13.06.2009, 22:27 | #1 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Knorriger Gesell
dieses Gedicht ist mir wieder eingefallen nach dem ich das Gedicht über den Holunderbusch von Galapapa gelesen habe...Ich hoffe er/sie ist mir nicht böse, dass ich es nun auch hier vorstelle. Da es aber, den auch von mir, sehr veehrten Strauch von einer ganz anderen Seite beleuchtet ist es hoffentlich nicht schlimm?
Knorriger Gesell Wie schön ist diese alte Sage, die aus dem Jahrhundert kam, wo Wissenschaft ganz ungeniert ihre Kinderschuhe trug. Der knorrige Holunderbusch ward verehrt als guter Geist. Ihn sah man gern in Hauses Nähe, auch beim Vieh am Gatter stehn. Man grüßte ohne falsche Scham, zog den Hut vom Haupte. Als Dank versprach der Hollerbusch Schutz von Mensch und Tier. Auch hielt er fern den roten Hahn, segnete die Kinder. Nichts Böses zog ins Haus hinein, so versprach es die Legende. Als Aberglaube abgetan und Unkraut heut verschrien, lass ich doch gern den alten Busch mir im Garten stehn.
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Si peliannen i vâd na dail lîn. Si boe ú-dhannathach (Dein Weg liegt dir bereits zu Füßen, zögere nicht ihn zu gehen) |
14.06.2009, 22:32 | #2 |
Slawische Seele
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Liebe Babsi,
der Galapapa heißt nicht von ungefähr Galapapa und wird dir ganz bestimmt nicht böse sein. Ich bin überzeugt, er wird sich darüber freuen. Ich habe deinen knorrigen Gesell noch in Erinnerung, in guter Erinnerung und ich weiß, dass er mir noch mehr gegeben hat. Ich habe dazu gelernt. Heute bei meiner Wanderung habe ich ihn bewundern dürfen. Ich kann nachvollziehen, dass man einen solchen Gesellen gern im Garten stehen läßt. Liebe Grüße Dana Ich darf mal, nur so: Knorriger Gesell Wie schön ist diese alte Sage, die aus dem Jahrhundert stammt, wo Wissenschaft ganz ungeniert noch in den Kinderschuhen stand. Der knorrige Holunderbusch ward stets verehrt als guter Geist. Ihn sah man gern am Hause stehn, auf Weiden möglichst nah am Gatter. Man grüßte ohne falsche Scham, zog ehrfurchtsvoll den Hut vom Haupte. Zum Dank versprach der Hollerbusch (schön) beständ'gen Schutz für Mensch und Tier. Auch hielt er fern den roten Hahn, und segnete die Kinderschar. Nichts Böses zog ins Haus hinein, versprach einst die Legende. Als Aberglaube abgetan und Unkraut heut verschrien, lass ich doch gern den alten Busch in meinem Garten stehn.[/QUOTE] Oh, ein bisschen Ville geworden. Ist ja nicht zwingend - ich war gerade emsig dabei und verprach mir insgeheim etwas Schutz von ihm. (Bei so viel Beachtung;
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Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben. (Frederike Frei) |
15.06.2009, 01:49 | #3 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Hallo badico
So, wie ich dein Gedicht lese, hast du im Wechsel einen betonten bzw. unbetonten Auftakt - bis auf die letzte Strophe, da sind die ersten drei Zeilen unbetont im Auftakt und nur der letzte betont. Beispiel: Wie schön ist diese alte Sage, die aus dem Jahrhundert kam, wo Wissenschaft ganz ungeniert ihre Kinderschuhe trug. xXxXxXxXx XxXxXxX xXxXxXxX XxXxXxX Dana hat, so sehe ich es, alles einheitlich vorgeschlagen, was mir so oder in ähnlicher Form auch besser gefallen würde. Nicht nur, weil man es besser durchlesen kann. Vielleicht ist dir aber deine Version lieber - wäre zu verstehen - doch wie gesagt, beim Lesefluss holperts ein wenig. Mir ist der Holunderbusch (auch Hollerbusch, oder nur Holder) aus meiner Kindheit ebenso vertraut. Die reifen Beeren konnte man sehr gut durch ein Blasrohr aus Schilf pusten; auf weißen Blusen oder Hemden sah das aus wie Blut und von der Kugel getroffen... In richtig schön groß und struppig verwilderten Büschen bauten wir ein Lager (schwäb: Lägerle) und rauchten darin/darunter die eine oder andere legendäre Kastanienblätterzigarre. Blaugold |
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