06.02.2010, 15:02 | #1 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Bein Ofen
In Ofn brennts Feia,
es wird wieda koid, a Schnee kummt, a neia, es glitzert in Woid. Es wintert im Goartn und laungsaum wirds stad! Jetzt haßts wieda woartn! Und maunchsmoi is fad! Jetzts haßts wieda: Daunkn! Fia ollas, wos woa. Vasöhnan, net zaunkn, es kummt a neichs Joahr! Wias Feia in Ofen brennt nieda zur Gluat vabrennt aa dei Ehrgeiz- und laungsaum wiards guat! Des Feia, des Brennan mochts woarm und mochts hö, des dauert sei Zeitl, des geht net so schnö! Und aa bei die Menschn brauchts Zeit, bis ma's kennt: So stoark wie du brennt host, so wärmts di am End! In Ofn brennts Feia, da Tog vaklingt stumm. I denk so an heia - a Johr is glei um! |
06.02.2010, 15:40 | #2 |
Slawische Seele
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Vorsicht - Danamundart
Dat mit der Sproach is so ei Soach för eene die nach Douden g'lernt un bangig g'denkt hoat: Düs schnall i nie. Aba ei Feia, so wie es heia g'brennt hoats bi jau, dees wärmelt goud, gäbt Herzensmout. Macht mundartschlau. Hoabs mi geern angheert. Leeve Gröt Dana
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Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben. (Frederike Frei) |
08.02.2010, 23:40 | #3 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Liest du es selber? Ich finde, dass die Stimme sehr angenehm
und schön klingt. (: Vielen Dank für die Vertonung, das Gedicht gewinnt dadurch. Ich hätte mir das gedanklich nicht so schön vorlesen können. lg onkie |
11.02.2010, 22:22 | #4 |
Lyrische Emotion
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Liebe larin,
ja, wem sagst du das? Gesprochen empfinde ich es übrigens eingängiger, als geschrieben, weil ich den österreichischen Dialekt nicht so gut nachmachen kann. Der Vortrag ist zudem gut gelungen und konnte mich überzeugen. Hab's direkt drei Mal gehört. Das klingt im positiven Sinne ganz schön gelassen und hat auch eine beruhigende Wirkung. Letztendlich hast du Recht: Dat janze "Zaunkn" lohnd sech net wirklich, dat is so üewerflüssich wie en Kropf. Domit vertändelste bluoß ding Tied un dat Johr is im Ruptika wier üm. Un allet füer nix un wiedernix... Ever, wat willste maken, wenn dat Füer imma wieda jeschürt wird, bloß weil irjendsonne Torfkopp wieda nachlejt? Dann brennt dat imma wiäder un wiäder un wieäder. Sell avis oda wie de Franzos säät... Nu sach mir noch ens, wat hiäßt eijentlich "stad" ? Jern jelesen un en Kall dogeloten...) Liebe Grüße Bis bald Falderwald
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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine) Für alle meine Texte gilt: © Falderwald --> --> --> --> --> Wichtig: Tipps zur Software |
12.02.2010, 08:18 | #5 |
MohnArt
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Lev Larin,
dat häste äwer fein jemacht und dir ganz prima usgedacht, da ist sovöll weiset für jeden Mensch drin, dat soll man sich merke im Härz un im Sinn! Ein feines Gedicht, liebeLarin, das bei dem erneuten Kälteeinbruch eine aktuelle Bedeutung erhält. Liebe Grüße, Klatschmohn |
13.02.2010, 00:04 | #6 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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hallo onkie IIV,
ja - ich lese es selber. (aber meine sprechstimme kann ich selbst ehrlich gesagt nicht so besonders gut leiden). darum freuts mich jetzt besonders, dass sie dir gefällt. lust auf ein glas tee vorm flackernden feuerchen? hallo falderwald, mir gehts genau umgekehrt: ich tu mir beim dialekt-reden leichter als beim dialekt-schreiben! ich finde auch, dass so ein kaminfeuerchen eine überaus beruhigende, sedierende wirkung hat (jedenfalls, solange das feuer bleibt, wo es sollte: drin im ofen!). das muss irgend ein uralter erinnerungsrest im stammhirn sein, der sich da einschaltet. (denn "als sie das feuer hatten, mussten sie die nacht nicht mehr fürchten...") ich geb dir recht: zanken, meckern, motzen ( oder wie immer mans nennen will) bringt nicht viel. dennoch sollte unbehagen ausgesprochen werden dürfen und gehört werden können. das erfordert von beiden seiten eine gewisse kommunikative grundfertigkeit, die (leider) nicht immer vorhanden ist. unsere emotionen haben uns mitunter fester im griff, als gut wäre - und dann eskaliert das, was eigentlich ein sachlicher diskurs sein sollte und führt zu revierkämpfen und grabenbrüchen. und die kosten energie - auf beiden seiten der linie..... "nachgelegt" wird nur, wenn irgendein grundbedürfnis nicht genügend würdigung erfahren hat. und oft wird an einem sachthema etwas festgemacht, was im grunde eine ganz andere ursache und wurzel hat. (und die ist mitunter auch dem "motzer" nicht wirklich bekannt). nicht umsonst steht das wort in der bibel: "vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun." ein guter satz, über den man mal meditieren kann, während man dem feuer beim brennen zusieht..... ah ja, eins noch: "stad" heißt still. es gibt im wienerischen auch den ausdruck "schmähstad", das heißt dann: um eine ausrede verlegen sein. ist mir persönlicher aber nur ganz, ganz selten passiert.... hallo klatschmohn, willkommen in der runde der wärmesuchenden! Viel Kummer macht der Mensch sich ganz allein, und merkt allmählich erst im hellen Feuerschein, wie sehr an Liebe es ihm oft gebricht: denn alles Wüten führt nur hinters Licht.... So möge an des Ofens Wärme erfrorne Sehnsucht neu genesen, wenn, abgewandt von all dem Lärme, er hin zur Weisheit reift im Wesen. Da hast du mich doch tatsächlich noch dazu gebracht, noch tiefer in das Feuer hinein zu blicken.... vielen dank allen kommentatoren für die lobenden worte! möge euer herz den frieden finden, den es sucht! lg, larin |
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