23.06.2009, 00:58 | #1 |
der mit dem Reim tanzt
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Untergang
Heute sah ich es so gerne,
wie die Hauptdarstellerin, brennend feuernd in der Ferne marmorn sinkt im Westen hin. Rosagraugetönter Himmel zwischen hellgeflammtem Grund, spiegelnd in dem Wellgewimmel, all des Wassers tief im Schlund, schwarzgerahmt von Tannenfluten, die schon heimgekehrt zur Nacht. Letzte Gleiter sich nun sputen, haben Furcht wohl vor der Macht, die sich noch im hellen Schein, zwar vergänglich, prächtig zeigt, schenkt sich noch mal kräftig ein, eh sie sich zur Ruhe neigt.
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gestörte Kreise |
23.06.2009, 01:35 | #2 |
Gesperrt
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Lieber Archimedes,
obwohl sie ziemlich schwer zu lesen sind, mag ich Deine Bandwurmverse. Kann sein, dass sie die Stimmung sogar besser transportieren. Wortgewaltig und stimmungsgeladen ist Dein Gedicht; einem Sänger mag ich das gar nicht vorhalten: Ich komme zuweilen bei Deinem Versmaß ins Holpern. Das macht aber nichts, denn die Bilder sind schön und erinnern mich an Gemälde von C.F. Friedrich. Das ist ein Kompliment, stimmts? Gute Nacht, Medusa. Geändert von Medusa (23.06.2009 um 13:55 Uhr) |
23.06.2009, 12:41 | #3 |
Flaschenpost
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hallo Archimedes,
Medusa hat recht, ein wortgewaltiges und stimmungsvolles Sonnenuntergangsgedicht im Kreuzreim hast du uns hier geschenkt. Die Bilder erwachen vor den Augen des Lesers zum Leben. Die langen Sätze machen es erforderlich, dass der Leser das Gedicht nicht einfach überfliegt, sondern genauer hinschaut. Viele Grüße ruhelos
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Schreiben ist leicht. Man muss nur die falschen Wörter weglassen. (Mark Twain) |
25.06.2009, 12:54 | #4 |
der mit dem Reim tanzt
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Liebe Medusa, ich hatte mal Lust den Romatiker rauszuhängen. Um so mehr freut mich dein "wortgewaltig" und "stimmungsgeladen", das ist große Anerkennung. Rhythmisch holpert es meiner Meinung nach nicht, da stockt wohl eher der Sinnsucher. Mit Caspar David Friedrich hast du es genau getroffen.
Liebe Ruhelos, die langen Sätze habe sich so ergeben. Ich wollte die Gleichzeitigkeit der vielen Eindrücke so zum Ausdruck bringen. Mehrmaliges Lesen ist bestimmt nicht schlecht. Ich danke euch für die freundlichen Kommentare euer Archimedes ...der stimmungvolle Kreise mag
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gestörte Kreise |
25.06.2009, 14:26 | #5 |
gesperrte Senorissima
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Lieber Archimedes,
meinen ersten Kommentar hat mein pc "gefressen" (Ich geh nie wieder auf "Antworten", nur noch auf "direkt antworten"..) Dein Gedicht ist wundervoll-romantisch, warum Du das als "raushängen" bezeichnest, entzieht sich meiner Kenntnis. Ich mag diese langen Sätze, denen man nachsinnen und nachspinnen kann. Sie wecken Bilder nicht nur vor dem inneren Auge. Schöne Malerei mit Worten. *** Heute sah ich es so gerne, wie die Hauptdarstellerin, brennend feuernd in der Ferne marmorn sinkt im Westen hin. Rosagraugetönter Himmel zwischen hellgeflammtem Grund, spiegelnd in dem Wellgewimmel, all des Wassers tief im Schlund, schwarzgerahmt von Tannenfluten, die schon heimgekehrt zur Nacht. Letzte Gleiter sich nun sputen, haben Furcht wohl vor der Macht, die sich noch im hellen Schein, zwar vergänglich, prächtig zeigt, schenkt sich noch mal krä Letzte Gleiter sich nun sputen, haben Furcht wohl vor der Macht, die sich noch im hellen Schein, zwar vergänglich, prächtig zeigt, schenkt sich noch mal kräftig ein, eh sie sich zur Ruhe neigt. *** Mir wäre zur zweiten Strophe (schwieriger Reim!!!) etwas eingefallen, aber das ist wohl über der ganzen pc-arbeit untergegangen. Ich probiere es dennoch wieder: nein. außer "isabellenfarbnem Schimmel" * fällt mir nichts ein, und das paßt nicht mit dem tiefen Schlund. *So können manche Sonnenuntergangswolken machmal aussehen. Also bleibt mir nur, in den schwarzgerahmten Tannenfluten immer und immer wieder hängenzubleiben. Hingerissen: cyparis Geändert von Leier (25.06.2009 um 14:28 Uhr) |
25.06.2009, 14:41 | #6 |
TENEBRAE
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Hi, Archimedes!
Ein sehr schönes, sprachgewaltiges Gedicht. Nur manche Satzkonstruktioonen sind nicht im Detail ausgereift. Was mir allerdings vor allem auffiel war, dass die Zeilen ganz allgemein für diese Art gravitätischen, majestätischen und getragen-emotionalen Inhalt etwas kurz geraten sind. Man liest es beinah zu rasch herunter, muss sich bewußt einbremsen, damit die Stimmung nicht sozusagen "verhudelt" wird. Mir kommt's eben so vor. Auch mit der Logik hapert's für mich an einer Stelle: Warum sollten die "Gleiter" (Vögel?) Furcht vor der Macht (der Sonne?) haben und sich sputen (um wohin zu gelangen? - Ins Nest? In die Dunkelheit? Eigentlich sollten sie sich als Augentiere ja vor letzterer fürchten!)? Vorletzte und letzte Zeile der letzten Strophe wirken drangehängt. Hier wäre ein Strichpunkt oder ein Punkt ehrlicher. Insgesamt aber gern gelesen! LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
25.06.2009, 17:01 | #7 | |
der mit dem Reim tanzt
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Liebe cyparis, das tut mir Leid, dass dein PC dich nicht lieb hat. Dennoch habe ich deinen Kommentar mit dem Lob gerne gelesen. Das "raushängen" ist eine Berliner Eigenart, nämlich auch in die falsche Richtung zu übertreiben.
Hallo Erich, ich bin froh, dich hier zu lesen zumal ich jedesmal was dabei gelernt habe. Zitat:
Letzte Gleiter sich nun sputen in Verbeugung vor der Macht Auch das die letzten beiden Zeilen angehängt wirken ist wie das Abendrot, das noch am Himmel lange nachklingt, wenn es auf der Erde schon finstere Nacht ist. Ich danke euch für wohlwollende und lobende Kommentare Gruß Archimedes ...dessen Kreise abends nachleuchten
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