Der Duft des Sommers

[a.c.larin]

Zärtlich schweben durch die Lüfte
sehnsuchtsblaue Sommerdüfte!
Milde Winde aus dem Süden
wecken auf die frühjahrsmüden

grauschwarz-pelzverbrämten Mienen
und das Summen muntrer Bienen
gibt den rechten Ton dazu.
Rasch ins Freie! Und im Nu

füllt mit Leben sich die Luft
ringsumher: Des Sommers Duft
weckt Begierden, Lebensdurst
und es riecht -
ach Gott, es riecht
meilenweit nach Currywurst!

[Stimme der Zeit]

Hallo, larin,

was sorgt nur dafür, dass ich mich immer wieder unter deinen Gedichten finde? Nein, natürlich weiß ich warum: Ich finde deinen Sinn für Humor einfach herrlich.

Das "finis" ist wieder mal ein echter "Knaller". Currywurst - also wirklich! Bei Auftreten "grauschwarzer" Stimmungen: a.c.larin lesen!

Der Duft des Sommers

Zärtlich schweben durch die Lüfte
sehnsuchtsblaue Sommerdüfte!
Milde Winde aus dem Süden
wecken auf die frühjahrsmüden

grauschwarz-pelzverbrämten Mienen
und das Summen muntrer Bienen
gibt den rechten Ton dazu.
Rasch ins Freie! Und im Nu

füllt mit Leben sich die Luft
ringsumher: Des Sommers Duft
weckt Begierden, Lebensdurst

Bis hierher verströmt das Gedicht reine Lebenslust, hervorgerufen durch den Frühling (der dieses Jahr eher ein "Frühsommer" ist). Endlich wieder Sonne, schönes Wetter, es wird grün, die Bienen summen. Frisch-fröhlich im Trochäus daherkommend.

Der metrische "Verlauf" ist sehr gelungen. Zuerst eine eher romantische Stimmung (sehr schön, die weiblichen Kadenzen), dann der Wechsel zu männlichen, die "Verkürzung" von Versen - was dann auch "lebhafter" wird. Danach das Staunen, noch mehr Verkürzung, ein echter "Überraschungseffekt", der super auf den Inhalt abgestimmt ist. Am Schluss dann die Currywurst - ich lache, wie immer bei dir.

"Rasch ins Freie!" - genau an der richtigen "Stelle". Ebenso die Wahl deiner Metaphern: Zärtlich, schweben, sehnsuchtsblau, mild, munter, rasch, Begierden, Lebensdurst; immer ausgezeichnet passend zur inhaltlichen Steigerung, sowohl der Aussage als des Metrums. Von romantisch über energiegeladen zum - Auflacher.

und es riecht -
ach Gott, es riecht
meilenweit nach Currywurst!

Ich möchte aber einmal ausdrücklich sagen: Handwerklich hast du es genauso gut "drauf" wie den Inhalt betreffend. Lob, wem Lob gebührt.

Da ich in Stuttgart ganz in der Nähe vom Max-Eyth-See wohne, weiß ich sehr gut, was bei den ersten schönen Frühlingstagen abgeht. Ich würde nie auf den Gedanken kommen, Sonn- oder Feiertags bei schönem Wetter dort spazieren zu gehen. Grill-Invasion! Räucher-Alarm! Ölsardinen in der Büchse!!!

Sehr gerne gelesen!

Lieben Gruß

Stimme der Zeit

[a.c.larin]

guten morgen , stimme der zeit,

ja, dieses gedicht hat einen kleinen, eingebauten "hinterhalt"
das kann man lustig finden, so wie du - und darüber freue ich mich sehr.
man kanns auch für albern halten ( was sicher auch nicht falsch ist).

Eines ist es aber bestimmt: ehrlich!
denn: heute ist wieder samstag - und wenn das wetter einigermaßen hält, kann man annehmen, dass sich gewisse vorgänge wiederholen.
(wobei die herren der schöpfung sich als "meister des feuers" produzieren, will sagen: der grill ist fest in männerhand! vorstadtkult, sozusagen. )

wir lachen drüber - und leben damit!

liebe grüße, larin