10.06.2014, 10:53 | #1 |
TENEBRAE
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Schöne Tage
Wie selten sind die unbeschwerten Tage,
gelöst von wirrer Sorge und Bedenken. Die Freude, die sie vorbehaltlos schenken, gerinnt nur allzu bald zu neuer Klage. Allein ihr Freuen hilft, dass ich ertrage, worin sich meine wunden Sinne senken in Dunkelstunden, die mein Leben lenken, als stünde ihre Herrschaft nie in Frage. Als wollte diese Welt, dass ich sie wage, berührt sie mich in schwankenden Minuten - als hoffte sie, dass ich in mein Verbluten bewusster trage, was die Blicke finden. Doch viel zu selten sind die schönen Tage, um mich an ihr Lebendiges zu binden.
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. Geändert von Erich Kykal (16.06.2014 um 21:11 Uhr) |
11.06.2014, 18:54 | #2 | |
Slawische Seele
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Beiträge: 5.637
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Lieber eKy,
ich habe noch nie so einen schön gebogenen Inhalt in einem einzigen Gedicht (Sonett) gesehen. Philosophie, Trauer und Hoffnung. Es tauchen Sonnentage, Freude, Klage, Dunkelstunden und Verbluten in Bildern auf - wobei die Welt sich in einen Schutzengel verwandelt, bzw. als solcher anbietet. Ein solcher Film lief direkt bei mir ab. Noch mehr: Das lyr. Ich scheint das zu ahnen, weil es sich von der "Welt" angesprochen fühlt: Zitat:
Gern gelesen und ein paar Gedanken da gelassen. Liebe Grüße Dana
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Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben. (Frederike Frei) |
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11.06.2014, 21:11 | #3 |
TENEBRAE
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Hi, Dana!
Das Wort "Dunkelstunden" hab ich bei Rilke geklaut - Schande über mich! Dies ist wieder so ein Stück "Psychohygiene", wo ich mir eine trübe Stimmung vom Gemüt schrieb. Kaum auf's Papier geflossen (bildlich gesprochen - eigentlich müsste es wesentlich prosaischer heißen: "ins Forum getippt"), ging es mir auch schon wieder besser! Über inhaltliche Dynamik, Spannungsbögen usw. mache ich mir beim Schreiben nie Gedanken - das kommt, wie es möchte und soll wohl so sein, wie es will. Ich beginne nur mit einem bestimmten Bild oder Gedanken und spinne dies dann lyrisch fort, bis ich zu einem mir konvenierenden Punkt gelangt bin, der das Werk für mich abschließt. Scheinbar eignet sich diese meine Schreibweise besonders für die Sonettform, und deshalb werden es so viele. Früher schrieb ich nie Sonette, erst seit ca. 4 Jahren, und es war ein "learning by doing", weil ich die meisten Regeln erst nach und nach lernte - und nie alle für mich nachvollzog. So sind die meisten meiner Sonette zumindest "unkonventionell". Vielen Dank für deine Gedanken - wie immer höchst willkommen! LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
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