedicht ganz anders aussehen.
Ich habe mal versucht, es zu ändern, aber das ergab auch ein wenig einen anderen Sinn.
Deshalb habe ich nur minimale Veränderungen vorgenommen, z.B. bei der Kommasetzung - es waren zu viele gesetzt:


Siehst Du, wie Morgennebel zieht,
dort unten auf dem alten Rieth
mit seinen Weidenbäumen,
wo sie bereits seit Ewigkeit
und wechselnd in der Jahreszeit
den Weg mit Würde säumen.

Allmählich geht die Sonne auf,
sie startet jeden Tageslauf,
das Bächlein murmelnd fließt.
Der Blick schweift weit, im Überfluß
gewahrst Du, was bald blühen muß.
Das Riethgras üppig sprießt.

Der Bussard spreizt die Flügel aus
und sucht auf Feldern nach der Maus,
ein Froschkonzert ertönt.
Auf unverwechselbare Weise
schlägt dort ein Hase seine Kreise,
der aufgespürt sich wähnt.

In dieser altvertrauten Flur
zeigt sich die strahlende Natur
für Pflanzen und Getier.
Der Wandrer, der daneben steht
und weiter seines Weges geht,
gewinnt sein Herz dafür.




Noch einmal gern hergekommen und gelesen hat
mit lieben Grüßen,
Chavali

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Alt 06.02.2012, 11:39   #5
Justin
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Liebe Chavali,

noch mal ganz kurz, ehe ich den Computer für andere Dinge verlassen muß. Deine Vorschläge habe ich überdacht und ersetze das "langsam" durch "murmelnd". Es mag so poetischer klingen.

Die Kommasetzung bereitet mir sonst keine Schwierigkeiten. Es gibt natürlich Sonderfälle, wo man ein bißchen ins Grübeln kommt. Meinerseits hätte ich diese Änderungen unter Umständen selbst noch vorgenommen. Denn ich übergehe Texte immer wieder. Schon kleine Fehler kann ich nicht gut vertragen. Nach "Weidenbäumen" ist auch eine Kommasetzung möglich und eher noch geeigneter.

Ich danke Dir, daß Du dich noch mal zu Wort gemeldet hast.

Liebe Grüße

Justin

Liebe Chavali,

noch eine kleine Anmerkung, die ich zuletzt vergessen hatte:

Mit dem Wort "streng" war keine "Urteilsstrenge" gemeint, sonden ich wollte damit das streng im Sinne von "scheu" ansprechen. Diese Scheu mir gegenüber muß aber gar nicht sein.

Liebe Grüße

Justin

Geändert von Chavali (07.02.2012 um 20:51 Uhr) Grund: Doppelposting
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Alt 07.02.2012, 20:50   #6
Dana
Slawische Seele
 
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Lieber Justin,

ich habe "Das alte Rieth" schon lange gelesen.
Als ich sah, dass zwischen Chavi und dir eine Besprechung stattfand, hab ich euch erst gelassen.

Mir gefallen solche "Liebeserklärungen" an die Natur sehr. Sie ist so nah, so greifbar und bietet sich dem Sehenden immer lyrisch an. Wer so schaut, der macht darüber ein schönes Gedicht - das ist dir gelungen.
Die Bilder ändern sich mit jeder Strophe und zuletzt steht ein herzberührter Wanderer da - hier bist du es.

Mir gefällt es sehr und gerade darum bin ich hier.
Meine ersten Tage in einem Dichterforum haben mich einst ob der gesamten "Wissenschaft" fast erschlagen. Nach und nach verinnerlichte ich einen Teil davon (nicht ohne Stolz) und merke nun nach Jahren, dass es nur ein Teilchen ist.
Inzwischen weiß ich für mich, dass mir ein nüchterner Perfektionismus gegen den Strich geht - auch zu dem Preis, dass es an meiner "Unwilligkeit" zu lernen liegt.
Meistens lese ich und achte auf Emotionen, Bilder und Berührung und entscheide dann, ob es anspricht und gefällt.

Hier ging ich mit und erlebte Natur.
Aber - Ich habe das "Ixen" gelernt und das will ich hier anbringen.

