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Ausflug in die Natur Natur- und Tiergedichte

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Alt 03.10.2011, 20:24   #1
wüstenvogel
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 30.08.2011
Ort: Wetzlar/Hessen
Beiträge: 446
Standard Goldener September

Noch überwiegt das Grün
im Wald und auf den Wiesen
noch strahlt die Sonne
mit all ihrer Kraft
noch können wir klare
freundliche Tage genießen
noch ist die Arbeit des Jahres
nicht geschafft.

Für eine kurze Weile
hält der Sommer den Atem an
der Herbst hat keine Eile
denn er weiß
seine Zeit bricht an.
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Alt 03.10.2011, 20:47   #2
Chavali
ADäquat
 
Benutzerbild von Chavali
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.004
Standard

Hallo wüstenvogel,

schön hast du die Stimmung eines goldenen Septembers in Worte gefasst.

Was mir auffällt: Du schriebst neulich, dass du Satzzeichen nur sparsam oder gar nicht verwendest.
Das ist auch ok, solange du bei einer Linie bleibst.
Hier stören mich deshalb die Punkte am Versende und ich hätte dann demzufolge auch die Versbeginne klein geschrieben.

Ein Punkt am Ende eines Verses bedeutet ja immer einen vollständigen Satz.
Der ist hier nicht gegeben durch die fehlenden Kommata.

Bitte verzeih, dass ich mich so ausführlich an den Satzzeichen aufhalte, aber irgendwie passt mir das nicht so gut ins Bild...


Viele Grüße,
Chavali
__________________
.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*
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Alt 03.10.2011, 22:53   #3
wüstenvogel
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 30.08.2011
Ort: Wetzlar/Hessen
Beiträge: 446
Standard Goldener September

Hallo, Chavali, vielen Dank für deinen Kommentar. Ich habe mir schon immer angewöhnt, am Ende einer Strophe einen Punkt zu setzen, möglichst als einziges Satzzeichen. Eine Strophe ist ja auch oft eine kleine, abgeschlossene Geschichte, wenn auch nicht zwangsläufig ein Satz. Doch ich muss gestehen, dass ich mir noch keine (weiteren) Gedanken über den Punkt am Strophenende gemacht habe.
Auf jeden Fall werde ich darüber nachdenken.

L.G.

wüstenvogel
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Alt 05.10.2011, 17:07   #4
fee
asphaltwaldwesen
 
Registriert seit: 31.03.2009
Ort: österreich
Beiträge: 961
Standard

servus, wüstenvogel,


ein gedicht ganz nach meinem geschmack. bin ich doch auch herbstliebhaberin aus ganzem herzen.

deinem schönen text täte für mein gefühl noch eine sprachliche straffung gut. je "gehobener" die sprache, umso veredelter der inhalt. in diesem falle wäre das durchaus im sinne der aussage, oder?

ein vorschlag, wie ich mir das vorstelle:

Zitat:
Noch überwiegt Grün
in Wald und auf Wiesen.
Noch strahlt und wärmt Sonne.
Mit aller Kraft.

Klar sind noch Tage,
da, zu genießen.
Die Arbeit des Jahres
noch nicht geschafft.

Noch hält eine Weile
Natur Atem an.
Herbst kennt keine Eile.
Er weiß:
seine Zeit bricht nun an.

das melodie-gebende "noch" darf hier ruhig je öfter, je lieber eingesetzt werden. ich würde es jedenfalls bewusst "bemühen", damit das konzept auch wirklich nach "absicht" aussieht. auf jeden fall gefällt es mir ausnehmend gut als solches. die idee für den text ebenfalls.


gern gelesen und genossen!

fee
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Alt 05.10.2011, 23:45   #5
wüstenvogel
Erfahrener Eiland-Dichter
 
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Ort: Wetzlar/Hessen
Beiträge: 446
Standard Goldener September

Hallo, Fee, ich habe deine Anregung gern aufgegriffen und versucht, das Gedicht noch mehr zu verdichten:

Noch grünen Wald und Wiesen
Sonnnenstrahlen wärmen mit aller Kraft
Tage noch klar
da zum Genießen
des Jahres Arbeit
noch nicht geschafft.

Noch eine Weile
hält Sommer den Atem an
Herbst kennt keine Eile
seine Zeit bricht bald an.

Da ich, wie gesagt, kein Freund von Satzzeichen im Gedicht bin, habe ich es so geändert, dass außer dem Punkt am Strophenende keines gesetzt werden muss. Deinen Vorschlag habe ich gern aufgegriffen. Ob das Gedicht jetzt veredelt wurde, muss jeder für sich entscheiden. Auf jeden Fall habe ich jetzt eine zweite Version, die mir auch gut gefällt. Es passiert nicht selten, dass ich Gedichte von mir (auch mehrmals) überarbeite, so dass ich dann mehrere Fassungen davon habe. Nochmals vielen Dank für deine konstruktiven Anregungen.

