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Ausflug in die Natur Natur- und Tiergedichte

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Alt 10.06.2019, 11:27   #1
Erich Kykal
TENEBRAE
 
Benutzerbild von Erich Kykal
 
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
Standard Lauerjäger

Die Katze ruht auf ihrem Stein,
als wäre sie ein Gleiches,
und nicht ein samtig weiches
Bewegliches in allem Sein.

So lauert sie in einer Stille,
die tiefer sie umrandet,
und alle Zeit versandet
vor ihr, als wäre es ihr Wille.

Sie lauscht und späht nach allen Seiten,
und regt sich etwas tiefer
im Gras, so bebt ihr Kiefer,
und ihre schlanken Glieder gleiten

dem Horchen nach und ihren Blicken,
die Beute zu erhaschen
im Sprunge, einem raschen,
nach kleinen, zitternden Genicken.

Im Augenblicke vor dem Satze
vibriert des Schwanzes Spitze,
und dann, gleich einem Blitze,
verschwimmt die klare Form der Katze.

Ein schriller Pieps, ein langes Schweigen,
dann kommt sie mit dem toten
Getier auf sanften Pfoten,
um stolz mir ihren Fang zu zeigen.
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
Erich Kykal ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 11.06.2019, 06:45   #2
Thomas
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Benutzerbild von Thomas
 
Registriert seit: 24.04.2011
Beiträge: 3.375
Standard

Lieber Erich,

die Länge des Gedichtes ist inhaltlich gerechtfertigt. Das Lauern dauert und dauert...

Ja, es sind nun mal Jäger und sie empfinden keine Empathie für ihr Futter.

Liebe Grüße
Thomas
__________________
© Ralf Schauerhammer

Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller
Thomas ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 11.06.2019, 09:47   #3
Erich Kykal
TENEBRAE
 
Benutzerbild von Erich Kykal
 
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
Standard

Hi Thomas!

Du sagst es! Wir haben meist ja auch kein Problem mit Steak und Schnitzel oder Hühnchen vom Grill! Wären wir konsequent, müssten wir das, was wir essen, auch jederzeit selber töten können.
Aber nein, wenn die Katze eine Maus killt, tut uns das Beutetierchen leid, und manche nennen die Katze dann auch noch einen Mörder! Wie daneben ist das denn!?
Müsste ich selbst schlachten, was ich esse, ich wäre Vegetarier! Aber ich mache wenigstens dem Räuber keinen Vorwurf, auch wenn mir die geschlagenen Tiere leid tun. Er folgt nur seiner Natur, und so wird die Zahl der Mäuse und anderen Kleintiere reguliert.

LG, eKy
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