Schau mal:


Siehst Du, wie Morgennebel zieht,
dort unten auf dem alten Rieth
mit seinen Weidenbäumen,
wo sie bereits seit Ewigkeit,
und wechselnd in der Jahreszeit
den Weg mit Würde säumen.

XxxXxXxX
xXxXxXxX
xXxXxXx
xXxXxXxX
xXxXxXxX
xXxXxXx


Allmählich geht die Sonne auf,
sie startet jeden Tageslauf,
das Bächlein murmelnd fließt.
Der Blick schweift weit, im Überfluß
gewahrst Du, was bald blühen muß.
Das Riethgras üppig sprießt.


xXxXxXxX
xXxXxXxX
xXxXxX
xXxXxXxX
xXxXxXxX

Der Bussard spreizt die Flügel aus
und sucht auf Feldern nach der Maus,
ein Froschkonzert ertönt.
Auf unverwechselbare Weise
schlägt dort ein Hase seine Kreise,
der aufgespürt sich wähnt.

xXxXxXxX
xXxXxXxX
xXxXxX
xXxXxXxXx
xXxXxXxXx
xXxXxX

In dieser altvertrauten Flur
zeigt sich die strahlende Natur
für Pflanzen und Getier.
Der Wandrer, der daneben steht
und weiter seines Weges geht,
gewinnt sein Herz dafür.

xXxXxXxX
xXxXxXxX
xXxXxX
xXxXxXxX
xXxXxX

Ich will daran nicht mäkeln, nicht kritisieren - schon gar nicht an den Endungen, die einmal männliche und einmal weibliche Kadenzen sind.
Es ist einzig die 1. Strophe - wobei ich auch eine Absicht zum Auftakt unterstellen kann. Die Metrik ist stimmig und muss nach meinem Gefühl nicht geändert werden, höchstens und evtl. in der 1. Strophe.
(Ich wollte nur zeigen, was ich kann.)

Der Morgennebel, schau er zieht
xXxXxXxX
....


Liebe Grüße
Dana
__________________
Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
Dana ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.02.2012, 00:03   #7
Falderwald
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Hi Justin,

ein sehr schönes und natürliches Gedicht, welches im Leser durch seine anschaulichen Bilder eine "hautnahe" Empfindung entstehen lässt.

Interessant ist auch das Reimschema.
Nach dem Paarreim der ersten beiden Zeilen, folgt ein umarmender Reim in den darauffolgenden.
Das erzielt auch die beabsichtigte Wirkung.

Eine schöne Naturbeschreibung aus der Sicht eines frühmorgendlichen Wanderers ist dir hier gelungen.

Ich darf aber auch eine kleine Kritik hierlassen, nicht wahr?

Das ganze Gedicht wird getragen durch eine natürliche Sprache, die daher sehr eingängig wirkt.
Mit einer bzw. zwei Ausnahmen, die wir in Strophe zwei finden:

"das Bächlein murmelnd fließt."

"Das Riethgras üppig sprießt."

Es geht, man kann das so verwenden, aber gerade hier wirkt es ein wenig störend, weil diese Inversion gleich zwei Mal nach genau demselben "Strickmuster" vorkommt, obwohl der Rest des Textes einwandfrei ist.

Ich will jetzt hier nichts verschlimmbessern, denn der gesamte Text ist sehr harmonisch, aber beim nächsten Gedicht solltest du vielleicht einmal darauf achten, so etwas zu vermeiden.
Es ist nur als Hinweis gedacht und ich denke, du wirst das auch so verstehen, denn ich will den Text dadurch nicht "kaputt reden".
Aber es hilft dir auch nicht weiter, wenn ich solche Gedanken für mich behalte.


Insgesamt ein sehr schönes Stück Naturlyrik, das ich gerne gelesen und kommentiert habe...


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald
__________________


Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



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Alt 10.02.2012, 11:03   #8
Erich Kykal
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HI, Justin!

Ein ausgesprochen gelungenes, leichthin und weich fließenden Loblied an eine Moorlandschaft (?) oder Heide. Die Sprachmelodie und das akzelerierende Reimschema machen den Text heiter und besinnlich zugleich. Man fühlt die zugrundeliegende Emotion.

