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Ein neuer Morgen Fröhliches und Hoffnungen

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Alt 15.05.2012, 17:41   #1
Chavali
ADäquat
 
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Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.004
Standard Adieu



Grüne Auen leuchten mir im Traum,
weite Wiesen laben meinen Blick,
Milanflügel kreisen überm Feld,
weites Land und keinen Blick zurück.

Lang genug hab ich gelebt im Grau,
Steine atmen nicht und schlafen nur.
Ich schau hinauf zu kaltem Himmelsblau
und leg zum Garten Eden eine Spur.

Adieu sag ich zu dieser großen Stadt,
gern lebt ich hier, doch nun ist es soweit:
Ein letztes Mal geh ich den schmalen Pfad,
der Fluss trägt immer noch sein graues Kleid.

Schon übermorgen weht der Wind mich fort,
zu meiner Heimat Wiesen, Wald und Hain.
Es ist, als brauchte es ein einzig Wort,
um wieder eins mit meinem Stamm zu sein.



*

__________________
.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*

Geändert von Chavali (04.09.2012 um 20:44 Uhr) Grund: letzte Zeile: zu entfernt (grammatisch unkorrekt :-))
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Alt 15.05.2012, 18:11   #2
Thomas
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Beiträge: 3.375
Standard

Liebe Chavali,

viel Glück fürs ADIEU, welches ja mehr ein Heimkommen ist. Der Wechsel vom Trochäus zum Jambus bei 'ich schau' passt gut, nur in der vorletzten Zeile würde ich das 'i' in 'einziges' stehen lassen, dann haben die beiden letzten Zeilen da hinten zwei unbetonte Silben, was gut klingt.

Liebe Grüße
Thomas
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Alt 15.05.2012, 19:16   #3
ginTon
Erfahrener Eiland-Dichter
 
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hi chavilein

In meinen Augen wieder ein Gedicht, welches dir sehr gelungen ist. Ich könnte
mir wiederum vorstellen, das Gedicht durchaus zu splitten.

Zitat:
Grüne Auen leuchten mir im Traum,
weite Wiesen laben meinen Blick,
Milanflügel kreisen überm Feld,
weites Land und keinen Blick zurück.

Lang genug hab ich gelebt im Grau,
Steine atmen nicht und schlafen nur.

Ich schau hinauf zu kaltem Himmelsblau
und leg zum Garten Eden eine Spur.
So sehe ich die ersten drei Strophen durchaus als ein Ganzes. Könnte mir vorstellen,
statt "kaltem Himmelsblau" "deinem Himmelsblau" zu verwenden?

Die beiden Abschlussstrophen sind auch sehr gut geschrieben...gefällt mir
das Werk ...liebe Grüße gin
__________________
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Ich fühle, also bin ich!

Alles, was einmal war, ist immer noch, nur in einer anderen Form. (Hopi)


nichts bleibt, nichts ist abgeschlossen und nichts ist perfekt... (Wabi-Sabi)
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Alt 15.05.2012, 21:44   #4
Dana
Slawische Seele
 
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Liebe Chavali,
du hast mit dem Herzen gedichtet und deine Gefühle umgesetzt, stimmt's?

Der Garten Eden ist immer dort, wo man einst Wurzeln "angesetzt" hat. Ich kann, so denke ich, sehr gut die Gemütsbewegung in deinem Gedicht nachvollziehen.
Auch den Wechsel vom Trochäus zum Jambus "in der Mitte", denn dieser unterstreicht die o.g. Gemütsbewegung. "Man geht nie so ganz, ..." und schon gar nicht "unbekümmert".
Jeder Abschied trägt seine Melancholie - jeder Neubeginn wird von Träumen und Hoffnung getragen.
Es möge gelingen.

(Außerdem sind Wiesen, Milane, Wald und Hain das Beste, was man haben kann.)

Gern gelesen, kommentiert und mitgefühlt.

Liebe Grüße
Dana
__________________
Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
Dana ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 16.05.2012, 10:32   #5
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Hi, Chavali!

In der letzten Zeile fehlt ein "zu", welches das von dir verwendete "um" nun mal verlangt. So ist der Satz fehlerhaft, auch in lyrischem Sinne.
Alternative: "Mir ist, als braucht es nur ein einzig Wort, // um mit den Wurzeln wieder eins zu sein."

Gern gelesen.

LG, eKy
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
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Alt 19.05.2012, 12:27   #6
Timo
nach vorn sehen und nicht
 
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Ort: Rathenow
Beiträge: 265
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Liebe Chavali,
den Fuß zu setzen in die heimatliche Au, ist ein wunderschöner Gedanke. Letzten Endes ist es so, dort wo man seine Lieben hat, dort ist unsere Heimat.
Liebe Grüße
Timo
__________________
Nach vorn sehen und nicht zurück!
Timo ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 21.05.2012, 00:08   #7
Cebrail
verkannt
 
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Registriert seit: 05.08.2010
Ort: Wo der Himmel die Erde berührt
Beiträge: 332
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He Katzi,
hier ist mal wieder was Schönes von dir das
mit einer Menge Herz besticht. (Nicht, dass mir deine
anderen Gedichte nicht gefallen würden, aber dieses hier
ist, aus meiner Sicht, besonders gelungen).
Die sehnsuchtsvolle, warme Beschreibung der Heimat,
dann die etwas kühlere Veranschaulichung der grauen
Stadt, in der aber ebenfalls ein wenig Wehmut mitschwingt
und am Ende dann der Entschluss zu den Wurzeln zurückzukehren.

Was mir nicht ganz zusagt steht in der letzten Strophe,
da schreibst du von Wald und Hain,
das ist für mich das gleiche, mag sein dass man
da unterscheidet und ich habe gerade auch keine
Lust rumzugoogeln ;-).
Eine Zeile die ich besonders mag ist folgende,
„Es ist, als brauchte es ein einzges Wort,
um wieder eins mit meinen Wurzeln sein.“
Das ist eines von den Gedichten die ich noch öfter
lesen werde.
Danke dafür.
C.
__________________
© auf alle meine Texte

„Mir gefiel der Geschmack von Bier, sein lebendiger, weißer Schaum, seine kupferhellen Tiefen, die plötzlichen Welten, die sich durch die nassen braunen Glaswände hindurch auftaten, das schräge Anfluten an die Lippen und das langsame Schlucken hinunter zum verlangenden Bauch, das Salz auf der Zunge, der Schaum im Mundwinkel.“
Dylan Thomas
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Alt 04.09.2012, 20:39   #8
Chavali
ADäquat
 
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Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.004
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Meine Güte, ihr lieben Dichterfreunde

wie konnte ich mich für diese wunderbaren Kommentare noch nicht bedanken?
Was soll ich sagen? Fast schäme ich mich dafür!
Also vielen vielen herzlichen Dank

Hallo Thomas, hallo ginnie, liebe Dana,
hi eKy, lieber Timo, hi Cebi,

eure Ideen und Vorschläge zur Glättung des Textes habe ich wohlwollend akzeptiert.
Ich werde mich sofort daran machen, diese umzusetzen.

Danke nochmals und liebe Grüße,
Chavali
__________________
.
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*
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