20.02.2010, 18:45 | #1 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Schlussendlich
Werd ich im Frühling neu geboren?
Entlockt der Winter Klagen mir? Im Sommer hab ich dich verloren - kein Sehnen führt zurück zu dir. Ich werd im Frühling nicht mehr blühen, die Ernte wird kein Risiko. Es lebt sich leicht, denn alles Mühen verschwand mit dir ins Nirgendwo. Ich werd im Frühling nicht mehr warten, der Herbst zerstört mir keinen Traum, auch keine Hoffnung. All die zarten Gefühle wurden leer im Raum. Ich werd im Frühling nicht mehr grünen. Ich stehe wie der dunkle Wald und schweige. Und die Zeit muss sühnen, was ohne Antwort hier verhallt. |
20.02.2010, 22:17 | #2 |
Slawische Seele
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Liebe larin,
das Gedicht ist "wunderschön traurig" für jemand, der traurige Gedichte mag. Ich bin so eine. Es ist sprachlich im Fragespiel und Aussage fließend umgesetzt und eigentlich sehr klar. Trotzdem bin ich hier schon zum wiederholten Male, weil ich das Rätsel noch nicht gelöst habe. Sind es doch Metaphern? Oder habe ich das berühmte Brett vor'm Kopf? Ich werde nicht mehr warten, grünen, blühen - weil ich dich im Sommer verloren habe. - Das macht mir zu schaffen. Ist es ein Baum, der im Sommer die Lebenskraft durch Trockenheit verloren hat? Für mich sind abgestorbene Bäume, wie sie einsam und kahl da stehen, immer ein trauriges Bild. In der Hoffnung, richtig zu liegen, mitfühlende Grüße Dana
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Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben. (Frederike Frei) |
22.02.2010, 00:08 | #3 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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hallo dana,
sei getrost: dem Lyrich hat der verlust auch zu schaffen gemacht! ich denke, es ist auch nicht so wichtig , ob man das ganze metaphorisch oder konkret lesen will: verlust bleibt verlust! was ich hier ausdrücken wollte, war die "ruhe nach dem sturm". ein intensives gefühl, das schwierig zu verarbeiten war, hat sein ruhiges ende gefunden. der neue frühling wird keinen so vehementen ausschlag ( grünen , blühen, usw...) mehr bringen - doch letztlich hat auch das sein gutes. ( die "ernte" ist nicht mehr in gefahr, illusionen können - in ermangelung ihrer selbst - nicht mehr zerplatzen, wo nicht so viel licht ist, ist auch nicht mehr so viel schatten, usw...) der ausgleich erfolgt durch die zeit selbst. wo ungestümes begehren verstummt ist, da entsteht allmählich zufriedenheit......(zumindest kann man es hoffen). und dann ist das scheinbar finstere nur ein weiteres tor, durch das man gegangen ist.... lg, larin |
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