Ein paar Peanuts, die ich gleich in dein Zitat flechte, um einen Eindruck zu vermitteln, wie es anders wirkt:


Zitat:
Zitat von Justin Beitrag anzeigen
Siehst du, wie Morgennebel zieht, "Du" würde ich klein schreiben - es ist ja kein Brief!
dort unten auf dem alten Rieth
mit seinen Weidenbäumen,
wo sie bereits seit Ewigkeit,
und wechselnd in der Jahreszeit
den Weg mit Würde säumen. (Möglich wäre hier ein Platztausch von "in" (Z3) und "mit" (Z4).)

Allmählich geht die Sonne auf,
beginnt den hellen Tageslauf, "startet" erinnert an Flugzeuge, zu technisch, unlyrisch.
das Bächlein murmelnd fließt.
Der Blick schweift weit, im Überfluß
gewahrst du, was bald blühen muss, "muss" mit Doppel -s (kurzer Vokal!), Komma.
und wo das Riethgras sprießt. Per Komma den Satz weiterflechten anstatt unschöner, konstruiert wirkender Satzstellung.

Der Bussard spreizt die Flügel aus
und sucht auf Feldern nach der Maus,
ein Froschkonzert ertönt.
Auf unverwechselbare Weise
schlägt dort ein Hase seine Kreise,
der aufgespürt sich wähnt.

In dieser altvertrauten Flur
zeigt sich die strahlende Natur
in Pflanzen und Getier. So logischer, denn Pflanzen und Tiere romantisieren nicht.
Der Wandrer, der daneben steht
und weiter seines Weges geht,
gewinnt ein Herz dafür. Mit dem Terminus "gewinnen" ist das "ein" verständlicher. Willst du eher "sein" nehmen, würde ich schreiben: "entdeckt sein Herz dafür." oder etwas in der Art.
Nimm von den Vorschlägen, was dir stimmig und brauchbar erscheint.

Sehr gern gelesen!

LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.

Geändert von Erich Kykal (10.02.2012 um 11:06 Uhr)
Erich Kykal ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.02.2012, 16:04   #9
Justin
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Liebe Dana ,

Du bist gefühlsmäßig gut mitgegangen und hast das Gedicht treffend beschrieben. Nebenher habe ich noch etwas von Deinem Herangehen in Sachen Gedichte erfahren. So ähnlich spielt sich das jetzt auch bei mir ab. Emotionen bedeuten Dir sehr viel, und auch ich sehe es so, daß die artspezfische Sichtweise entscheidend ist. Was natürlich nicht heißt, Vorschläge zur Verbesserung zu ignorieren. Ganz im Gegenteil.

Eine Lyrikerin hat mal gesagt: "Poesie ist ein ausgezeichnetes Mittel, sich Vokabeln einzuprägen, man lernt auf einmal ganze Konstruktionen, die einem für immer haften bleiben durch Klang, Rhythmus, Reim". Dieser Aussage würden bestimmt alle Eiländer zustimmen. Gedichte haben viele Gestaltungsmittel, einmal durch die Reimanordnung, aber auch durch die unterschiedlichen Hebungen, die verschiedene Ausdrucksformen zulassen. Da entwickelt sich etwas, wenn wir ans nächste Gedicht denken, obwohl wir noch nicht genau wissen, für welches Gestaltung und welches Reimschema wir uns letztendlich entscheiden.

Du hast dir die Mühe gemacht, alle Verse zu ixen. Ich sehe so die kleine Unebenheit in der ersten Stophe. Wir könnten sie durch Deinen Vorschlag bereinigen, doch möchte ich es in diesem Fall so stehen lassen, weil nichts holpert und das "Siehst Du" in der Aussage eindringlicher wirkt. Ich weiß, daß Du es gut tolerieren kannst, denn das hast Du immer wieder betont - auch diesmal .


