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Finstere Nacht Trauer und Düsteres

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Alt 13.05.2009, 13:17   #1
Helene Harding
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Schrei



Gekrümmt
auf feuchtem Tuch
kriecht der Alb

Aus Traumaugen schießen
Salzfontänen

Im Krampf aufbäumend
verdrehen Arme sich

grotesk

zittern lautlos Lippen

Doch dann

ganz leise
lauter
unendlich laut

dass die Nacht jäh zerreißt

stoßen sie ihn aus

den

SCHREI



copyright@budina

Geändert von Helene Harding (13.05.2009 um 13:19 Uhr)
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Alt 13.05.2009, 13:34   #2
ruhelos
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Registriert seit: 24.03.2009
Beiträge: 574
Standard

hallo budina,

du hast das, was den Albtraum ausmacht in treffenden Metaphern beschrieben. Wohl jeder hat so etwas schon an eigenem Leib erlebt und kann deinen Worten nur beifpflichten.

Viele Grüße
ruhelos
__________________
Schreiben ist leicht. Man muss nur die falschen Wörter weglassen. (Mark Twain)
ruhelos ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 13.05.2009, 19:35   #3
Helene Harding
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard

Hallo ruhelos, ja, Albträume können einen, gleich einer "Fessel", womöglich jahrelang begleiten. Ich kenne einige Menschen, die frequent von Fall- oder Flucht-Träumen "heimgesucht" werden.
Dass ich dir jenen Moment nahe bringen konnte, ist für mich absolut befriedigend.
Es bleibt zudem dem Betrachter unbenommen, Rückschlüsse auf eigene Traumerfahrungen zu ziehen.
Dieser Schrei hier könnte rein psychologisch gesehen, rudimentär ein charakteristisches Defizit darstellen. Wie gesagt, könnte.
Dein Kurzkomm zeigt mir, dass das Thema durchaus seine Berechtigung hat.
Danke.

alles liebe, budina

Geändert von Helene Harding (14.05.2009 um 18:24 Uhr)
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Alt 14.05.2009, 07:54   #4
ReinART
Gast
 
Beiträge: n/a
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Liebe Budina
das ist gut beschrieben. natürlich in der Dir typischen Manier, die Du immer besser zu beherrschen scheinst
Das soll nicht schulmeisterlich klingen, sondern nur zum Ausdruck bringen, dass ich sehe, dass dein Kampf, Dir deinen persönlichen Stil zu entwickeln, von Erfolg gekrönt ist.
Sei mir nicht böse, wenn ich einige Kleinigkeiten moniere, die aber meiner persönlichen Lesart und Verständnis entspringen:
Der Alb ist gleich dem Träumenden-so lese ich es.
Der Träumende gekrümmt auf dem nassen Laken ist für mich besser als liegender vorzustellen. er liegt gekrümmt. Wenngleich Gollum auch gekrümmt kriecht. Aber das Laken wäre zu klein
Um den Bezug zu dem Protagonisten besser darzustellen, hätte ich nicht die Lippen genommen, den ein Schrei entweicht, denn dieser Schrei entweicht dem gebeutelten Alb oder Träumenden. Das wäre für mich ein viel tieferes Erleben, denn die Lippen sind sehr unpersönlich.
Trotz dieser kleinen Anmerkung: ein sehr ausdrucksstarkes gedicht
reinhard
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Alt 14.05.2009, 18:09   #5
Helene Harding
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard

Lieber ReinART, mensch, danke für das Kompliment :-) Dass du den Eindruck hast, ich würde um meinen persönlichen Stil kämpfen ReinART, finde ich seltsam?! Das ist überhaupt nicht an dem. Ich lege mich einfach nicht gern fest, möchte das lyrische Panorama entdecken und ausreizen, und ja, ich genieße es sogar. Auf dem Gebieten der Erotik, Liebe und Romantik fühle ich mich relativ sicher. Die absolute Herausforderung liegt für mich im Schattenreich, der Finsternis, Grusel... ;-)

So möchte ich die Lippen weiter lautlos zittern lassen, denn sie gehören für mich zwingend zum Kontext.
Danke dir sehr für das "ausdrucksstark".

alles liebe, budina
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