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Bei Vollmond Phantastisches und Science Fiction

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Alt 15.07.2011, 19:55   #1
Stimme der Zeit
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Die Galerie

Ich gehe durch die vielen, großen Räume.
Betrachte all die Bilder an den Wänden.
Hier gibt es keine Zeit, die ich versäume.
Wo sind die Türen?

Ich halte jetzt ein Bild in meinen Händen.
Die Farben sind darauf schon am Verblassen.
Unmöglich, einen Umriss zu erfassen.
Porträtgebühren?
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Alt 16.07.2011, 00:42   #2
wolo von thurland
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hallo stimme der zeit.
in der ersten strophe komme ich zuerst mit in eine grosse bildergalerie mit vielen grossen räumen, z.b. die pinakothek, und du versäumst hier nicht deine zeit, also ist es interessant und lohnend.
warum dann die frage nach den türen? das klingt, als ob du raus möchtest, so schnell wie möglich.
in der zweiten strophe nimmst du ein bild in die hand - oder hat es dir jemand in die hand gedrückt? auf jeden fall eine verbotene handlung. aber das bild ist am verblassen, also erinnerung an vielleicht ferne vergangenheit.
wegen der widersprüchlichkeit muss es sich um einen traum handeln.
aber was bedeutet denn "porträtgebühren"? da purzle ich aus deinem traum raus. willst du das wort erklären?
gruss von wolo
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Alt 16.07.2011, 23:07   #3
Stimme der Zeit
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Hallo, wolo,

die Bildergalerie kann man als eine Art "geistiges Reservoir" betrachten. Alles, was erlebt und erfahren wurde, hinterlässt dort ein "Bild" - eine Erinnerung. Wenn man diese "Galerie" besucht, versäumt man keine Zeit, da man sie dort "vergisst".

Erinnerungen können allerdings auch schmerzhaft sein, nicht alle Bilder sind schön. Es ist interessant und lohnend, sich dort aufzuhalten. Aber es kann auch schlimm sein ...

Es gibt Zeiten, wo man Gefahr läuft, sich in dieser "Galerie" zu verlieren, Zeiten, in denen es einem Menschen beispielsweise schlecht geht. Dann können die Bilder zur Bedrohung werden. Das kann (subjektiv "gefühlt") sehr aprupt sein, nur kommt man aus dieser "Gedankenschleife" plötzlich nicht mehr heraus. Wo sind die Türen?

Das "verblasste" Bild steht für Menschen aus der Vergangenheit, ein Bild, das man sich von einer bestimmten Person "gemalt" hat - in der Vorstellung. Wenn man dann feststellt, dass dieses "Porträt" nur eine Fantasie war, fällt es einem vielleicht schwer, es loszulassen, man möchte es fest halten, aber es verblasst doch gegenüber der Wirklichkeit.

Du hast recht, es ist ein beinahe "surreales" Gedicht, aber das ist die menschliche Psyche im Grunde genommen auch ...

Was ist Realität? Was ist Traum? Manchmal verschwimmen auch die Grenzen zwischen diesen beiden Welten. Der "Wechsel" kann sehr schnell erfolgen, so dass man Schwierigkeiten hat, sie zu unterscheiden. Gab es diesen Menschen auf dem Porträt wirklich, oder unterscheidet sich die wirkliche Person so drastisch vom Bild? Schwer zu akzeptieren, wenn die Person, die man zu "kennen" glaubte, gar nicht existiert - und vielleicht auch nie existiert hat.

"Porträtgebühren" soll den Leser auch "herauspurzeln" lassen. Die Frage ist: Hat man zu wenig "bezahlt" - oder zu viel? Die andere Möglichkeit lautet: Kann ich noch "Gebühren nachbezahlen", damit das "Bild" wieder "sichtbar" wird? Das LI fragt sich, ob es noch etwas tun kann. Die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt. Familie, Freunde, Lebenspartner - das kann in jeder Hinsicht jedem passieren ...

Im Grunde genommen ist dieses Gedicht ein Versuch, die Unzulänglichkeit der menschlichen Vorstellungswelt ein wenig zu skizzieren. Deshalb auch die "plötzlichen Sprünge", die sowohl den Wechsel zwischen den einzelnen Träumen (das kennt sicher jeder) als auch zwischen Traum und Wirklichkeit andeuten sollen.

Ich hoffe, du hast es gerne gelesen, auch wenn es ein wenig schwer zu durchschauen ist. Ein Versuch von mir, doch auch einmal ein wenig "kryptisch" zu werden, denn das fällt mir eher schwer.

Grüße

Stimme
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Alt 17.07.2011, 00:39   #4
wolo von thurland
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hallo sdz
ich bin prinzipiell ein gernleser.
und wenn ich ungefragt meinen senf dazugegeben habe (sorry, aber gernesser bin ich auch..), dann weil es mich gefesselt hatte. gerade wegen der chiffrierung.
offenbar habe ich nicht allzu sehr gefehlt mit meinem dechiffrierversuch. die porträtgebühren riechen in meiner nase etwas nach reimzwang, aber mein olfaktorischer sinn ist durch einen bösen schnupfen beeinträchtigt.
gruss
w.
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Alt 17.07.2011, 13:34   #5
Stimme der Zeit
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Hallo, wolo,

dann wünsche ich dir gute Besserung. In Deutschland ist auch eine Erkältungswelle am Rollen.

Du darfst gerne jederzeit deinen Senf dazu geben, selbst wenn deine "Dechiffrierung" daneben liegen sollte (was hier nicht der Fall ist).

"Porträtgebühren" sind ernsthaft ohne Reimzwang entstanden, aber ich wüsste nicht, falls dir das Wort nicht zusagt, wie ich es ersetzen und trotzdem den "Sinn" erhalten könnte.

Falls du einen Vorschlag hast? Jederzeit willkommen, ich möchte natürlich nicht, dass es "dem Reim geschuldet" wirkt - wobei es offenbar trotz meiner Intention diesen Eindruck erweckt.

Liebe Grüße

Stimme

P.S.: Sag mir bei Gelegenheit mal, was du gegen mich hast und warum. Darf ich dich nun kommentieren, oder soll ich es bleiben lassen, da unerwünscht? Mir geht das jetzt auf den Keks, das ist einfach lächerlich. Wir sind doch keine kleinen Kinder mehr ...
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