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Denkerklause Philosophisches und Nachdenkliches

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Alt 17.01.2010, 20:59   #1
a.c.larin
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 14.03.2009
Ort: wien
Beiträge: 4.893
Standard Im nächsten Leben

Man sollte wie das Wetter sein:
Nicht einfach zu durchschauen!
Denkt einer jetzt, du würdest schnei’n,
dann fängst du an zu tauen.

Giert kurz drauf wer nach Sonnenglut,
so kannst du ihm was regnen
und den, der still das Seine tut,
mit zarter Milde segnen.

Den, der dich nervt, seis irgendwie,
kannst du mit Hagel schlagen!
Er kann dir zürnen, aber nie
dich bei Gericht verklagen.

Du bläst mal warm, du bläst mal kalt,
mal heftig und mal schwächlich.
Dich hat man nie in der Gewalt-
denn du bleibst unbestechlich.

Man sollte wie das Wetter sein,
das messen selbst Experten,
dies lang studierten, ganz allein
an dessen eignen Werten.
a.c.larin ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30.01.2010, 16:44   #2
Walther
Gelegenheitsdichter
 
Registriert seit: 09.11.2009
Ort: Im Wilden Süden
Beiträge: 3.210
Standard

Lb. larin,

das Wetter, wetterwendisch wie die Menschen? Man mag es fast glauben, mag Dir kopfschüttelnd zustimmen.

Deine Verse sind wie immer kurzweilig, ein vierhebiger wechselt sich mit einem dreihebigen Jambus ab. Das summt sich beim Lesen melodisch ins Ohr. Auch die gelegentlichen Enjambements sind gelungen und zeugen von Deiner Könnerschaft.

Irgendwie aber ist dieses Gedicht unbeachet geblieben, vielleicht, weil es gar nicht sehr viel hermachen will. Aber auch unscheinbar und unaufgeregt zu sein, kann Kunst sein. Man beachte also durchaus gerade das, was wie selbstverständlich aussieht. Wer's nachmachen möchte, merkt nämlich erst, was man alles können muß, um das zu können.

LG W.
__________________
Dichtung zu vielen Gelegenheiten -
mit einem leichtem Anflug von melancholischer Ironie gewürzt
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Geändert von Walther (31.01.2010 um 11:55 Uhr)
Walther ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 31.01.2010, 09:03   #3
a.c.larin
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 14.03.2009
Ort: wien
Beiträge: 4.893
Standard

hallo walther,

es bleibt vieles unbeachtet - das ist einfach so.
wie du aber ganz richtig erkannt hast, ist das marktschreierische so gar nicht mein stil.
dieses feld überlasse ich gerne ( und aus gutem grunde) anderen.

in diesem sinne ist mein gedicht auch eine unmutsäußerung - aber von der ganz dezenten sorte!
die lust, ab und zu wild dreinzuhauen hätte ich nämlích auch - aber ich kanalisiere sie.
und was dabei rauskommt ist dann- möglicherweise - gute unterhaltung.

ich denke, das ists, was der künstler seinem publikum schuldet.
es freut mich, dass du meinen zeile etwas abgewinnen konntest!

liebe grüße,
larin (heute sonnig)
a.c.larin ist offline   Mit Zitat antworten
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