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Ausflug in die Natur Natur- und Tiergedichte

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Alt 26.08.2014, 10:51   #1
a.c.larin
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 14.03.2009
Ort: wien
Beiträge: 4.893
Standard Weiße Nächte

Wer könnte dich beschreiben, weiße Nacht,
wer fasste dich und deinen zarten Schimmer
in seiner Worte Kleid, so wahr, dass immer
er sich dein Leuchten unvergessen macht?

Wer könnte dich erklären, Sonnenglanz,
dein rätselhaftes, langes Überstrahlen?
Wo Wechsellichter sanfte Farben malen -
verführtest du nicht jeden zu dem Tanz?

Wer würde dich nicht lieben, Zauberlicht,
wer wollte deinem Banne sich entziehen?
Du schlügest ihn in Ketten! Ein Entfliehen
aus deiner Helle Macht, das gibt es nicht.

So hältst du alles fest in deinem Takt
und bist der Atem eines halben Jahres.
In deinem Rhythmus zeigt sich Offenbares:
Du bist das Kleid der Welt - und ich bin nackt!
__________________
Cogito dichto sum - ich dichte, also bin ich!
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Alt 26.08.2014, 15:09   #2
juli
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Liebe larin :)

Du beschreibst hier wie der Mensch der Helligkeit ausgeliefert ist. Ich habe Dir ja schon erzählt, dass ich in Finnland diese Nächte erlebt habe. Sie haben eine ganz besondere Athmosphäre. Es ist ja nicht strahlend hell, sondern zart.

Du beschreibst die Stimmung sehr gut in deinem Gedicht, auch das Außergewöhliche. Die Nordländer haben dann Ferien, sie sind am See, manchmal auch im Wald versteckt oder an der See in kleinen Häuschen.

Liebe Grüße
sy
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Alt 26.08.2014, 18:28   #3
Chavali
ADäquat
 
Benutzerbild von Chavali
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.004
Standard

Liebe larin,

ich glaube, man muss sie doch selbst erlebt haben, die weißen Nächte,
und sich nicht mit Fantasien begnügen, wie ich es hier getan habe

weiße nächte


Absolut kein Vergleich zu deinem Gedicht!

Dir ist hier wieder ein wunderbares Werk gelungen - aber ich hab auch nix anderes erwartet,
als ich den Titel des Werkes von dir gelesen habe

Vielleicht hätte ich Strophe 4 weggelassen - irgendwie stört sie ein wenig die
romantische Stimmung der ersten drei, an denen es natürlich nix auszusetzen gibt.


Sehr gern gelesen!

Lieben Gruß,
Chavali

__________________
.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*
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Alt 31.08.2014, 09:15   #4
a.c.larin
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 14.03.2009
Ort: wien
Beiträge: 4.893
Standard

hi syranie,
du sagst es, man ist regelrecht
Zitat:
der Helligkeit ausgeliefert
das kann auch ganz schön nervig sein!

unser führer in hammerfest meinte, er würde sich jahr für jahr auf die dunklere zeit freuen - denn da käme man dann endlich zur ruhe.

fazinierend ist es aber schon.
ich würde das gerne mal erleben. so ein ganzes jahr im hohen norden, im wechsel zwischen ganz hell und ganz dunkel.

wie würde einen das wohl verändern?


moin chavali,

hab jetzt dein gedicht nachgelesen - du sagst, du hättest es aus der vorstellung geschrieben.
das glaube ich dir, denn eigentlich ist die sonne in den weißen nächten kein "silberstreif" am horizont.
sie ist eigentlich ein gelb-orange-roter, leuchtender ball.
stell dir einfach einen sonnenuntergang vor, der stundenlang dauert, wobei die sonne dann gar nicht untergeht.
im grunde genommen ist das licht nicht silbrig, sondern taghell ( also in etwa die helligkeit eines sommerabends mit abendrot)
wirklich: ein regentag bei uns ist bei weitem düsterer als die nordische nacht mit sonne!

"weiße nächte" nennt man das wohl, weil der himmel taghell blau ist, nur an den rändern rötlich verfärbt - und die sehr lange , sehr schräge einfallenden sonnenstrahlen malen bizarre schatten an die steileren berghänge und küstenstreifen.

ob man in solchen nächten kraft holen kann, weiß ich nicht - ich hatte da eher zu wenig möglichkeit zum schlafen, und war nach 12 tagen dementsprechend erschöpft!
ich wachte oft schon um 4 uhr früh auf, dachte mir: ach, es ist schon hell! ( und dann: blödsinn: hier wird es ja gar nicht finster! da hätte ich noch zwei stunden weiter schlafen sollen! geht aber nicht bei so viel beleuchtung...)

wie auch immer: es ist fasziniernd , dieses schauspiel mal zu beobachten.

und dann gibt es noch den witz von dem norwegischen mädchen, das seine mutter fragte, wie lange es ausbleiben dürfe.
die mutter antwortete: bei sonnenuntergang musst du daheim sein!
daraufhin hat sie ihre tochter ein halbes jahr lang nicht mehr gesehen......

hier müsste also die erziehung ganz neue maßstäbe setzen. und ein tag hausarrest wäre eine entsetzliche strafe!

lg, larin
__________________
Cogito dichto sum - ich dichte, also bin ich!

Geändert von a.c.larin (31.08.2014 um 09:29 Uhr)
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Alt 31.08.2014, 23:01   #5
Thomas
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Benutzerbild von Thomas
 
Registriert seit: 24.04.2011
Beiträge: 3.375
Standard

Liebe a.c.larin,

ich halte das für ein sehr gut gelungenes Gedicht, dessen Rhythmus durch die Folge der Fragen und die Ausrufe sehr spannungsreich ist, und natürlich muss die letzte Strophe sein.

Liebe Grüße
Thomas
__________________
© Ralf Schauerhammer

Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller
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Alt 01.09.2014, 20:16   #6
a.c.larin
Erfahrener Eiland-Dichter
 
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Ort: wien
Beiträge: 4.893
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lieber thomas,

ich möchte die letzte strophe auch nicht weglassen, denn hier schließt sich für mich der kreis: vom kleid der worte ( 1. strophe) zum kleid der welt ( 4. strophe )- und dem nackten, der allmacht natur ausgesetzten menschenleben.

derzeit regnets bei uns nonstop - da sehnt man sich in der düsternis der tage direkt nach den hellen norwegischen sommernächten!

lg, larin
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