Gedichte-Eiland  

Zurück   Gedichte-Eiland > Gedichte > Der Tag beginnt mit Spaß

Der Tag beginnt mit Spaß Humor und Übermut

 
 
Themen-Optionen Ansicht
Alt 05.12.2015, 14:35   #18
Claudi
Senf-Ei
 
Registriert seit: 26.04.2014
Beiträge: 861
Standard

Hi Bodo,

Zitat:
Zu den Enjambements stehe ich nach wie vor (bis das Gegenteil bewiesen ist).
das ist auch gut so. Nie im Leben würde ich Dir das ausreden wollen! Wenn immer Vers = Satz ist, ist man genötigt, ständig Sätze von exakt gleicher Länge zu produzieren. Wenn man da nicht sehr einfallsreich ist, gleichen die sich auch im Satzbau und das wirkt eintönig.

Leiern ist auch eine Form von Monotonie, nämlich die rhythmische. Mag sein, dass ein stark leiernder Vers sich etwas weniger schlimm anhört, wenn wenigstens die Sätze abwechslungsreich gestaltet sind. Das Phänomen ist aber ein anderes.

Wann leiert ein Vers? Es liegt daran, wie die einzelnen Versfüße sich auf die Hebungen und Senkungen des Textes abbilden. Das Metrum soll nur den Takt vorgeben, aber nicht so stark herausklingen, dass die Sinnabschnitte darin verschwinden. Man darf also die Wörter bzw. Sinneinheiten nicht ständig genau passend in die metrischen Einheiten "hineinstopfen". Ich gebe Dir am besten ein Beispiel aus Deinem Gedicht. Dies ist das Metrum:

xXx / xXx / xXx

Das hast Du hier genau durch die Wörter nachgebildet:

Sestinen, Pantune, Millionen
Sonette, im Notfall Ghasele … (vor die Pünktchen gehört hier übrigens ein Leerzeichen)

Ich finde das hier noch nicht gravierend, weil Du die Verse davor rhythmisch abwechslungsreicher gestaltet hast:

Voëten auf ihren Missionen,
xXx | xXx xXx

das Leben durch Text auszumerzen,
xXx | xX xxXx

ergreifen Besitz von Personen
xXx xX | xxXx

in Internetforen und posten
xXxxXx | xXx

Mehr als zwei Verse hintereinander im monotonen xXx | xXx | xXx würde ich aber unbedingt vermeiden. Die "Sinnfußgrenzen" (mit | gekennzeichnet) sollten also nicht immer genau mit den Versfußgrenzen (mit / gekennzeichnet) zusammenfallen. War das einigermaßen verständlich? Sonst bitte nachhaken.



Zitat:
Sicherlich spielen auch bewusst gesetzte, im Vers veränderliche Zäsuren eine Rolle. Das habe ich von dir ja beim Distichenbasteln gelernt (aber hier vernachlässigt). Jedenfalls bin ich gespannt auf Vorschläge.
Ja, schaden können sie jedenfalls auch im Klangvers nicht. In dreihebigen Versen muss das sicherlich nicht sein. Bei Langversen würde ich es schon empfehlen, mit Zäsuren zu arbeiten.


Zu Deinem (entbehrlichen?) zweiten Vers ist mir inzwischen eine (vorläufig nur sinngemäß formulierte) Alternative eingefallen, die die Dopplung der Reimendung "tonen" vermeiden würde:


Die ... Lyrik der wackren Vogonen,
sie sind ja als Stimmungskanonen
nicht gerade berühmt, ...


Ich bin gespannt, was sich aus dem Werk noch entwickelt, und bleibe gerne weiter dran.

LG Claudi
__________________
.
Rasple die Süßholzwurzel so fein, dass es staubt, in den reichlich
Abgestandenen Quark; darüber verträufele Wermut,
Bis aus dem Rührwerk, Burps! endlich das Bäuerchen kommt.

Geändert von Claudi (05.12.2015 um 14:43 Uhr)
Claudi ist offline   Mit Zitat antworten
 

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 12:54 Uhr.


Powered by vBulletin® (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, Jelsoft Enterprises Ltd.

http://www.gedichte-eiland.de

Dana und Falderwald

Impressum: Ralf Dewald, Möllner Str. 14, 23909 Ratzeburg