L. G.

wüstenvogel

Geändert von wüstenvogel (07.10.2011 um 00:04 Uhr)
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Alt 06.10.2011, 04:12   #6
fee
asphaltwaldwesen
 
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Ort: österreich
Beiträge: 961
Standard

freut mich, wüstenvogel,


wenn für dich etwas dabei war bei meinen ideen zu deinem text.
die leidige satzzeichen-frage - die beschäftigt mich auch ab und an immer wieder mal.

manchmal verzichte ich ganz auf welche - schreibe dann aber auch konsequent alles klein. das macht optisch ein schönes bild, wird aber - oft von andern bemängelt - schwerer lesbar. oft auch mehrdeutig lesbar. allerdings ist das ein effekt, den ich dann auch bewusst einsetze, wenn ich das bei einem text für sinnvoll halte.

manchmal aber kehre ich dann doch zur ganz regelkonformen, grammatisch korrekten schreibweise zurück. dann auch incl. der satzzeichen. das eine ohne das andere wirkt mir persönlich zu unfertig, auch unentschlossen irgendwie.


zur neuen textversion:

ich - klaro! - finde ihn so schon edler. auch, wenn er mir davor schon sehr gefallen hat.

hängen bleibe ich lediglich immer noch bei Z2, S2.

"hält Sommer den Atem an".

und zwar deshalb, weil die vom sprachrythmus total aus dem gefüge der anderen zeilen fällt, die doch sehr flüssig dahingleiten.

ge-xt sieht das doch so aus, dass diese zeile sich gegen einen zu erwartenden fluss stellt, den der text davor ja schon ein wenig vorgibt. auch, weil da ein paar silben mehr untergebracht sind als in allen anderen zeilen.

xXx xXxx
halt Sommer den Atem an

die endung mit den zwei unbetonten nach einer betonten silbe macht so einen gefühlten stolperer, der sonst im text nirgendwo vorkommt als endung.

in den meisten anderen zeilen endest du mit starken einsilbern oder schön ausklingenden weiblichen endungen. lediglich in besagter zeile macht es einen hupfer sozusagen. und der fällt heraus.

wenn du da noch eine umstellung fändest (oder eine silbenreduktion dieser zeile wenigstens), die ebenfalls eine ins muster des textes passende endung bietet, wär er m.E. perfekt gradezu.

so etwas wie
"Sommer hält eine Weile
den Atem noch an"

ich hoffe, es wird halbwegs klar, was ich meine.


lieber gruß,

die fee
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Alt 06.10.2011, 17:54   #7
wüstenvogel
Erfahrener Eiland-Dichter
 
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Beiträge: 446
Standard Goldener September

Hallo, Fee, freut mich, dass dir die neue Version (besser) gefällt. Zu deinem Vorschlag habe ich folgende Idee, weil ich damit eine doppelte Bedeutung ausdrücken kann:

Sommer hält noch eine Weile
den Atem an
Herbst kennt keine Eile
seine Zeit bricht bald an.

Vielen Dank für den fruchtbaren Gedankenaustausch!

L.G.

wüstenvogel
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Alt 06.10.2011, 23:00   #8
fee
asphaltwaldwesen
 
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Ort: österreich
Beiträge: 961
Standard

klingt doch super!


nichts zu danken!


lieber gruß,

fee
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Alt 09.10.2011, 23:35   #9
Thomas
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Benutzerbild von Thomas
 
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Beiträge: 3.375
Standard

Hallo wüstenvogel,

mir gefällt die ursprüngliche Version besser als die verdichtete. Ich würde darin nur folgendes ändern:

Erstens:

doch ist die Arbeit des Jahres
noch nicht geschafft.

statt

noch ist die Arbeit des Jahres
nicht geschafft.


Und zweitens, wie von fee vorgeschlagen:

Er weiß

statt

denn er weiß

Viele Grüße

Thomas
Thomas ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 21.10.2011, 22:30   #10
wüstenvogel
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Ort: Wetzlar/Hessen
Beiträge: 446
Standard Goldener September

Hallo Thomas, ich finde die verdichtete Version besser. Die Schlusszeilen habe ich so verändert ( wegen der 2maligen Verwendung von "an"):

Sommer hält noch eine Weile
den Atem an.
Herbst hat keine Eile
seine Zeit
kommt heran.

Trotzdem vielen Dank für deine Anregung!

PS: Ich habe versucht, zu jedem Monat einen Vers zu schreiben und immer nur nach jedem dritten Monat (zum Wechsel der Jahreszeiten) eine zweite Strophe eingefügt. Den Anfang stelle ich mal ein.

LG wüstenvogel
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