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Finstere Nacht Trauer und Düsteres

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Alt 28.11.2009, 13:58   #1
Walther
Gelegenheitsdichter
 
Registriert seit: 09.11.2009
Ort: Im Wilden Süden
Beiträge: 3.210
Standard Sonnenuntergang

Sonnenuntergang


Am Rand stehn
Das Zentrum im steten Blick
Ausweichen

Umgehen Anschleichen
Aufgespießt vergehen Vorhaben
Worte vereinsamen

Im Griff haben
Messer keine Schneide
Abgekauft ist

Der Schneid am schnellsten
Mut macht den Scheideweg
Es trennt wer bekennt

Heut bleib ich
Perfekte Randerscheinung
Bis der Sonnenuntergang stirbt

Vor der Nacht
Eingeschwärzt und angeschwärzt
Und Abendrot und tot
__________________
Dichtung zu vielen Gelegenheiten -
mit einem leichtem Anflug von melancholischer Ironie gewürzt
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Alt 28.11.2009, 14:03   #2
Leier
gesperrte Senorissima
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Pfalz
Beiträge: 4.134
Standard

Lieber Walther,


das erinnert mich an den tragischen Tod jenes Mannes, der Schülern zu Hilfe kommen wollte und selbst totgetrampelt wurde.
Und die Umstehenden?
"Wer sich in Gefahr begibt, kommt darin um"-Typen. Wegsehen ist leichter.
Aber auch ich wäre feige.
Das war evtl. nicht der Sinn Deines Gedichtes, aber ich habe es so interpretiert.
Vielleicht sprichst Du den Untergang des Abendlandes an?


Lieben Gruß
von
cyparis
Leier ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.11.2009, 15:13   #3
Walther
Gelegenheitsdichter
 
Registriert seit: 09.11.2009
Ort: Im Wilden Süden
Beiträge: 3.210
Standard

Lb. cyparis,

meine Vers libre Gedichte handeln alle von Sprache, von Wortfetzen, Sprichwörtern, Alliterationen, Binnenreimen. Hier spannt sich ein Bogen vom "Am Rand stehen" bis zur "perfekten Randerscheinung", vom Schneid zu Schneide, vom Messergriff zum "Im Griff haben", vom Tod zum Abendrot zum Tod, um nur einige Bögen zu nennen.

Letztlich muß man sich auf die in Strophensenryus gegliederten Strophen einlassen und mit ihnen seinen eigenen Gedankenassoziationen folgen, ganz so, wie Du das jetzt tatst. Der Leser ist eingeladen, sich auf die geschaffenen Räume zwischen den Versen einzulassen.

Du hast also für Dich dieses filigrane "Sprachkunstwerk" erkundet und erschlossen. Dafür danke ich Dir, denn genau das ist die Absicht dieses Gedichts.

Frohes Dichten und Werken.

Lieber Gruß W.
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