Gedichte-Eiland  

Zurück   Gedichte-Eiland > Gedichte > Finstere Nacht

Finstere Nacht Trauer und Düsteres

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
Alt 09.08.2012, 19:06   #1
Walther
Gelegenheitsdichter
 
Registriert seit: 09.11.2009
Ort: Im Wilden Süden
Beiträge: 3.210
Standard dieser tag

dieser tag


du trittst auf einen harten scharfen stein
der deine sohle ritzt die stechend schmerzt
erst gestern hast du die geliebt geherzt
die mehr dir war als du dir bist allein

bleibt sie zurück dein ich wird ausgemerzt
wenn deine letzten worte fliehn dein sein
beendet sich wie du da stürzt kein schrein
wird dir jetzt nützen hast du nicht gescherzt

dass dieser tag noch auf sich warten ließe
als sie sich sorgte weil du nie zur ruh
gekommen bist ob sie kassandra hieße

hast du gefragt & hast gelacht dazu
nun stolperst du gefällt ein kranker baum
& nur die trauer füllt den leeren raum
__________________
Dichtung zu vielen Gelegenheiten -
mit einem leichtem Anflug von melancholischer Ironie gewürzt
Alle Beiträge (c) Walther
Abdruck von Werken ist erwünscht, bedarf jedoch der vorherigen Zustimmung und der Nennung von Autor und Urheberrechtsvorbehalt

Geändert von Walther (11.08.2012 um 08:31 Uhr)
Walther ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 23.08.2012, 16:18   #2
Erich Kykal
TENEBRAE
 
Benutzerbild von Erich Kykal
 
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
Standard

Hi, Walther!

So schön deine Sonette meist sprachlich wie inhaltlich sind, so enervierend ist deine Manie, schriftbildlich immer noch einen draufsetzen zu wollen!
Erst das leidige Großschreiben aller Zeilenanfänge, nun Groß-und Kleinschreibung und Satzzeichen! An manchen Stellen muss man mühselig mehrmals ansetzen, um den logischen Satz- und Sinnverlauf zu finden - da bleiben das Lesevergnügen und die Freude an der schönen Sprache rasch auf der Strecke! Warum bist du in diesen Dingen bloß so wunderlich beratungsresistent??! Schade...

Nun denn, für alle, die so ein Sonett auch beim Lesen mal genießen können wollen, hier die "normalisierte" Version:

Zitat:
Zitat von Walther Beitrag anzeigen
Dieser Tag

Du trittst auf einen harten, scharfen Stein,
der deine Sohle ritzt, die stechend schmerzt.
Erst gestern hast du die geliebt, geherzt,
die mehr dir war als du dir bist allein.

Bleibt sie zurück - dein Ich wird ausgemerzt,
wenn deine letzten Worte fliehn. Dein Sein
beendet sich, wie du da stürzt, kein Schrein
wird dir jetzt nützen. Hast du nicht gescherzt,

dass dieser Tag noch auf sich warten ließe,
als sie sich sorgte, weil du nie zur Ruh
gekommen bist? Ob sie Kassandra hieße,

hast du gefragt und hast gelacht dazu.
Nun stolperst du, gefällt, ein kranker Baum,
und nur die Trauer füllt den leeren Raum.

Solltest du, Walther, mir diese Eigenmächtigkeit übel nehmen, bitte verzeih - aber das Gedicht gewinnt so in meinen Augen erheblich an Klarheit und lyrischem Gewicht, und wenn du das nicht erkennst, muss es ein anderer für dich aufzeigen. Es wäre wirklich schade um so ein treffliches Wortweben!

Dies ist mein letzter Versuch, in dieser Sache an dich zu dringen. Deine wundervolle Lyrik hat solche verwirrenden und auf "betont modern" machenden Manierismen doch wahrlich nicht nötig, um sich abzuheben!

Sehr gern gelesen, trotz aller Hinder- und Hemmnisse, die du aus unerfindlichen Gründen einzubauen nicht müde wirst!

LG, eKy
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
Erich Kykal ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 23.08.2012, 18:07   #3
Walther
Gelegenheitsdichter
 
Registriert seit: 09.11.2009
Ort: Im Wilden Süden
Beiträge: 3.210
Standard

Zitat:
du trittst auf einen harten scharfen stein /
der deine sohle ritzt / die stechend schmerzt /
erst gestern hast du die geliebt / geherzt /
die mehr dir war als du dir bist / allein

bleibt sie zurück / dein ich wird ausgemerzt /
wenn deine letzten worte fliehn / dein sein
beendet sich / wie du da stürzt / kein schrein
wird dir jetzt nützen / hast du nicht gescherzt /

dass dieser tag noch auf sich warten ließe /
als sie sich sorgte / weil du nie zur ruh
gekommen bist / ob sie kassandra hieße /

hast du gefragt & hast gelacht dazu /
nun stolperst du / gefällt / ein kranker baum /
& nur die trauer füllt den leeren raum /
so,

lb eky,

wil das gelesen sein. und das kann man ohne die zäsuren erkennen.

danke für deinen lieben eintrag. ich höre deine kritik sehr wohl, und sie ist mehr wichtig!

lg w.
__________________
Dichtung zu vielen Gelegenheiten -
mit einem leichtem Anflug von melancholischer Ironie gewürzt
Alle Beiträge (c) Walther
Abdruck von Werken ist erwünscht, bedarf jedoch der vorherigen Zustimmung und der Nennung von Autor und Urheberrechtsvorbehalt
Walther ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 23.08.2012, 18:55   #4
Erich Kykal
TENEBRAE
 
Benutzerbild von Erich Kykal
 
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
Standard

Lieber Walther!

Ich muss widersprechen: Ohne die Zäsuren erkennt man - gerade deiner wundervollen Enjambements wegen - eben nicht (oder nicht leicht) an manchen Stellen, wie sich das fügt. Da kann man eben nicht flüssig lesen und muss den undifferenzierten Wortstrang erst nach Sinn- und Satzzusammenhang mühsam aufdröseln. Das schadet meines Erachtens dem so magischen Fluss deiner Gedichte. Schade, dass du dies nicht einsehen kannst oder willst. Seufz - mach, wie du meinst....

LG, eKy
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
Erich Kykal ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 26.08.2012, 17:44   #5
Walther
Gelegenheitsdichter
 
Registriert seit: 09.11.2009
Ort: Im Wilden Süden
Beiträge: 3.210
Standard

lb. eky,

jede phase geht vorüber, auch diese.

lg w.
__________________
Dichtung zu vielen Gelegenheiten -
mit einem leichtem Anflug von melancholischer Ironie gewürzt
Alle Beiträge (c) Walther
Abdruck von Werken ist erwünscht, bedarf jedoch der vorherigen Zustimmung und der Nennung von Autor und Urheberrechtsvorbehalt
Walther ist offline   Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu

Ähnliche Themen
Thema Autor Forum Antworten Letzter Beitrag
Dieser Tag Cebrail Denkerklause 4 24.11.2011 13:56
dieser tag Chavali Denkerklause 8 23.11.2011 15:37
Dieser Tag Stimme der Zeit Denkerklause 9 22.11.2011 07:10
Dieser Frühling a.c.larin Der Tag beginnt mit Spaß 2 05.05.2010 17:48


Alle Zeitangaben in WEZ +1. Es ist jetzt 00:40 Uhr.


Powered by vBulletin® (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, Jelsoft Enterprises Ltd.

http://www.gedichte-eiland.de

Dana und Falderwald

Impressum: Ralf Dewald, Möllner Str. 14, 23909 Ratzeburg