Gedichte-Eiland  

Zurück   Gedichte-Eiland > Gedichte > Ein neuer Morgen

Ein neuer Morgen Fröhliches und Hoffnungen

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
Alt 21.01.2010, 20:44   #1
Walther
Gelegenheitsdichter
 
Registriert seit: 09.11.2009
Ort: Im Wilden Süden
Beiträge: 3.210
Standard Oklahoma Oma - eine Westernmoritat -

Oklahoma Oma
- eine Westernmoritat -


Ich fahr heut zu meiner Oma
Weitweitweg nach Oklahoma,
Tief im wildenwilden Westen
Wo die Cowboys tragen Westen,

Stiefel, Sporen, Colts und Lasso.
Oma’s Hütehund heißt Tasso.
Wenn er bellt, erwacht das Haus.
Mittags, morgens, nachts, tagaus,

Tagein kann's geschehen, dass
Tasso meint, es wär kein Spaß,
Seine Nase voll zu duften.
Cowboys müssen feste schuften,

Reiten Kühen hinterdrein,
Die mal kurz alleine sein
Und dort wiederkäuen wollen,
Wo sie es doch gar nicht sollen.

Pferdehufen machen Krach,
Und ich liege gerne flach
Neben ihnen auf dem Boden,
Halte Arme, Knie und Hoden,

Kopf und Bauch und linke Hand.
Selbst bei Sonne und Verstand
Ist das Treiben von viel Kühen
Harte Arbeit, toughes Mühen,

Und der Lohn ist ziemlich klein.
Schön ist dann das Cowboysein,
Wenn man mit der Whiskypulle,
Rechts ne Kuh und links ein Bulle

Um das Lagerfeuer tanzt.
Ist der Schlafsack auch verwanzt
Und verfloht: Das große Jucken
Kann durch Moonshinebourbonschlucken

Bis zur Waschung unterdrückt,
Wenn das Treiben endlich glückt,
Werden und total vergessen.
Ist der Cowboy aufgesessen,

Hat er keine Zeit dafür,
Sonst stößt ihn der nächste Stier
Oder Kuh von Rosses Rücken.
Staub zu fressen kann entzücken!

Cowboys tragen einen Hut.
Manchen stehen Hüte gut.
Jedenfalls hilft er die Sonne
Fernzuhalten. Welche Wonne

Ist ein Hut, wenn ziemlich feucht
Regen aus den Wolken fleucht!
Leise hört man Regentropfen
Dann an seinen Stetson tropfen,

Fasst erst Krempe und dann Mut,
Kämpft an gegen Wasserflut,
Gegen Kühe, weite Weiden.
Cowboys können ihn nicht leiden,

Regen gradeso wie Staub.
Beides stört schon, mit Verlaub,
Bei der Arbeit und beim Hüten.
Oma will das nicht vergüten,

Auch bei Schnee zeigt sie sich hart,
Hat Schlechtwettergeld gespart
Für den Stall und eine Koppel.
Ich fahr mir durch die Stoppel

Meines Barts und mach mir meinen Vers
Drauf, kapier: Kein Festkommers
Ist das Dasein, nur Kommerz.
Indianer kennen keinen Schmerz,

Bosse haben nirgends Herz,
Cowboys blicken himmelwärts,
Wenn sie nachts am Feier schlafen.
Dumm sind immer nur die Braven,

Wer Erfolg hat, der ist böse.
Fährt der Whisky ins Gekröse,
Pfeifen Bohnen durch den Darm,
Wird es jedem Cowboy warm!

Omas sind nicht, was sie waren:
Drum beginn ich mit dem Sparen,
Kauf mir einen Flug zurück.
Deutschland, ja, das ist ein Glück,

Hat viel Schwein und Pferd und Kuh.
Cowboys finden da im Nu
Bauerstöchter, schön und willig.
Ich bin mir nicht noch zu billig

Für das Leben des Landeies.
Wenn es sein muss, ja, dann sei es.
Nehm die Schönste unter allen,
Laß mich mit mir glücklich fallen

In das Heu und auch ins Stroh,
Weiche Kissen sowieso,
Will sie blond mit langen Haaren,
Will mich mit ihr brünstig paaren,

Wenn die Kuh gemolken ist,
Ausgemistet Schweinemist.
Nach der langen Tage Arbeit
Haben wir ein wenig Freizeit,

Dann sitz ich mit ihr im Arm
Auf der Tenne, halt sie warm,
Und wir freuen uns des Lebens.
Cowboys suchen das vergebens!
__________________
Dichtung zu vielen Gelegenheiten -
mit einem leichtem Anflug von melancholischer Ironie gewürzt
Alle Beiträge (c) Walther
Abdruck von Werken ist erwünscht, bedarf jedoch der vorherigen Zustimmung und der Nennung von Autor und Urheberrechtsvorbehalt

Geändert von Walther (28.01.2010 um 11:15 Uhr)
Walther ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 22.01.2010, 10:32   #2
norbert
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 09.02.2009
Ort: im kalten schleidener tal
Beiträge: 1.011
Standard

he he, walter,
haste erfrierungserscheinungen gehabt und dann versucht, mit whisk(e)y zu kurieren!?
ich sach ja immer, der winter tut dem menschen nicht gut, da kriegt er fieber und fängt an zu fantasieren - und einer wie du fantasiert halt gereimt, man kennt ja die dichterneurosen...
is klar, muss mal sein..
liebe grüße
norbert
norbert ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 22.01.2010, 11:31   #3
Walther
Gelegenheitsdichter
 
Registriert seit: 09.11.2009
Ort: Im Wilden Süden
Beiträge: 3.210
Standard

Na, lb. Norbert,

'ne Dichterneurose ist das nicht. Aber vielleicht eine Büttenrede. Und mit den Whisky magst Du recht haben. Den braucht der Cowbow in der kalten Nacht.

LG W.
__________________
Dichtung zu vielen Gelegenheiten -
mit einem leichtem Anflug von melancholischer Ironie gewürzt
Alle Beiträge (c) Walther
Abdruck von Werken ist erwünscht, bedarf jedoch der vorherigen Zustimmung und der Nennung von Autor und Urheberrechtsvorbehalt
Walther ist offline   Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +1. Es ist jetzt 09:11 Uhr.


Powered by vBulletin® (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, Jelsoft Enterprises Ltd.

http://www.gedichte-eiland.de

Dana und Falderwald

Impressum: Ralf Dewald, Möllner Str. 14, 23909 Ratzeburg