19.02.2017, 14:39 | #1 |
TENEBRAE
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Aus dem Gedächtnis
Ich trage viel durch meine blassen Tage,
entrückter wohl der Zeit, die ich bewohnte, und was davon noch ein Erinnern lohnte, beatmet mich wie eine bange Frage: Wozu dies alles, das ich mit mir trage? Die ausgefransten Bilder, die ich schonte, als ob ein Sehnendes in ihnen wohnte, dem ich verfallen bin, doch widersage. Wer bin ich endlich, dass ich nicht vergessen und tilgen mag, worin mein Wesen badet? Wie sind wir doch erhaben und vermessen zugleich - zu glauben, dass es eine Rolle im Leben spielt zu wissen, was uns schadet und was uns tanzen lässt ins Wundervolle.
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. Geändert von Erich Kykal (10.04.2017 um 18:59 Uhr) |
19.02.2017, 16:53 | #2 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Lieber Erich,
die beiden Quartette sind sehr schön geraden, aber am Ende war ich etwas enttäucht, weil ich in den Terzetten eine Antwort erwartete, die ich nicht fand. Liebe Grüße Thomas
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© Ralf Schauerhammer Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller |
19.02.2017, 19:08 | #3 |
TENEBRAE
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Hi Thomas!
Einerseits gibt es auf manche Fragen eben keine befriedigende Antwort, zum anderen steckt indirekt schon eine Art Antwort in den Terzetten: Indem wir glauben, in allem einen Sinn (oder Unsinn) finden zu können, definieren uns unsere Erinnerungen als Individuen und Persönlichkeiten. Darin und daraus die richtigen Lehren zu ziehen und sich selbst zu erweitern, darin liegt Erhabenheit. Da wir aber ebenso oft daran scheitern, bzw. dazu tendieren, uns anhand unserer Lebenserfahrungen überzubewerten und zu wichtig zu nehmen, darin liegt Vermessenheit. Letztlich ist unser Leben nur für uns selbst von Belang, sogar das Leben der ganz Großen, die Geschichte schrieben oder veränderten, mittelt sich nach spätestens ein paar Jahrtausenden aus dem Menschheitsgedächtnis heraus. Der letzte Satz des Sonetts spielt darauf an, vielleicht etwas zu indirekt und zu lyrisch aufbereitet. So ist auch der Titel zu verstehen: "Aus dem Gedächtnis" kann bedeuten, dass wir aus dem Gedächtnis heraus leben und Kontur gewinnen, aber eben auch, dass wir irgendwann aus dem Gedächtnis (der Nachwelt) verschwinden. Ich mag diese Mehrdeutigkeiten! Sorry, wenn es diesmal zu kryptisch war. LG, eKy
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07.05.2018, 10:09 | #4 | |
Gast
Beiträge: n/a
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Lieber Erich,
Zitat:
Sehr gerne gelesen von sy |
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07.05.2018, 18:09 | #5 |
TENEBRAE
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Hi Sy!
Boah eh - was bin ich doch für ein philosophisches Kerlchen! Hab Dank für die Fadenbelebung! LG, eKy
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07.05.2018, 18:17 | #6 |
ADäquat
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Hi Erich,
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07.05.2018, 22:16 | #7 |
TENEBRAE
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Hi Chavi!
Der Text ist mehr als ein Jahr alt - was magst du sonst noch verpasst haben!? Vielen Dank für die lieben Worte! LG, eKy
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