Hallo Faldi,

es ist ein schönes Zeichen, daß Du Danas Ansicht teilst und auch Dir das Gedicht gefällt. Ich habe zuletzt angedeutet, mich früher oder später mal an anderen Gestaltungen zu versuchen. Und dieses Gedicht ist sozusagen ein Anfang. Je länger man Gedichte liest, um so einprägsamer werden sie und der Drang zu kleinen Experimenten nimmt zu.

Ich begrüße es sehr, daß Du dich zum Reimschema geäußert hast, denn dazu wollte ich ohnehin etwas sagen. Bei diesem Gedicht stand zuerst die Melodie im Vordergrund. Erst danach hat sich der Text eingestellt, und wie Du siehst, ist er in den Bereich des Naturgedichtes vorgedrungen. Anderes wäre ebenfalls denkbar.

Kritische Einwände sind natürlich immer berechtigt. Denn wo Licht ist, ist auch Schatten. Es wäre einseitig, das nicht zu erwähnen, weil wir uns damit keinen guten Dienst erweisen würden. Das siehst Du schon richtig.

Mir ist bewußt geworden, daß sich die beiden besagten Zeilen in der einen Strophe von den anderen abheben. Doch ähnlich habe ich es schon in anderen Gedichten gelesen. Das wirkt dann natürlich weniger schön - es ist nur eine Feststellung. Ich habe nachgedacht, ob ich eventuell etwas verbessern könnte. Mir ist dazu Folgendes eingefallen. Hier die ganze Strophe:


Allmählich geht die Sonne auf,
das Leben wächst im Tageslauf
am Bächlein, das da sprießt.
Der Blick schweift weit, im Überfluß
gewahrst Du, was bald blühen muß,
wo Riethgras üppig sprießt.


So liest es sich doch besser, meinst Du nicht auch?


Hallo Erich,

ich danke auch Dir für Deine positive Rückmeldung zum Gedicht und den Verbesserungsvorschlägen. Das kleingeschriebene "du" in der ersten Strophe nehme ich gern an, ebenso den Ersatz des "beginnt" für "startet". Denn Du hast recht, wenn Du sagst, daß sich technische Begriffe für solche Gedichte nicht gut eignen. Das "muß" schreibe ich aus alter Gewohnheit mit "ß", weil ich privat der alten Rechtschreibung noch sehr verhaftet bin. Wie es sein soll, weiß ich allerdings. Nicht ganz so leicht fällt es mir, "für" durch "in" zu ersetzen, obwohl es stimmt: Pflanzen und Tiere romantisieren nicht. Aber vom Klang her kann ich mich noch nicht so recht damit anfreunden. Keine Probleme habe ich dagegen, in der letzten Strophe das "ein in "sein" umzuändern.

Übergreifend lasse ich noch mal die Rechtschreibung anklingen. Heute ist eine zu korrigierende Arbeit angekommen. Entdecke ich dort ein "ß" statt Doppel-s, muß ich das selbstverständlich anstreichen.

Die Rechtschreibreform bleibt fragwürdig genug, auch schon deshalb, weil sie für die deutschsprachigen Länder einheitlich sein sollte. Das aber geht schon gar nicht. Die Schweizer schreiben schon immer mit "s" und konnten sich auch nach der Reform zu keinem "ß" durchringen. Und es stimmt nachdenklich, warum die Österreicher das Wort "Geschoß" auch weiterhin nur mit "ß" geschrieben haben wollen, wo es doch in Deutschland jetzt mit "ss" üblich ist.

Euch Dreien danke ich für die so gute Aufnahme des Gedichtes. Über die endgültige Fassung mache ich mir noch ein bißchen Gedanken. Es wäre schön, zu wissen, welche Aufnahme die zweite Strophe gefunden hat.

Liebe Grüße

Justin
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Alt 10.02.2012, 21:34   #10
Falderwald
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Hi Justin,

da bin ich noch mal kurz.

Zitat:
Allmählich geht die Sonne auf,
das Leben wächst im Tageslauf
am Bächlein, das da fliießt.
Der Blick schweift weit, im Überfluß
gewahrst Du, was bald blühen muß,
wo Riethgras üppig sprießt.
Das liest sich auf jeden Fall besser und ist der schönen Sprache in diesem Gedicht angemessener.


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald
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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



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